15.04.2025
Wetter
Unwetter während Songkran im Norden Thailands
Sommerstürme, Überschwemmungen und Tragödien
Am Sonntagabend wurde ein beliebter Veranstaltungsort am Ufer des Ping-Flusses im Bezirk Mae Rim bei Chiang Mai von plötzlichem Hochwasser völlig verwüstet. Zwei Stunden lang hatte sich ein heftiger Gewitterregen über das Gebiet ergossen, bis gegen 18 Uhr die Behörden die zahlreichen Songkran-Besucher aufforderten, das Wasser zu verlassen – aus reiner Vorsicht, wie sich später herausstellte: Eine Stunde danach traten die Nebenflüsse Mae Sa und Mae Rim über die Ufer und schickten eine reißende Flutwelle durch den Flusslauf des Ping.
Die Wassermassen fegten über den flachen Flussabschnitt hinweg, wo kurz zuvor noch gefeiert wurde. Die gesamte Ausstattung des Festgeländes, darunter die Mobilküchen, Dutzende Bambustische und -stühle von insgesamt 23 lokalen Essensständen, wurde mitgerissen. Ein Szenario, das zum Glück keine Verletzten forderte – die rechtzeitige Evakuierung hatte Schlimmeres verhindert. Dennoch war der finanzielle Schaden für viele der Kleingewerbetreibenden erheblich.
So berichtet eine Betreiberin eines Essensstands, dass sie rund 50.000 Baht in Möbel für das Fest investiert hatte – alles davon wurde zerstört. Der Veranstalter Suchart Chaimool zeigte sich ebenfalls erschüttert über die Schnelligkeit, mit der das Wasser gestiegen war: Niemand hatte genug Zeit, die Ausstattung in Sicherheit zu bringen. Trotzdem soll das Songkran-Fest weitergehen – mit einer Einschränkung: Tische und Stühle dürfen ab sofort nur noch entlang des sicheren Ufers aufgestellt werden, nicht mehr direkt im Flussbett.
Noch tragischer waren die Auswirkungen der Unwetter im benachbarten Lamphun, wo eine nächtliche Sturzflut in der Gemeinde Tha Mae Lob im Mae Tha-Distrikt zwei Dörfer verwüstete. Insgesamt neun Häuser wurden dort durch die Wassermassen beschädigt, bzw. völlig zerstört – sechs im Dorf Moo 4 und drei in Moo 5. Besonders tragisch traf es ein Ehepaar, das in Moo 5 lebte: Beide wurden von der Flut mitgerissen und konnten erst am darauffolgenden Morgen tot geborgen werden. Die Rettungskräfte hatten ihre Suche um 3 Uhr nachts aufgrund der gefährlichen Strömung unterbrechen müssen und nahmen sie bei Tageslicht erneut auf. Der Leichnam des Mannes wurde gegen 7:30 Uhr entdeckt, der seiner Frau zwei Stunden später – rund 500 Meter entfernt.
Diese dramatischen Ereignisse werfen erneut ein Schlaglicht auf die zunehmende Unberechenbarkeit des Wetters während der heißen Jahreszeit in Thailand. Was früher als gelegentliche tropische Regenfälle galt, entwickelt sich zunehmend zu gefährlichen Extremwettereignissen, die auch traditionelle Festlichkeiten wie Songkran nicht verschonen.
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