03.10.2024
Tödlicher Busunfall in Bangkok - Sicherheitsfragen im Fokus
Ermittlungen zu illegalen Modifikationen des 54 Jahre alten Busses eingeleitet
⇒ Die Tragödie des Busunfalles vom 1. Oktober
Der Innenminister Anutin Charnvirakul besuchte die Unfallstelle und erklärte, dass 25 Passagiere, darunter 22 Kinder und drei Lehrer, in den Flammen gestorben seien. Trairong Phiwpan, Leiter der forensischen Abteilung der Polizei, sprach hingegen von 23 gefundenen Leichen im Inneren des Busses.
Die betroffenen Schüler im Alter zwischen 8 und 14 Jahren befanden sich auf einem Tagesausflug von ihrer Schule in der Provinz Uthai Thani zur Provinz Ayutthaya und waren unterwegs in die Provinz Nonthaburi, als sich das Unglück ereignete. In den sozialen Medien äußerten viele Menschen ihr Mitgefühl gegenüber den Familien der Verstorbenen und Verletzten.
Technische Probleme und alte Busse im Fokus
Untersuchungen ergaben, dass der Doppeldeckerbus bereits 54 Jahre alt war und im Laufe der Jahre stark modifiziert wurde. Ursprünglich handelte es sich um einen in Japan gebauten Isuzu-Bus, der erstmals im Februar 1970 registriert wurde. Der Bus wurde jedoch auf ein neues Fahrgestell gesetzt und mit einem achtzylindrigen Mercedes-Motor ausgestattet.Der Zustand des betroffenen Busses wirft ernste Fragen auf. Polizei-Leutnant Trairong Piewpan, Leiter der forensischen Abteilung, erklärte, dass der Bus mit 10 Gasflaschen (NGV) ausgestattet war, obwohl nur die Installation von drei genehmigt worden war. Diese Sicherheitslücke wird derzeit weiter untersucht. Der Besitzer des Busses, Songwit Shinbutr, erklärte jedoch, dass der Bus jedes Jahr zwei Sicherheitsüberprüfungen durchlaufen habe und alle Gasflaschen mit eingebauten Sicherheitsventilen versehen seien.
Ein weiteres Problem dürfte sein, dass Busse typischerweise für solche Fälle mit mehreren Einsatzwerkzeugen ausgestattet sind, darunter einem Glasbruchhammer, einem Feuerlöscher und einer Notausgangstür, die alle dazu dienen sollen, Fahrgäste sicher zu evakuieren, die meisten Fahrgäste jedoch nicht wissen, wie sie diese Werkzeuge richtig bedienen sollen.
Nach dem tragischen Unfall hat das Bildungsministerium alle Schulausflüge vorerst gestoppt, um die Sicherheit von Schulkindern zu gewährleisten. Bildungsminister Permpoon Chidchob erklärte, dass Schulausflüge zwar weiterhin möglich seien, aber die Fahrzeuge für solche Fahrten besonders sicher sein müssten. Zudem sollten Kinder von ihren Eltern begleitet werden, da es oft nicht genügend Lehrer gebe, um die Sicherheit aller Kinder zu gewährleisten.
In einer bewegenden Geste hat Seine Majestät der König zugestimmt, die verletzten Opfer und die Familien der verstorbenen Kinder des Busunfalls unter seine Schirmherrschaft zu nehmen. Diese Maßnahme, verkündet von Dr. Weerawut Imsamran, dem stellvertretenden Ständigen Sekretär für öffentliche Gesundheit, unterstreicht die Bedeutung und Tragweite dieses schrecklichen Unglücks.
Die Rajaprajanugroh-Stiftung unter der königlichen Schirmherrschaft hat Familien finanzielle Unterstützung und Bildungsstipendien gewährt, die von dem jüngsten Schulbusbrand betroffen sind. Die Familie jedes Verstorbenen hat als erste Nothilfe 10.000 Baht erhalten, um die unmittelbaren finanziellen Belastungen zu lindern. Zudem wurden königliche Stipendien an die Kinder der Lehrer vergeben, die bei dem tragischen Vorfall ihr Leben verloren haben.
Der Busunfall in Thailand hat das Land in tiefe Trauer gestürzt und zugleich wichtige Fragen über die Sicherheitsstandards von Fahrzeugen, insbesondere von Schulbussen, aufgeworfen. Die Forderungen nach strengeren Kontrollen und einer besseren Aufsicht bei der Organisation von Ausflügen werden lauter. Das Unglück erinnert schmerzlich daran, wie wichtig es ist, Sicherheitsmaßnahmen konsequent durchzusetzen, um weitere Tragödien zu verhindern.
⇒ Die Tragödie des Busunfalles vom 1. Oktober