Leben
Die Rückkehr der Sextouristen nach Corona
Das in Thailand verbotene Geschäft mit dem Sex läuft wieder. (NDR - 44:48 min)
In Pattaya arbeiten tausende Sexarbeiterinnen und -arbeiter, die während der Corona-Pandemie zwei Jahre lang auf Kundschaft verzichten mussten. Etwa 60.000 Beschäftigte des Gewerbes in Pattaya standen vor einer bedrohlichen Situation, da sie von staatlichen Hilfsprogrammen ausgeschlossen waren. Dies, obwohl der thailändische Staat mit dem Sexbusiness Milliarden an Steuereinnahmen generiert.
Ein Beispiel ist die Sexarbeiterin Aom, die von einem deutschen Kunden schwanger wurde. Nachdem er ihr Treue geschworen hatte, ließ er sie und das Baby im Stich. Aom versucht nun, Unterhaltszahlungen gerichtlich durchzusetzen und arbeitet weiter im Sexgewerbe. "Mit deutschen Kunden habe ich abgeschlossen", sagt sie. "Wenn die kommen, sag´ ich: auf Wiedersehen."
Ein deutscher Tourist bringt es auf den Punkt: "Warum wir alle hier sind? Hier kriegst du für weniger Geld mehr Sex!" Ein anderer, jüngerer Deutscher sieht das anders: "Ich suche hier nicht Sex, sondern Liebe", sagt Stefan, der jedoch enttäuscht feststellt, dass seine zahlreichen Eroberungen letztlich immer nur auf sein Geld aus sind.
Die Dokumentation beleuchtet die Doppelmoral vieler Sextouristen. Deutsche Männer rechtfertigen ihr Verhalten damit, dass sie angeblich das Überleben armer Thaifamilien sichern. Ein Restaurantbesitzer aus Norddeutschland behauptet gar, die Frauen würden nur wegen des warmen Wetters mit kurzen Röcken am Straßenrand stehen.
Die Rückkehr der Sextouristen nach Corona
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