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18.03.2025

Reiseinfos  

Verkürzung visafreier Aufenthalte auf 30 Tage in Thailand befürwortet

Änderung der Visa-Regelungen zur Eindämmung illegaler Geschäfte

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Die thailändische Regierung plant, die Dauer eines visafreien Aufenthalts für Touristen von derzeit 60 auf 30 Tage zu reduzieren. Die Entscheidung wurde in den vergangenen Wochen von mehreren beteiligten Behörden diskutiert und grundsätzlich befürwortet, wie das Ministerium für Tourismus und Sport bestätigte. Ziel dieser Maßnahme ist es, illegale Geschäftspraktiken einzudämmen, die sich das bestehende Visa-Befreiungsprogramm zunutze machen.

Hintergrund der Entscheidung

Seit Juli 2024 dürfen Bürger aus insgesamt 93 Ländern visafrei für bis zu 60 Tage nach Thailand einreisen. Zuvor galt diese Regelung nur für 57 Nationen. Dennoch zeigten sich einige Akteure der Tourismusbranche skeptisch gegenüber der verlängerten Aufenthaltsdauer, da die meisten Touristen wesentlich kürzer im Land verweilen. Langstreckenreisende verbringen im Durchschnitt zwischen 14 und 21 Tagen in Thailand, während Touristen aus nahegelegenen Ländern ihre Reisen häufig auf weniger als zwei Wochen oder etwa sieben Tage begrenzen.

Tourismusverbände haben mehrfach Bedenken über die erweiterte Visa-Befreiung geäußert. Die Association of Thai Travel Agents (ATTA) berichtete, dass die verlängerte Aufenthaltsdauer von 60 Tagen dazu beiträgt, dass mehr Ausländer illegal in Thailand arbeiten oder unerlaubte Geschäftsaktivitäten betreiben. Auch die Thai Hotels Association (THA) sieht die Regelung kritisch. Sie macht die langen Aufenthaltszeiten teilweise dafür verantwortlich, dass immer mehr Eigentumswohnungen illegal an Touristen vermietet werden.

60-Tage-Regelung Ursache für illegale Tätigkeiten

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Die Problematik der jetzigen Regelung besteht darin, dass man sich auf der Immigration nach 60 Tagen eine Verlängerung für 30 Tage holen kann und damit 90 Tage Bleiberecht hat. Da aber eine Ausreise in Nachbarländer ausreicht, um erneut ein 60-tägiges Aufenthaltsrecht zu bekommen, ist es für „Geschäftemacher“ ein Leichtes, dauerhaft in Thailand zu bleiben. Viermal im Jahr kurz ausreisen, auf dem Landweg oder mit einem Billigticket per Flugzeug und ein Visum ist nicht mehr erforderlich.

Ein ehemaliges Mitglied des thailändischen Parlaments aus Phuket forderte kürzlich die Regierung auf, härter gegen ausländische Unternehmen vorzugehen, die illegale Geschäftsmodelle mithilfe von Strohmännern betreiben. Gleichzeitig wurde die Verkürzung des visafreien Aufenthalts auf 30 Tage angeregt. Die ständige Sekretärin des Ministeriums für Tourismus und Sport, Natthriya Thaweevong, erklärte, dass die zuständigen Behörden bereits Maßnahmen zur strengeren Durchsetzung des Tourism Business and Tourist Guide Act ergriffen haben.



Ein gemeinsames operatives Zentrum, das von sechs Behörden geleitet wird – darunter die Tourismusbehörde und die Touristenpolizei –, führt kontinuierlich Untersuchungen gegen illegale Aktivitäten durch. Die Kontrollen konzentrieren sich dabei auf touristisch stark frequentierte Regionen wie Phuket, Chiang Mai, Pattaya, Hua Hin, Koh Samui und Bangkok.

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Im Jahr 2024 wurden einer Vielzahl von 40 Unternehmen die Lizenzen entzogen, da sie die Eigentumsverhältnisse unrechtmäßig verändert hatten. Dabei ging es insbesondere um unerlaubte Wechsel von Geschäftsführern sowie Änderungen in der Struktur der Anteilseigner. Um thailändische Schattenfirmen, mit meist russischen, malaysischen, indischen oder chinesischen Eigentümern. In Phuket wurden allein 15 Reiseunternehmen wegen solcher Verstöße geschlossen. Ein besonders auffälliger Fall betraf eine thailändische Geschäftskommission, die gleichzeitig unter fünf verschiedenen Firmennamen operierte.

Die finale Entscheidung zur Verkürzung des visafreien Aufenthalts auf 30 Tage steht noch aus, da weitere Details geklärt werden müssen. Dennoch deutet die breite Zustimmung innerhalb der Behörden darauf hin, dass die Maßnahme in naher Zukunft offiziell verkündet wird. Mit dieser Anpassung will Thailand den Missbrauch der Visa-Befreiung eindämmen und illegale Geschäftsaktivitäten effektiver bekämpfen, während gleichzeitig sichergestellt werden soll, dass das Land weiterhin ein attraktives Reiseziel für internationale Touristen bleibt.
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