Tödlicher Einsatz für ein Handy: Tragödie im Nationalpark - Reisenews Thailand
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17.04.2025

Tödlicher Einsatz für ein Handy: Tragödie im Nationalpark

Thailändischer Nationalpark schließt nach tödlichem Unglück

Tödlicher Einsatz für ein Handy: Tragödie im Nationalpark - Reisenews Thailand - Bild 1

Ein tragischer Zwischenfall hat sich am 15. April im Lam Khlong Ngu Nationalpark in der thailändischen Provinz Kanchanaburi ereignet: Ein thailändischer Parkranger kam bei dem Versuch ums Leben, das Handy eines Touristen aus einem reißenden Höhlenbach zu bergen.

Der 43-jährige Ranger Paisan Wanphet hatte sich freiwillig gemeldet, um das ins Wasser gefallene Handy eines Touristen aus dem Bach in der Tham Sao Hin-Höhle – auch bekannt als "Stone Pillar Cave" – zu holen. Zu diesem Zeitpunkt hatte starker Regen den Wasserstand des Bachs erheblich ansteigen lassen. Die Strömung war kräftig, das Wasser eiskalt, die Sicht gleich null.

Paisan betrat dennoch gegen 13 Uhr das Gewässer, um dem Besucher zu helfen. Nur wenige Sekunden später wurde er von der Strömung erfasst und verschwand vor den Augen der Anwesenden im tosenden Wasser. Was als hilfsbereiter Akt begann, wurde zur Tragödie.

Etwa 120 Touristen, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Höhle aufhielten, wurden rasch von anderen Rangern aus der Gefahrenzone geleitet. Währenddessen startete ein dramatischer Rettungseinsatz mit Höhlentauchern, die sich unter schwierigsten Bedingungen – bei Regen, Dunkelheit und starker Strömung – in die gefährliche Tiefe vorarbeiteten.

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Erst gegen 22 Uhr, rund neun Stunden nach dem Unfall, wurde Paisans lebloser Körper entdeckt – eingeklemmt in einem Felsspalt vier Meter unter Wasser. Doch die Bergung gestaltete sich ebenfalls extrem schwierig: Erst gegen 2:30 Uhr morgens konnte der Körper aus der Höhle gebracht werden.

Die Höhle, in der sich das Unglück ereignete, ist eines der spektakulärsten Naturwunder des Nationalparks: ein 500 Meter langes System mit bizarren Felsformationen und einem imposanten 62 Meter hohen Kalksteinpfeiler – einer der höchsten natürlichen Felsnadeln der Welt. Genau dieser atemberaubende Ort zieht jedes Jahr hunderte Ökotouristen und Abenteurer an.

Doch der Vorfall zeigt eindrücklich, wie tückisch und gefährlich die Schönheit der Natur sein kann – besonders bei unvorhersehbaren Wetterbedingungen. Die Höhle wurde vorübergehend geschlossen, bis die Sicherheit für Besucher wieder gewährleistet werden kann.



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Atthaphon Charoenchansa, Generaldirektor der Abteilung für Nationalparks, erklärte, dass der Unfallort durch die Kombination aus Tiefe, kaltem Wasser und starker Strömung besonders gefährlich sei. Die Bedingungen könnten bei einem ungeschützten Eintritt in das Wasser Muskelkrämpfe und Bewegungseinschränkungen hervorrufen – selbst für trainierte Personen wie Ranger Paisan.

Thailands Minister für natürliche Ressourcen und Umwelt, Chalermchai Sri-on, zeigte sich erschüttert über den Verlust und sprach der Familie des Verstorbenen sein Beileid aus. Er sicherte der Familie eine Unterstützung in Höhe von 570.000 Baht zu – ein Teil davon stammt aus staatlichen Mitteln, ein anderer aus einem Naturschutzfonds.

Paisan Wanphet wird nun in Thailand als Held gefeiert, der sein Leben im Einsatz für andere verloren hat. Sein Tod wirft erneut die Frage auf, wie sicher touristische Naturattraktionen bei Extremwetter tatsächlich sind – und wie viele Menschenleben die wachsende Tourismusbranche kosten darf, bevor konsequente Sicherheitsmaßnahmen greifen.
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