Der thailändische Wai erobert die Welt - Thailand Blog
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Kultur  

Der thailändische Wai erobert die Welt

Höflicher Gruss und Respektsbezeugung ohne Körperkontakt

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In einigen Teilen der Welt, wie z. B. in Polynesien, grüßen sich die Maoris traditionell, indem sie die Nase gegen die einer anderen Person drücken. Auf den Philippinen hingegen gilt das Küssen der Hände von Älteren als Zeichen von Respekt, guten Manieren und Erziehung. In den kosmopolitischen Städten Asiens und im Westen ist das Umarmen. In der westlichen Welt dient der Handschlag als als kontaktfreudige Begrüssung oder im engeren Kreis das Küsschen rechts-links auf die Wange des Gegenüber.

Aber all diese Begrüssungsformen, ob im Namen der Herzlichkeit oder der Formalität, werden sich bald ändern, da die Bedrohung durch COVID-19 auf der ganzen Welt zunimmt und uns längerfristig noch beschäftigen und unser Verhalten ändern wird. Innige Umarmungen und Küsschen-Küsschen werden, ebenso wie der warme Händedruck wohl für längere Zeit im Reich der Erinnerungen verschwinden.

Derzeitige Erkenntnisse deuten darauf hin, dass sich das Virus, das über die Luft übertragen wird, vor allem zwischen Menschen ausbreitet, die in engem Kontakt zueinander stehen, typischerweise im Umkreis von einem Meter oder auch direkten Kontakt zueinander haben. Das COVID-19-Virus kann stunden- oder tagelang auf einer Oberfläche überleben, abhängig von Faktoren wie Sonnenlicht, Feuchtigkeit und der Art der Oberfläche. Es ist möglich, dass sich eine Person mit COVID-19 infiziert, indem sie eine Oberfläche oder einen Gegenstand oder eine Person und dann den eigenen Mund, die Nase oder die Augen berührt. Das wird zwangsläufig dazu führen, dass kontaktreiche Begrüssungen zukünftig mehr und mehr zurückgedrängt werden von respektvollen, berührungslosen Begrüssungsformen.

Ob sich die eher peinliche und für ältere und bewegungseingeschränkte Personen oft lächerilch anzusehenden Fuss-Fuss- oder Ellenbogenbegrüssungen durchsetzen werden, ist anzuzweifeln, denn diese verhindern nicht nur eine Bezeugung des Respektes sondern auch jeglichen Augenkontakt und sehen ziemlich daneben aus. Ganz im Gegensatz zur japanischen Verbeugung, dem indischen Namaste oder dem thailändischen Wai.

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Diese Formen der Begrüßung reichen mehrere tausend Jahre zurück. Eine andere Person mit Namaste oder Wai zu begrüssen, gilt als Zeichen von Respekt und Dankbarkeit, Demut und Ehrfurcht. Mit den aktuellen globalen Gesundheitsproblemen wird ein massives Comeback für diese traditionelle Begrüßung erwartet, wobei der traditionelle thailändische Wai als eine der anmutigsten Gesten der Begrüßung angesehen wird. So sieht man auch in Europa immer mehr bekannte Persönlichkeiten, die anstelle peinlicher Verrenkungen, ihr Gegenüber mit einem mehr oder minder korrekt ausgeführten Wai begrüßen. Der Wai erfordert keinen Körperkontakt, was ihn zu einer sicheren und akzeptablen Alternative zum Händeschütteln macht.

Immer öfter sieht man mittlerweile auch bekannte Persönlichkeiten wie beispielsweise Prinz Charles, Jonny Depp, Jacky Chan, Selena Gomez, Jessica Biel, Ashley Judd oder Emma Watson zum Wai als Begrüssung greifen und sogar der CSU Politiker Dobrindt begrüsste die Kanzlerin mit einem mehr oder minder korrekt ausgeführten thailändischen Gruss. Auch ein hochrangiger Beamter der WHO schlug vor, den thailändischen Wai als eine Form der Begrüßung in die neue Normalität zu übernehmen.

Während wir davon abhängig werden, was wir tun, während wir durch das neue Normal navigieren und darüber nachdenken, wie wir in Verbindung bleiben können, ist der traditionelle thailändische Gruß zu einem noch stärkeren Ausdruck des Respekts und der Fürsorge geworden.

Der richtige Wai hängt ab vom gegenüber

Beim Wai legt man die Handflächen aneinander, hält sie bis zur Mitte der Brust und neigt den Kopf leicht, so dass die Fingerspitzen gerade das Kinn berühren. Um den Gruß zu erwidern, macht die andere Person einfach das Gleiche - oder? Nein, nicht ganz.
Um ein angemessenes Maß an Respekt zu vermitteln, wird beim Wai eine mehr oder minder tiefere Verbeugung des Kopfes verwendet, während die gepressten Hände auf verschiedenen Ebenen platziert werden.

Aber Achtung: Das Problem man kann viel falsch machen, da man die gesellschaftliche Position, oder das Alter des Gegenüber kaum kennt, denn der Wai ist eine Respektsbekundung. Die Höhe des Respekts richtet sich nach der Höhe der Fingerspitzen, wenn man mit einem Wai grüsst.

Ist er zu niedrig, kann man die Person beleidigen, ist er zu hoch, macht man sich klein. Das geht soweit, dass wenn man nun auf die Idee kommt, Mitarbeiter im Hotel zu begrüssen und den Empfang mit derselben Wai-Höhe, wie den Manager zu begrüssen, wie den Manager, dass man damit den Manager auf dieselbe Stufe stellt, wie seine Angestellten. Für uns egal, in Thailand nicht gut.



Der Wai - die thailändische Begrüssung richtig gemacht



Auch wir begrüssen seit Beginn der Pandemie unsere Freunde, Verwandten aber auch unsere Kunden in Deutschland mit einem respekt- und liebevollen Wai, was anfangs bei manchen für etwas Verwunderung gesorgt hatte. Aber inzwischen übernehmen immer mehr unserer Bekannten diesen schönen Brauch. Gerade unsere älteren Freunde begrüssen diese Grussform, da sie sich nicht mit irgendwelchen Verrenkungen blamieren wollen.

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