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08.02.2025

Abrupter Stopp der US-Hilfen fordert erste Opfer in Thailand

Tragischer Flüchtlingstod - Auswirkungen des USAID-Stopps

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Die Entscheidung der US-Regierung, große Teile der Auslandshilfe unmittelbar einzufrieren und US-Einrichtungen und Personal zu stoppen, hat bereits tödliche Konsequenzen. Eine Frau starb wenige Tage nach der Schließung einer von der International Rescue Committee (IRC) finanzierten Klinik, die für viele Menschen in den Flüchtlingslagern entlang der Myanmar-Thai-Grenze die letzte Rettung war.

Die abrupten Kürzungen, die Teil der von US-Präsident Donald Trump und Elon Musk vorangetriebenen Maßnahmen gegen „überflüssige“ Auslandsausgaben sind, haben nicht nur in Thailand dramatische Folgen. Die gesamte humanitäre Infrastruktur ist bedroht – mit weitreichenden Auswirkungen auf die Schwächsten der Gesellschaft.

Die Klinik, die die Frau jahrelang mit Sauerstoff versorgt hatte, wurde nach einer plötzlichen „Stop-Work“-Anweisung der US-Regierung geschlossen. Sie litt an einer chronischen Lungenerkrankung und war auf kontinuierliche medizinische Versorgung angewiesen. Ohne den Zugang zur Klinik war ihre Familie nicht in der Lage, die notwendige Behandlung zu finanzieren.

Ihr Schwiegersohn Tin Win beschrieb die dramatische Lage:
„Jedes Mal, wenn sie Atemnot bekam, konnte ich sie in die Klinik bringen – dort wurde sie stabilisiert. Jetzt gibt es diese Möglichkeit nicht mehr.“
Ohne regelmäßige Sauerstoffzufuhr verschlechterte sich ihr Zustand rapide – eine Notlage, mit der viele andere Flüchtlinge nun ebenfalls konfrontiert sind.

Flüchtlingsgemeinschaften kämpfen ums Überleben

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Die plötzliche Streichung von US-Hilfsgeldern betrifft Tausende von Geflüchteten in den Lagern an der Grenze zu Myanmar. In Umpiem Camp, wo Pe Kha Lau lebte, gibt es kaum alternative medizinische Versorgung.

Ein thailändischer Gesundheitsbeamter, der anonym bleiben wollte, bestätigte, dass die Situation ernst und untragbar sei.

Ein fatales Signal an die Weltgemeinschaft

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Die USA waren bislang der größte humanitäre Geldgeber weltweit. Mit dem Hilfsstopp werden jedoch fast alle laufenden Programme eingestellt. Laut Bangkok Post wird die United States Agency for International Development (USAID) nahezu aufgelöst – die Belegschaft soll von rund 10.000 auf nur noch 300 Mitarbeiter reduziert wurde. Experten warnen, dass dies nicht nur Flüchtlingscamps betrifft, sondern auch weltweite Hungersnothilfe, medizinische Programme und Krisenbewältigungssysteme gefährdet. Humanitäre Organisationen und Flüchtlingsgruppen versuchen nun, die Lücke mit Eigeninitiative und Unterstützung der thailändischen Behörden zu schließen. Doch ohne internationale Hilfe scheint die Lage aussichtslos.


Kommentar: USA kürzen Hilfe – mit tödlichen Folgen

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Die abrupten US-Hilfskürzungen senden eine gefährliche Botschaft: Schwache und Schutzlose sind in dieser Politik nur noch eine Randnotiz. Während Milliarden in Militärprojekte fließen, werden lebenswichtige humanitäre Programme ausradiert – mit katastrophalen Folgen. Flüchtlinge verlieren medizinische Versorgung, Camps verfallen, ganze Regionen destabilisieren sich. Doch anstatt Missstände zu reformieren, zieht sich Washington einfach zurück.

Dass die USA selbst über ihre Ausgaben entscheiden können, OK, aber dass man die Hilfe über Nacht komplett einstellt, arbeitende Institutionen schliesst und die US-Mitarbeiter mit einem sofortigen Arbeitsverbot belegt, ist menschenverachtend, grausam und moralisch wie ethisch unterirdisch. Wenn Ronald Dumb und Elon Murks die Astlöcher machen wollen, OK, aber das Mindeste wäre gewesen, anderen Unterstützern, der Thai-Regierung und NGOs die Chance zu geben, so weit wie möglich einzuspringen. Diese Politik ist nicht nur unmenschlich, sondern auch geopolitisch fahrlässig. Wer heute Hilfe streicht, schafft morgen neue Krisen. Doch dann könnte es zu spät sein.

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