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11.03.2022

Politik  

Thailand unterstreicht seine Neutralität im Ukraine-Krieg

Öffnung für nicht westliche Zahlungssysteme gefordert - Teilnahme an der Touristikmesse in Moskau

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Aufgrund der Sanktionen nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine haben sowohl Visa und MasterCard, als auch viele Online-Paymentsysteme ihre Geschäftstätigkeit für Russen im Ausland eingestellt, was die Tourismus-Branchenchefs in Thailand dazu veranlasst hat, einen besseren Zugang zu nicht-westlichen Zahlungssystemen zu fordern, einschließlich des chinesischen Dienstes Union Pay mit Hauptsitz in Shanghai.

Viele Russen halten sich langfristig in Thailand auf. Aus den soeben von den thailändischen Behörden veröffentlichten Zahlen geht hervor, dass sich mehr als zwanzigtausend russische Staatsangehörige in Thailand aufhalten, aber nach Angaben des Ministeriums für Tourismus und Sport seien nur 6.577 von ihnen Touristen.

Touristen aus Russland stellten im Januar 2022 mit 23.760 Einreisen das größte Kontingent ausländischer Touristen in Thailand, verglichen mit 9.712 aus dem Vereinigten Königreich und 7.315 aus den Vereinigten Staaten. Im vergangenen Jahr verzeichnete Deutschland mit 45.874 Besuchern die meisten Besucher in Thailand, gefolgt vom Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten, in dieser Reihenfolge. Aus Russland hingegen kamen im vergangenen Jahr 30 759 ausländische Touristen, was einem Anteil von 7,2 % entspricht.

Touristikmesse in Moskau

MiTT Moscow
Nun will die thailändische Agentur für Tourismusförderung in den kommenden Tagen an einer Messe in Moskau teilnehmen, um die Tourismusaktivitäten zwischen dem Königreich und Russland zu fördern. Beamte des Moskauer Büros werden vom 15. bis 17. März an der Moscow International Travel & Tourism Exhibition teilnehmen, auch wenn gestrandete Touristen in Orten wie Phuket und Ko Samui Schwierigkeiten haben, ihre Rechnungen zu bezahlen.

Während das Land zig Millionen für seine Messepräsenz in Russland investiert, bestätigte ein Sprecher des Aussenministeriums, dass Thailand 2 Millionen thailändische Baht (ca. 50.000 EUR) für humanitäre Hilfe in der Ukraine bereitstellen wird.

Der andauernde Krieg in der Ukraine hat viele hochrangige Persönlichkeiten des ausländischen Tourismussektors im ganzen Land dazu veranlasst, zu betonen, dass das Königreich eine neutrale Partei in dem Konflikt bleibt, und forderte Thailand auf, seine Zahlungsinfrastruktur zu untersuchen, die den westlichen Sanktionen ausgeliefert ist.




Öffnung für andere Zahlungssysteme

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Der Chef der thailändischen Tourismusbehörde, Gouverneur Yuthasak, hat davor gewarnt, dass die Zahlen des ausländischen Tourismus im ersten Quartal 2022 aufgrund der steigenden Inflation und der durch den Krieg in der Ukraine verursachten weltweiten Unsicherheit um 30 % zurückgehen könnten. Er äusserte Besorgnis darüber, dass die internationalen Zahlungssysteme für Touristen in Thailand nach dem russischen Chaos an den Stränden derzeit zu westlich orientiert sind. Er schlug vor, dass die thailändischen Finanzbehörden einen Weg finden sollten, um auf das russische MIR-System zuzugreifen, ein Finanznetzwerk, das 2017 von der russischen Zentralbank eingerichtet und vom russischen nationalen Kartenzahlungssystem betrieben wird.

Ein solcher Schritt würde voraussetzen, dass Thailand seine finanziellen Zahlungssysteme überprüft, die immer noch von westlichen Netzwerken dominiert werden, obwohl es im Königreich chinesische Zahlungs-Gateways und -Einrichtungen gibt, die sich in den letzten Tagen in Phuket, Pattaya und Ko Samui plötzlich großer Nachfrage erfreuen, da russische Touristen versuchen, ihre Rechnungen zu begleichen, während die bargeldarmen thailändischen Hoteliers und Tourismusunternehmen versuchen, ihre Liquidität zu verbessern.

Riskantes Spiel

Während Herr Yuthasak krampfhaft versucht, ein seit Wochen totes Tier wiederzubeleben und offensichtlich vergisst, dass es sich durch den enormen Wertverfall des Rubels überhaupt nur noch sehr wenige Russen leisten können werden, einen Urlaub in Thailand zu machen, gehen der Krieg und das Blutvergießen in der Ukraine weiter. Viele Analysten gehen inzwischen von einem langwierigen Kampf aus, da die kleine Nation Ulraine einen Krieg um die Existenz des Landes führt.

Ob sich die als Neutralität getarnte Schmuserei mit dem russischen Aggressor mittel- oder langfristig als gute Entscheidung herausstellen wird, kann durchaus angezweifelt werden. Sein Augenmerk auf eine wirtschaftlich bereits verendete Nation zu richten, auf ein Volk, dass von einem offensichtlich geistig verwirrten Imperator regiert wird, auf ein Land, dessen wirtschaftliche Existenz dichtmaschig mit der sanktionierenden westlichen Welt verwoben ist, könnte gewaltig ins Auge gehen.

Vielleicht sollte Herr Yuthasak sich seine feuchten Träumchen über hohe Tourismuszahlen nicht nur aus Januar-Daten holen, sondern einmal die Vorpandemiezahlen aus 2019 betrachten. Da haben zwar 1,4 Millionen Russen Thailand besucht, was aber nur etwa 3,5% der Touristen waren. Vielleicht also gar nicht so wichtig, um zu riskieren, dass andere Nationen verärgert werden.



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