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11.03.2025

Russischer wannabe Mafia-Don auf Koh Phangan verhaftet

Betrug, Einschüchterung und eine gescheiterte Mafia-Fantasie

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Ko Phangan, Thailand – Die thailändische Polizei hat auf der beliebten Touristeninsel Ko Phangan einen 27-jährigen russischen Staatsbürger festgenommen. Der Mann, Vladislav K., soll Schutzgelderpressung betrieben haben, bei der er sich als einflussreicher Unterweltboss ausgab. Seine Einschüchterungstaktiken umfassten unter anderem provokante Fotos, auf denen er mit einem militärisch anmutenden Gewehr, einer Polizeiweste und Handschellen posierte.

Die Polizei nahm den Verdächtigen in einem Cannabis-Shop fest, in dem er sowohl arbeitete als auch lebte. Neben Beweismaterial wie seinen einschüchternden Requisiten entdeckten die Ermittler auch Kokain. Die Behörden rufen nun mögliche Opfer auf, sich zu melden, während die Maßnahmen gegen ausländische Kriminelle in Thailand intensiviert werden.

Die Ermittlungen gegen K. begannen nach mehreren Beschwerden von Personen, die sich durch sein Verhalten bedroht fühlten. Laut Polizeiberichten behauptete er, Verbindungen zu einflussreichen Kreisen zu haben, die ihm sowohl Macht als auch Einfluss in rechtlichen Angelegenheiten verschafften. Diesen angeblichen Einfluss nutzte er, um andere Ausländer auf Ko Phangan unter Druck zu setzen.

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Um seine Machtdemonstration zu untermauern, präsentierte sich K. in den sozialen Medien mit militärisch anmutender Ausrüstung. Fotos zeigten ihn mit einer schusssicheren Polizeiweste, Handschellen und einer Waffe, die wie ein amerikanisches Sturmgewehr aussah. Diese Requisiten dienten dazu, ein Image von Autorität und Bedrohlichkeit zu vermitteln – ein Bild, das bei manchen Ausländern auf der Insel offenbar Eindruck machte.

Die Polizei geht davon aus, dass mehrere Personen in K.s Schutzgeldnetz gefangen waren und ihn für „Schutz“ oder „Einflussnahme“ bezahlten. Bisher gibt es jedoch nur begrenzte Aussagen von Geschädigten, weshalb die Behörden nun weitere Opfer auffordern, sich zu melden.

Polizeirazzia beendet das kriminelle Schauspiel

Am 9. März durchsuchten Einsatzkräfte der Polizei den Cannabis-Shop im Bezirk Ban Tai, in dem K. sowohl arbeitete als auch lebte. Bei der Razzia stießen die Ermittler auf mehrere verdächtige Gegenstände, die sein angebliches Image als einflussreicher Unterweltboss untermauern sollten. Neben einer Airsoft-Waffe, die einer echten Militärwaffe nachempfunden war, fanden die Beamten eine schusssichere Polizeiweste mit einem thailändischen Flaggenabzeichen sowie Handschellen. Darüber hinaus entdeckten sie eine geringe Menge Kokain, was den Verdacht auf Drogenmissbrauch zusätzlich erhärtete.

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Gegenüber den Beamten erklärte er, dass er in dem Cannabis-Shop angestellt sei und dort auch wohne, da dies Teil seiner Bezahlung sei. Darüber hinaus gab er an, einen Anteil von 17 % an den Verkäufen des Geschäfts zu erhalten. Ein Drogentest ergab einen positiven Befund auf Kokain, was durch die später gefundene Substanz auf dem Gelände untermauert wurde. K. gab an, die Handschellen, die Waffe und die Weste online gekauft zu haben.

Die Ermittler gehen davon aus, dass K. nicht nur russische Staatsbürger, sondern auch andere Ausländer auf der Insel eingeschüchtert hat. Polizeioffizier Lieutenant Colonel der Touristenpolizei rief potenzielle Opfer dazu auf, sich zu melden: „Wir fordern alle russischen Touristen oder andere Personen, die von diesem Mann bedroht, erpresst oder geschädigt wurden, auf, sich bei der Polizei von Ko Phangan oder der Touristenpolizei unter der Hotline 1155 zu melden.“

Polizeichef Lieutenant General Saksira Phuek-am betonte, dass K.s Aktivitäten bereits seit Längerem beobachtet wurden und dass ein Haftbefehl gegen ihn vorlag. Die Ermittlungen ergaben, dass der Russe systematisch Schutzgeld von Ausländern forderte, indem er ihnen ein Netzwerk mächtiger Freunde vorgaukelte.

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Obwohl K. sich als mächtiger Strippenzieher präsentierte, konzentriert sich die juristische Anklage bislang auf zwei wesentliche Punkte:
1. Arbeiten ohne gültige Arbeitserlaubnis
2. Besitz und Konsum von Kokain (eine illegale Substanz der Kategorie 2 in Thailand)
Falls er verurteilt wird, droht ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe von bis zu 20.000 Baht (ca. 520 Euro). Allerdings dürfte seine größte Sorge derzeit der Entzug seines Visums und die anschließende Abschiebung sein. Nach dem thailändischen Einwanderungsgesetz von 1979 werden ausländische Straftäter nach einer Verurteilung automatisch des Landes verwiesen.


Vladislav K. versuchte, sich mit einer inszenierten Machtposition als Unterweltgröße auf Ko Phangan zu etablieren. Mit Drohgebärden, gefälschten Autoritätsinsignien und der Suggestion, über einflussreiche Verbindungen zu verfügen, führte er ein kriminelles Schutzgeldgeschäft. Doch seine Fassade fiel zusammen, als die thailändische Polizei eingriff.

Nun steht er vor der Realität: Strafverfolgung, drohende Abschiebung und ein abruptes Ende seines mafiösen Theaters. Während die Polizei weitere Opfer sucht, ist eines sicher – für den Möchtegern-Mafioso ist das Spiel aus.

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