18.03.2024
Umwelt
Thailand - Tourismuseinnahmen wichtiger als die Gesundheit der Touristen
Trotz enormer Luftbelastung wird Chiang Mai nicht zum Katastrophengebiet erklärt
Und so brennt es überall im Norden Thailands und in den Nachbarländern. Und ebenso sorgt das jedes Jahr für horrende Feinstaubwerte, mit stark gesundheitsschädlichen Auswirkungen. Die Bevölkerung leidet, die Klinken füllen sich mit Patienten mit Atemwegserkrankungen. Die Regierung schaut zu und trifft ausgesprochen befremdliche Entscheidungen.
Premierminister Srettha Thavisin sagte nun in einem Interview, die Regierung verzichte darauf, Chiang Mai aufgrund der giftigen Staubkrise als Katastrophengebiet auszurufen, da die negativen Konsequenzen die Vorteile überwiegen würden, insbesondere mit Auswirkungen auf den Tourismus.
Er erklärte, dass, wenn die Provinz als Katastrophengebiet deklariert würde, die Versicherung für ausländische Besucher nicht greifen würde, was langfristig nachteilige Auswirkungen auf den Tourismus haben könnte.
Aber was ist mit den Bewohnern von Chiang Mai? Gestern gab Srettha ihnen zwei Millionen kostenlose Masken, um vorerst zurechtzukommen, was dann eher für Hilflosigkeit, als Hilfe angesehen werden könnte. Wie auch im letzten Jahr und viele weitere Jahre zuvor, scheitert die Regierung an dem alljährlich wiederkehrenden Problem.
Ideen der Opposition
Der Chefberater der Fortschrittspartei, Pita Limjaroenrat, sagte, die Regierung solle sicherstellen, dass die Menschen im Norden günstigeren Zugang zu N95-Masken und Luftreinigern erhalten und auch die lokale Produktion dieser Produkte in Betracht ziehen sollten. Er drängte die Regierung auch dazu, klare kurz-, mittel- und langfristige Strategien mit messbaren KPIs und einem klaren Zeitplan zu entwickeln, der detailliert, was diese Woche, diesen Monat, nächsten Monat und nächstes Jahr dringend getan werden muss, um das Problem zu mildern.Er sagte, wenn die Regierung klare Ziele mit einem Zeitplan vorgebe, könnten Beamte, der zivile Sektor und andere Sektoren besser mit der Regierung zusammenarbeiten, um das Problem zu lösen. Die Regierung solle Daten der Geo-Informatik- und Raumfahrttechnologie-Entwicklungsagentur sowie des Nationalen Astronomischen Forschungsinstituts von Thailand verwenden, um die häufigsten Hotspots der letzten fünf Jahre zu identifizieren, sie zu überwachen und sicherzustellen, dass Wasserspeicher in der Nähe dieser Gebiete sind, damit sie so schnell wie möglich bekämpft werden können.
Unsere Meinung
Wir sind ein wenig verstört, nicht nur wegen der Politik der thailändischen Regierung, sondern auch wegen der Tatenlosigkeit des Auswärtigen Amtes und der europäischen Reiseanbieter. Aufgrund der extremen Luftverschmutzung und dem, dieses Jahr mehrfach an Chiang Mai vergebenen Titel als „Dreckigste Stadt der Welt“, sollte hier eine eindeutige Warnung herausgegeben werden. Das würde dann auch die thailändische Regierung unter Druck setzen, endlich wirklich tätig zu werden und die vielen Versprechungen endlich umzusetzen.Luftverschmutzungs AQIs von weit über 200 gelten als sehr ungesund und bedeuten eine Gesundheitswarnung vor Notfallbedingungen. Aktive Kinder und Erwachsene sowie Menschen mit Atemwegserkrankungen, wie z. B. Asthma, sollten jegliche Anstrengung im Freien vermeiden. Alle anderen, insbesondere Kinder, sollten sich nur begrenzt im Freien bewegen. Aber dennoch werden nicht nur Reisen nach Chiang Mai angeboten, sondern auch Trekking-Touren, Mountaibike-Ausflüge, die bei der extrem belasteten Luft akut bedrohlich für die Gesundheit sein können.
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