17.06.2021
Covid-19
Thailand soll in 120 Tagen wieder vollständig geöffnet werden
Premierminister Prayuts Kehrtwende in der Corona-Einreisepolitik?
Eine schnelle Wiedereröffnung des Landes sei ein wichtiger Weg, um die immense wirtschaftliche Not zu lindern, die die Pandemie den Menschen zugefügt hat. Er setze sich daher das Ziel, dass Thailand innerhalb von 120 Tagen ab heute für vollständig geöffnet erklärt werden könne, und dass die Tourismuszentren, die bereit seien, dies noch schneller tun könnten. Vollständig geimpfte Besucher Thailands würden ohne Quarantäne oder andere unangenehme Einschränkungen ins Land einreisen können, während Thais, die vollständig geimpft sind, nach einer Auslandsreise auch wieder nach Hause zurückkehren können, ohne unter Quarantäne gestellt werden zu müssen. Auch die Unternehmen würden ihren normalen Betrieb wieder aufnehmen dürfen, wenn die pauschalen Einschränkungen für sie und den Inlandsverkehr aufgehoben würden.
"Ich weiß, dass diese Entscheidung mit einem gewissen Risiko verbunden ist, denn wenn wir das Land öffnen, wird es einen Anstieg der Infektionen geben, egal wie gut unsere Vorsichtsmaßnahmen sind. Aber ich denke, wenn wir die wirtschaftlichen Bedürfnisse der Menschen in Betracht ziehen, ist jetzt die Zeit für uns gekommen, dieses kalkulierte Risiko einzugehen“, so Prayut.
Der Premierminister forderte alle Regierungsorganisationen und Provinzen auf, mit den Vorbereitungen für die Wiedereröffnung des Landes zu beginnen, wozu auch die Beschleunigung des nationalen COVID-19-Impfprogramms gehöre. Basierend auf dem aktuellen Plan der Regierung würden bis August etwa 10 Millionen Impfungen mit dem COVID-19-Impfstoff verabreicht und bis Anfang Oktober werden fast 50 Millionen Menschen ihre erste Impfung erhalten haben.
Ein Schlüsselelement der schrittweisen Wiedereröffnung würde mit dem Sandbox-Programm auf Phuket beginnen, das am 1. Juli auf der Ferieninsel startet. Der Premierminister sagte, dass er dies beschleunigen wolle, damit es nächste Woche vom Kabinett gebilligt wird. Er erwarte, dass viele andere Länder in den nächsten 120 Tagen ebenfalls die Reisebeschränkungen für ihre Bürger lockern und sich damit die Zahl der potentiellen Touristen nach Thailand erhöhen würden.
Als die COVID-19-Pandemie begann, war die oberste Priorität, einen massiven Verlust von Menschenleben durch den Ausbruch zu vermeiden, sagte er, aber jetzt gewinne die Notwendigkeit an Bedeutung, eine langfristige finanzielle Katastrophe zu verhindern. Da es nun klar sei, dass COVID-19 nicht so bald verschwinden würde, sei klar, dass Thailand nicht warten könne, bis jeder im Land vollständig dagegen geimpft sei, bevor es wieder geöffnet werde. Man müsse sich darauf einstellen, mit einem gewissen Risiko zu leben und versuchen, es auf einem überschaubaren Niveau zu halten, damit die Menschen wieder in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Die Regierung verfolgt nun alle möglichen Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die COVID-19-Impfstoffe wie geplant geliefert werden, um die Wiedereröffnung bis Mitte Oktober zu ermöglichen. Allerdings warnte General Prayut, dass die Lieferungen von Impfstoffen durch die Hersteller nicht immer wie versprochen erfolgen würden. Kurzfristig hätte es oberste Priorität, dass alle Menschen zumindest die erste Impfung mit dem COVID-19-Impfstoff so schnell wie möglich erhalten, um die Immunität gegen Infektionen zu verbessern und Leben zu retten.
Anmerkung der Redaktion
Wir wissen nicht, woher die Kehrtwende in den Gedanken des Premiers von Thailand kommt, aber Zukunftsvoraussagen für die nächsten 4 Monate, halten wir, in Anbetracht der sich ständig ändernden Lage, für ziemlich schwierig. Der Premier geht mit diesen Aussagen ein ziemliches Risiko ein, denn sollte sich die Lage bis Mitte Oktober verschlechtern, kann er es kaum verantworten, alles was bisher erreicht wurde aufs Spiel zu setzen und die geringe Anzahl der bisherigen Opfer um ein mannigfaches zu erhöhen.
Die avisierten 50 Millionen Erstimpfungen mit Astra-Zeneca und Sinovac bis dorthin, haben ohne die dringend nötige Zweitimpfung den neueren Mutationen nichts entgegenzusetzen.
Sollte er, seine nun publik gemachten Pläne bis dorthin widerrufen, wird ihm das die Bevölkerung kaum verzeihen.
Und falls er den, durch viele Wichtigtuer und Mitentscheider inzwischen unsäglichen gewordenen, Phuket-Sandbox-Plan als Vorlage für die Öffnung Thailands verwenden möchte, kann das die Tourismusindustrie des Landes kaum retten.
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