Thailändische Regierung will Touristensteuer - Reisenews Thailand
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13.01.2022

Wirtschaft  

Thailändische Regierung will Touristensteuer

300 Baht Einreisegebühr pro Besucher ab April - Touristikverbände rufen nach Aufschub

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Die thailändische Regierung treibt den umstrittenen Vorschlag voran, von allen internationalen Besuchern, die in Thailand ankommen, eine Tourismusabgabe von 300 Baht (knapp EUR 8.-) zu erheben, sagte ein Regierungsbeamter am Mittwoch.

Der umstrittene Vorschlag wurde ursprünglich vom Nationalen Ausschuss für Tourismuspolitik im Jahr 2020 genehmigt. Der Start der "Kurtaxe" war eigentlich auf den 1. Januar 2022 geplant wurde aber verschoben, da man abwarten wollte, bis sich der Tourismus erhole. Die Regierung erklärte, dass die generierten Einnahmen in einen Fonds eingezahlt würden und dass der Fonds die Entwicklung lokaler Tourismusziele fördern und Besuchern, die krank werden, eine angemessene medizinische Versorgung einschließlich Versicherungsleistungen bieten wird.

Der Fonds würde verwendet, um die thailändischen Tourismusdestinationen zu erhalten und sich auf ein langfristiges lokales Wirtschaftswachstum zu konzentrieren. "Wir gehen davon aus, dass wir im April mit der Gebührenerhebung beginnen werden."

Regierungssprecher Thanakorn
Thanakorn, der Sprecher der Regierung, erklärte gegenüber Reportern, dass ab April von jedem internationalen Besucher 300 Baht erhoben werden, um das Tourismusmodell des Landes zu verändern und ein nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen. Mit der Gebührsolle auch ein Versicherungsprogramm für Touristen im Falle von Unfällen finanziert werden, das ihnen im Todesfall Leistungen im Wert von 1 Million Baht oder mindestens 500.000 Baht für medizinische Kosten bieten würde.

Tourismusminister Pipat
Phiphat, der Minister für Tourismus und Sport, sagte, sein Ministerium habe Gespräche mit den meisten Fluggesellschaften geführt, die Thailand anfliegen. Möglicherweise werde man sich darauf einigen, die Gebühr bis März in die Flugtarife aufzunehmen.Im Landverkehr sollen Touristen dazu angehalten werden, die Gebühr vor dem Grenzübertritt über eine App zu entrichten. Es würde erwartet, dass die Tourismusabgabe in diesem Jahr mindestens 1,5 Milliarden Baht von 5 Millionen Touristen einbringen wird, von denen 1,25 Milliarden Baht den Tourismusorten zugewiesen werden, um die Dienstleistungen zu verbessern, wie z.B. den Bau von behindertengerechten Einrichtungen und die Bereitstellung öffentlicher Toiletten.




Der Chef der Association of Thai Travel Agents (ATTA), forderte die Regierung hingegen auf, ihren Vorschlag für die Erhebung fallen zu lassen. "Die Erhebung einer zusätzlichen Gebühr wird die Reisekosten der internationalen Besucher erhöhen. Das wird ihre Entscheidung, Thailand zu meiden, beeinflussen."

Die Präsidentin der Thai Hotels Association, Marisa meinte: "Wenn das Land Touristen wieder willkommen heißen will, muss die Tourismusgebühr mindestens bis 2023 aufgeschoben werden, da der Sektor wegen der Omicron-Variante von Grund auf neu aufgebaut werden muss. Die Idee, den Fonds für die Versicherung von Touristen und die Entwicklung von Tourismusstandorten zu verwenden, sei sinnvoll, aber der Zeitpunkt sei ungünstig, da das Land angesichts des intensiven Wettbewerbs den Kürzeren ziehen werde.


Wir denken, dass diese geringe „Kurtaxe“ kaum jemanden daran hindern wird, Thailand zu besuchen, hoffen aber darauf, dass die eingenommenen Gelder sinnvoll in nachhaltige Projekte investiert werden und die momentanen, obligatorischen Zusatz-Krankenversicherungen dann entfallen. Ob die Erhebung der Einreisesteuer, im Angesicht der grossen Probleme im Tourismussektor, allerdings zum richtigen Zeitpunkt kommt, kann als durchaus zweifelhaft gelten.

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Allerdings sollte man auch nicht ausser acht lassen, dass vor allem bei Sehenswürdigkeiten und in Nationalparks, die in staatlicher Hand sind, bereits eine teilweise absurde 2-Preis Politik betrieben wird, die von Ausländern das mehrfache an Eintrittsgeldern verlangt, als von Einheimschen. Man sollte also eigentlich davon ausgehen, dass hier ausreichend Gelder vorhanden sind, die in Nachhaltigkeit investiert werden könnten.

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