19.02.2025
Thailändische Polizei verstärkt Überwachung ausländischer Touristen
Reaktionen auf das respektlose Verhalten von Gästen in Nordthailand
Laut den Berichten verhalten sich ausländische Besucher in mehreren Regionen des Landes zunehmend problematisch. Dabei geht es nicht nur um Störungen der öffentlichen Ordnung in Nordthailand, sondern auch um Verstöße gegen gesellschaftliche Normen, mögliche Gesetzesbrüche sowie negative Auswirkungen auf das internationale Ansehen Thailands. Besonders im Fokus stehen dabei Vorfälle mit betrunkenen oder berauschten Touristen, die sich rücksichtslos verhalten.
Besonders im Augemerk steht der nördliche Touristenort Pai in der Provinz Mae Hong Son, wo es zuletzt zu mehreren Vorfällen kam, die in der Bevölkerung für Unmut gesorgt haben. Polizeichef Kitrat hat die dortige Polizeibehörde angewiesen, eine Untersuchung durchzuführen und innerhalb von sieben Tagen einen Bericht vorzulegen.
Einer der jüngsten Vorfälle betrifft mehrere Geschäfte und Restaurants in Pai, die sich geweigert haben, israelische Touristen zu bedienen. Diese Maßnahme folgte auf Berichte über Fehlverhalten israelischer Besucher im örtlichen Krankenhaus von Pai. Dort soll es zu verbalen Angriffen auf das medizinische Personal sowie zu Drohungen gegenüber dem Krankenhausinventar gekommen sein.
Ein weiteres Ereignis sorgte für Aufsehen, als in sozialen Netzwerken ein Video kursierte, das betrunkene ausländische Touristen zeigte, die sich respektlos gegenüber zwei Restaurantbesitzerinnen verhielten. Diese fühlten sich durch das Verhalten der Gäste bedroht.
Zudem gibt es wachsenden Ärger über ausländische Touristen, die in der Öffentlichkeit Cannabis konsumieren, sich nicht an die Verkehrsregeln halten oder illegal in Thailand arbeiten. Die zunehmende Unzufriedenheit der einheimischen Bevölkerung führte dazu, dass einige Bewohner von Pai offen erklärten, keine Touristen mehr willkommen heißen zu wollen.
Maßnahmen zur Verbesserung der Situation
Aufgrund der angespannten Lage kam es vergangene Woche zu einem Treffen zwischen der thailändischen Tourismusbehörde (TAT), lokalen Geschäftsleuten, Sicherheitskräften und der Provinzverwaltung von Mae Hong Son. Themen des Treffens waren unter anderem Verstöße gegen Verkehrsregeln, Ruhestörungen und öffentlicher Drogenkonsum.Die zuständigen Behörden kündigten daraufhin eine striktere Durchsetzung der Gesetze an. Darüber hinaus sollen neue Hinweisschilder in mehreren Sprachen an zentralen Orten angebracht werden, um Touristen auf die Verhaltensregeln hinzuweisen. Auch die Tourismusbehörde von Mae Hong Son will verstärkt mit Reiseveranstaltern zusammenarbeiten, um die Sicherheit der Touristen zu gewährleisten und die Umweltbelastung zu minimieren. So sollen beispielsweise Alkohol- und Lärmbeschränkungen für Besucher von Flussaktivitäten wie dem Tubing durchgesetzt werden. Reiseveranstalter, die diese Vorschriften nicht umsetzen, müssen mit Geldstrafen oder dem Entzug ihrer Lizenz rechnen.
Auswirkungen auf den Tourismus
Obwohl einige Einheimische Bedenken über das Verhalten ausländischer Touristen äußern, ist die Tourismusbranche insgesamt weiterhin offen für internationale Besucher. Laut Angaben der thailändischen Tourismusbehörde besuchten im vergangenen Jahr 1,4 Millionen Touristen die Provinz Mae Hong Son, wodurch Einnahmen von rund 7,5 Milliarden Baht generiert wurden. Für das Jahr 2024 wird mit einem Anstieg auf 8 Milliarden Baht gerechnet.Mehr als 30 % der Touristen in Mae Hong Son waren ausländische Besucher – ein Anstieg gegenüber den 23 % in den Vorjahren. Zu den wichtigsten Herkunftsländern zählen das Vereinigte Königreich, Israel, die Niederlande und Deutschland. Um die Tourismusbranche weiter zu stärken, wird die TAT verstärkt alternative Reiseziele innerhalb der Provinz bewerben, um den Touristenstrom auf weitere Regionen zu verteilen und den Druck auf Pai zu verringern.
Fazit
Die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass Thailand zunehmend auf eine Balance zwischen wirtschaftlicher Bedeutung des Tourismus und der Wahrung von Ordnung und Sicherheit achten muss. Die verstärkten Kontrollen durch die Polizei sowie neue Aufklärungsmaßnahmen sollen dazu beitragen, respektloses Verhalten ausländischer Besucher zu minimieren. Gleichzeitig bleibt die Herausforderung bestehen, den Tourismus so zu gestalten, dass er nachhaltig und für alle Beteiligten akzeptabel bleibt. Ob die verschärften Maßnahmen zu einer langfristigen Verbesserung führen oder lediglich eine kurzfristige Reaktion auf die jüngsten Vorfälle sind, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.Diese Seite verwendet
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