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19.01.2023

Politik  

Tourismusindustrie sucht verzweifelt Personal

Thailändisches Arbeitsministerium versucht Studenten zu vermitteln - verfehlte Politik

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Boonchob Sutthamanaswong, ständiger Sekretär des Arbeitsministeriums, sagte, dass Arbeitsämter in 60 Provinzen kürzlich den Bedarf an Arbeitskräften bei 32.359 Unternehmen im Tourismussektor erhoben hätten, berichtet die Bangkok Post. Davon benötigten 1.817 Unternehmen noch 9.763 Arbeitskräfte, sagte er.

Medien berichten, es sei eine landesweite Umfrage durchgeführt worden, um zu ermitteln, was in Hotels, Restaurants und anderen Unternehmen benötigt werde. Dabei wurde festgestellt, dass auf Phuket 3.648 Mitarbeiter benötigt werden, in Chiang Mai 858, in Chonburi 594, in Phangnga 410 und in Surat Thani 349.

Der größte Bedarf besteht an Personal für den Empfangsbereich von Hotels, wie Rezeptionisten und Portiers, sowie Reinigungskräfte und Zimmermädchen. In Restaurants werden Kellner benötigt, Köche und Küchenpersonal sowie Kassierer und Buchhalter bildeten die fünf am häufigsten gesuchten Stellenkategorien. Um das Defizit auszugleichen, sollen nun Universitätsstudenten und 18-Jährige, die noch die Sekundarschule besuchen, herangezogen werden.

Zuwenig Hotelpersonal

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Die Präsidentin der THA, Marisa Sukosol Nunbhakdi, erklärte, dass die Fünf-Sterne-Hotels in Bangkok noch über genügend Mitarbeiter verfügten, um die momentanen Gästezahlen zu empfangen. In den Drei- und Vier-Sterne-Hotels in einigen wichtigen Tourismusprovinzen wie Phuket und Pattaya gebe es jedoch erhebliche Engpässe, vor allem bei Zimmermädchen, Barkeepern, Rezeptionisten und Personal für die Gastronomie, sagte sie.

Mangel an Reiseleitern

Der Präsident der ATTA, Sisdivachr Cheewarattanaporn, sagte, es gebe auch einen erheblichen Mangel an Reiseleitern, da immer mehr ausländische Touristen kämen. Er schlug vor, das Gesetz zu lockern, um es Ausländern zu ermöglichen, als Reiseleiter im Land zu arbeiten, um den Mangel zu beheben und den Tourismus zu fördern.

Viele Wellnesseinrichtungen mit Personalmangel

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Krod Rojanastien, Präsident der Thai Spa Association, sagte, einige ausländische Touristen kämen nach Thailand, um thailändische Massagen und Spa-Dienste in Anspruch zu nehmen. Aufgrund der während der COVID-19-Pandemie verhängten Schließungen und Gesundheitsvorkehrungen waren mehr als 60 % der Massage- und Spa-Beschäftigten gezwungen, ihre Arbeit aufzugeben und in ihre Heimatprovinzen zurückzukehren, sagte Krod.

Da die Pandemie nachlässt, versucht der Verband, sie zur Rückkehr an ihren Arbeitsplatz zu bewegen und neue Mitarbeiter zu rekrutieren und auszubilden, sagte er und fügte hinzu, dass in der Branche noch zwischen 7.000 und 8.000 Arbeitskräfte gesucht werden.

Qualifizierungsprogramm

Das Department of Skill Development will nun ein Programm zur Qualifizierung von Absolventen des Studiengangs Tourismus und Gastgewerbe auflegen.
Es wird auch mit Unternehmen des Sektors zusammenarbeiten, um sie nach ihrem Abschluss einzustellen, sagte Boonchob.

Verfehlte Politik

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Sollte Thailand in 2023 eine ähnliche Anzahl an Besuchern begrüssen wie 2019, macht der Gastgewerbe- und Tourismussektor knapp ein Fünftel des thailändischen BIP aus. Dann wäre es an der Zeit, dass die thailändische Regierung zuhauf Berufsschulen gründet, die einer neuen Generation das Handwerk beibringt und sie darauf vorbereitet, anstatt sich auf Hotels zu verlassen, neue Mitarbeiter auszubilden. Denn eine fachgerechte Ausbildung dauert rund 3 Jahre.

Für das mittlere Management und den Ausbildungsbereich, den Bereichen, in denen der Fachkräftemangel am eklatantesten ist, dauert die Ausbildung sogar noch länger. Zwar gibt es Versuche, der Hunter Education Group, einen in Australien zertifizierten Studiengang zu etablieren, um diese Lücke zu schliessen, jedoch wird die maximal mögliche Anzahl der Ausbildungsplätze dem wirklichen Bedarf kaum gerecht werden. Und für die kommende Saison wird das - aufgrund der Ausbildungsdauer - keinerlei Hilfe bei den Problemen in den Hotels und gehobenen Restaurants bieten.

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Für kleinere Resorts mag das weniger ein Problem sein, da die Erwartungshaltung der Touristen dort auf einem geringeren Niveau liegt, aber ein 5-Sterne Hotel lässt sich mit Aushilfen nicht betreiben. Wer 300.- Euro oder mehr für eine Übernachtung bezahlt, hat auch hohe Ansprüche an den Service und erwartet eine perfekte Zeit, die weder mit unerfahrenen Servicemitarbeitern, noch mit einem schlecht ausgebildeten Management einstellen wird.

Vielleicht wäre es auch an der Zeit, dass das Hotel- und Gaststättengewerbe sein Arbeitsumfeld und die Höhe der Vergütung der Mitarbeiter überdenkt und verbessert, um zumindest einen kleinen Teil der während der Pandemie abgewanderten, ehemaligen Mitarbeiter zurückzugewinnen. Und vielleicht wäre es auch an der Zeit, eine Ausbildung im „Dualen System“, mit anständig bezahlten Auszubildenden, einzuführen, die hälftig den Hotels als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen und auf regionalen Hochschulen ihre Managementausbildung absolvieren.

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