Leben

Freie Fahrt für freundliche Zuwendungen

Offenes Geheimnis der Freifahrt-Sticker wird nun offiziell untersucht

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Wieder eine Geschichte, die das thailändische Leben so herrlich beschreibt und das schon seit Jahrzehnten Gang und Gäbe ist. Viele LKW werden von besonderen, hübschen und bunten Aufklebern geziert, die man im Laden nicht kaufen kann. LKW Fahrer bekommen sie von Polizisten, im Tausch gegen eine kleinere finanzielle Unterstützung der Polizeikasse oder der Familie des Beamten.

Diese Aufkleber zeigen kontrollierenden Beamten bei Verkehrs-Checks, dass entsprechend Aufkleber gezierte Fahrzeuge nicht kontrolliert werden müssen oder sollen, weil es sich bei dem Fahrer ja um einen sowohl grosszügigen und damit auch sehr gewissenhaften Fahrer handelt. Wirklich nichts Neues, mein LKW fahrender Schwager hatte schon vor 25 Jahren solche Sticker an seinem Laster.

Nachdem diese Praxis vor kurzem in der Presse von Phuket breitgetreten wurde, will die nationale Polizei jetzt dieses mutmaßliche Bestechungssystem (oh, ein ganz böses Wort) untersuchen, das es den Lastkraftwagen ermöglicht, die Kontrollstellen auf den Autobahnen zu umgehen. Der Polizeichef hat die Inspektoren im ganzen Land angewiesen, die Angelegenheit zu untersuchen und Maßnahmen gegen alle beteiligten Beamten zu ergreifen.

Wiroj Lakkhanaadisorn, ein Mitglied der Partei Move Forward, enthüllte erstaunt, dass Lkw-Betreiber monatliche Zahlungen an Polizeibeamte leisten, um im Gegenzug Aufkleber zu erhalten, die es ihren Fahrzeugen ermöglichen, die Kontrollpunkte zu passieren.

Als Reaktion auf diese Behauptung hat der Generalkommissar der Königlich Thailändischen Polizei das Büro des Generalinspektors angewiesen, diese Behauptung zu untersuchen. Wiroj wird zusammen mit der Land Transport Federation of Thailand und Beamten der Autobahnpolizei vorgeladen, um Aussagen zu machen.

Der Fall ist der erste, der von der Beschwerdeprüfungskommission der Polizei gemäß dem neuen nationalen Polizeigesetz bearbeitet wird. Das Gremium besteht aus Beamten des Ombudsmannes, Richtern, Anwälten, Juristen, Polizeikommandeuren, Vertretern lokaler Gemeinschaften und Beamten des Büros des Generalinspektors.

Die Feststellungen des Gremiums werden spezifische Sanktionen beinhalten, die dann an die Vorgesetzten der betroffenen Beamten zur sofortigen Einleitung von Disziplinarmaßnahmen weitergeleitet werden. Das Prüfungsverfahren des Ausschusses wird voraussichtlich bis zu 15 Tage dauern.

Typisch ist hier, dass jeder Thai dieses System und die Aufkleber kennt, ausser den Beamten aus Politik und von der Polizei und nun mit hektischen Statements, Erstaunen und Entsetzen, über solch bösartige und kriminelle Zustände vorgespielt wird.

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