12.02.2025
Wirtschaft
Thailändische Regierung überprüft Alkoholverkaufsverbote
Verbote an Feiertagen, von14:00-17:00 Uhr werden verhandelt
Das Verbot wurde vor 53 Jahren, im Jahr 1972, durch ein Dekret der damaligen Militärregierung unter Thanom Kittikachorn eingeführt. Ziel war es ursprünglich, den Alkoholkonsum während der Arbeitszeit von Beamten einzudämmen. Interessanterweise ist dieses Verbot nicht in das Alkoholkontrollgesetz aufgenommen worden, sondern existiert bis heute als eine gesonderte Anordnung, die niemals offiziell aufgehoben wurde.
Viele Unternehmen, vor allem die Bierproduzenten, fordern seit Langem die Abschaffung dieser veralteten Regelung. Diese Forderungen gewinnen im Zuge der geplanten Änderungen am Alkoholkontrollgesetz an Bedeutung. Der Entwurf der Gesetzesänderungen wurde bereits von einem Sonderausschuss des Parlaments gebilligt und steht nun vor der zweiten und dritten Lesung im Repräsentantenhaus.
Premierministerin Paetongtarn erklärte nach einer Kabinettssitzung, dass zahlreiche Wirtschaftsverbände die Verkaufsbeschränkungen als Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes betrachten. Daher sei eine Untersuchung der Auswirkungen sowohl des Nachmittagsverbots als auch des Verkaufsverbots an buddhistischen Feiertagen erforderlich. Letzteres könnte ebenfalls überarbeitet werden, um den Einfluss auf den Tourismussektor zu bewerten.
Neben dem Verbot während der Nachmittagsstunden und an buddhistischen Feiertagen sollen weitere bestehende Einschränkungen überprüft werden. Dazu gehören:
- Das Verkaufsverbot an Wahltagen, das bereits am Vorabend der Wahlen in Kraft tritt.
- Das Verkaufsverbot über elektronische Vertriebskanäle.
- Zonenbeschränkungen für den Verkauf alkoholischer Getränke.
- Bestimmungen, die während der COVID-19-Pandemie eingeführt wurden.
- Weitere alkoholbezogene Regelungen, die seit 1972 erlassen wurden.
Sicherheit und Jugendschutz im Fokus
Die Premierministerin betonte, dass Sicherheitsaspekte eine zentrale Rolle spielen müssen. Besonders der Schutz von Jugendlichen sei entscheidend, um zu verhindern, dass sie zu leicht Zugang zu alkoholischen Getränken erhalten. Sie unterstrich, dass zwar Erwachsene über mehr Reife verfügten, jedoch strengere Kontrollen notwendig seien, um sicherzustellen, wer Alkohol verkaufen darf und an wen er abgegeben werden darf. „Nicht jeder wird Alkohol verkaufen können, selbst wenn eine Lockerung beschlossen wird. Das ist ein Punkt, den wir betonen müssen“, so Paetongtarn.Auswirkungen auf den Tourismus
Auf die Frage, ob Alkohol an buddhistischen Feiertagen verkauft werden dürfe, erklärte die Premierministerin, dass ein Regierungsausschuss sich dieser Thematik annehmen werde. Sie wies darauf hin, dass viele ausländische Touristen nicht mit lokalen Feiertagen und den damit verbundenen Verkaufsverboten vertraut seien. Dies könne einen negativen Einfluss auf den Tourismussektor haben.In diesem Zusammenhang verwies sie auf das Regierungsprogramm Amazing Thailand Grand Tourism and Sports Year 2025, das den Tourismus als zentrales Thema des kommenden Jahres festlegt. Daher sei es an der Zeit, Verkaufsverbote und Einschränkungen im Alkoholsektor erneut zu bewerten, um deren Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung und den Tourismus zu minimieren.
Ob und in welchem Umfang die bestehenden Verbote tatsächlich gelockert oder abgeschafft werden, bleibt abzuwarten. Die Prüfung und mögliche Anpassung der Regelungen ist jedoch ein weiterer Schritt in Richtung einer wirtschaftsfreundlicheren Politik, die die Attraktivität Thailands für Touristen und Investoren steigern soll.
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