Thailands Tourismus 1. Quartal 2025 - Reisenews Thailand
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10.04.2025

Thailands Tourismus 1. Quartal 2025

Weniger Gäste, mehr Einnahmen - ein gemischter Start ins Reisejahr

TAT CEO Thapanee Kiatphaiboon

In den ersten drei Monaten des Jahres 2025 verzeichnete Thailand laut Angaben der Tourism Authority of Thailand (TAT) insgesamt 9.549.004 ausländische Besucher. Das entspricht einem Zuwachs von lediglich 1,91 % im Vergleich zum Vorjahr – ein eher verhaltener Start für ein Land, das stark auf den internationalen Tourismus setzt. Die Ursachen für diese stagnierende Entwicklung liegen laut TAT in mehreren negativen Einflüssen, die das Reiseverhalten aktuell massiv beeinflussen.

Zu den größten Bremsklötzen zählt das verheerende Erdbeben der Stärke 8,2 in Myanmar, das nicht nur infrastrukturelle Schäden in der Region, sondern auch Unsicherheit unter potenziellen Touristen ausgelöst hat. Hinzu kommen Berichte über Entführungen chinesischer Staatsbürger an der thailändisch-myanmarischen Grenze, die vor allem bei chinesischen Urlaubern für spürbaren Vertrauensverlust sorgen. Ebenfalls negativ wirken sich die aktuellen Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und dem Rest der Welt aus – insbesondere durch neue US-Zölle, die den globalen Warenfluss und damit auch das Reiseverhalten beeinflussen.

Thailands Tourismus 1. Quartal 2025 - Weniger Gäste, mehr Einnahmen - ein gemischter Start ins Reisejahr Bild 3
Trotz aller Herausforderungen gibt es jedoch auch erfreuliche Nachrichten: Die Einnahmen aus dem internationalen Tourismus stiegen im ersten Quartal 2025 auf rund 462,74 Milliarden Baht (ca. 13 Mrd. EUR), was einem Anstieg von 10,47 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Diskrepanz – mehr Geld trotz nur leichtem Besucherzuwachs – deutet darauf hin, dass Thailand vermehrt auf zahlungskräftige und „qualitativ hochwertige“ Touristen setzt, wie TAT-Gouverneurin Thapanee Kiatphaibool betont.

Ein Blick auf die Herkunftsländer zeigt, dass China mit 1.331.434 Besuchern weiterhin den Spitzenplatz belegt – allerdings mit einem Rückgang von rund 24 % im Vergleich zum Vorjahr, als noch über 1,75 Millionen Chinesen nach Thailand kamen. Damit ist der chinesische Markt zwar zahlenmäßig dominant, aber deutlich geschwächt. Weitere Rückgänge wurden auch aus Südkorea gemeldet. Im Gegensatz dazu verzeichneten Märkte wie Japan, Europa (insbesondere Deutschland) und der Nahe Osten ein erfreuliches Wachstum.

Die Top-10 der Herkunftsländer im ersten Quartal 2025:

Interessant ist insbesondere der Aufschwung japanischer Gäste – ein Trend, der laut TAT durch die Abwertung des Yen begünstigt wurde. Der starke Yen-Schwäche-Effekt macht Reisen nach Thailand für Japaner besonders attraktiv, während chinesische Touristen derzeit eher andere Reiseziele meiden – mit Ausnahme von Japan selbst.

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Trotz der schwächelnden Zahlen im wichtigsten Quellmarkt China zeigt sich die TAT optimistisch. Thapanee betonte, dass die Situation nicht Thailand allein betreffe, sondern ein weltweiter Rückgang chinesischer Auslandsreisen zu beobachten sei. Man solle daher nicht in Panik verfallen, sondern die Chancen nutzen, die sich durch die Zunahme an Touristen aus anderen Regionen ergäben. Besonders die Entwicklung bei europäischen und arabischen Gästen stimme sie zuversichtlich.

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Die Zielmarke von 39 bis 40 Millionen internationalen Besuchern für das Gesamtjahr 2025 bleibt laut TAT und thailändischer Regierung weiterhin bestehen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen nun marktbezogene Strategien angepasst werden. Die TAT kündigte Gespräche mit dem Tourismus- und Sportministerium an, um die Ziele einzelner Herkunftsländer neu zu kalibrieren und auf die aktuellen Gegebenheiten auszurichten.

Thailands Tourismus steht 2025 an einem kritischen Scheideweg zwischen globaler Unsicherheit und regionalen Krisen – aber auch zwischen Massenmarkt und Qualitätsstrategie. Der leichte Zuwachs an Reisenden mag enttäuschen, doch die steigenden Einnahmen zeigen: Weniger Gäste, die mehr ausgeben, könnten langfristig der klügere Weg sein. Und vielleicht ist genau das die neue Realität für das Urlaubsland Thailand.
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