02.08.2022
Bangkok
Rathaus säubert Streetfoodszene in Bangkok
Gouverneur übernimmt Singapurer Modell - Verlegung der Straßenhändler
Bangkok wird seit Jahrzehnten von Straßenhändlern geplagt, obwohl Befürworter immer argumentiert haben, dass der Straßenverkauf einer der wichtigsten Touristenmagneten Bangkoks ist und die Wirtschaft ankurbelt. Gegner behaupten jedoch, dass die Straßenverkäufer keine Steuern zahlen müssen und dass viele von ihnen die Hygiene- und Sanitärvorschriften missachten und den Verkehr behindern.
Die ständig wachsende Zahl von Straßenhändlern hatte die Stadtverwaltung vor ein paar Jahren veranlasst, Maßnahmen zu ihrer Regulierung zu ergreifen und viele Strassen für Strassenhändler zu sperren, doch die Händler haben sich nicht darum gekümmert und besetzen weiterhin die Bürgersteige.
Einige Beamte der Stadtverwaltung werden beschuldigt, von den Händlern Schmiergelder erhalten zu haben, weil sie ihnen erlaubten, ihre Waren auf den Bürgersteigen feilzubieten. Nach Angaben des BMA gab es im Jahr 2011 insgesamt 773 Standorte, an denen der Handel auf Gehwegen vorübergehend erlaubt war. Diese Zahl wurde nun auf 171 reduziert.
Als Chadchart Sittipunt vor etwa zwei Monaten das Amt des Gouverneurs von Bangkok antrat, versprach er, gegen den unregulierten Verkauf auf den Bürgersteigen vorzugehen, wobei er sich die Verwaltung in Singapur zum Vorbild nahm. Er beauftragte ein Team von Beratern mit der Suche nach der besten Lösung.
Kessara Thanyalakpark, die leitende Strategie- und Finanzberaterin des Gouverneurs, erklärte, dass Einrichtung spezieller Zentren und Plätze für Händler in Singapur, in denen diese ihre Waren verkaufen können, als ideales Modell für die Regulierung des Verkaufs auf Gehwegen in Bangkok dienen würde.
Die Bekämpfung des unregulierten Straßenverkaufs ist eine der 216 Maßnahmen des Gouverneurs von Bangkok, die darauf abzielen, die Probleme Bangkoks anzugehen und die Hauptstadt in eine lebenswerte Stadt zu verwandeln, sagte Frau Kessara.
Singapurs Hawker-Zentren seien Teil der Straßenhändler-Kultur in der Stadt, die von der Unesco am 16. Dezember 2020 als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurde. Ihr Team werde nun eine Reihe von Kriterien für Standorte ausarbeiten, an denen abseits der Straße Räumlichkeiten für umgesiedelte Händler errichtet werden sollen. Diese sollen bis Ende dieses Jahres festgelegt werden, sagte sie.
Die Inspektoren des Rathauses in den 50 Bezirksämtern der Hauptstadt sind angewiesen worden, nach solchen Standorten zu suchen. Zunächst seien mehr als 100 Standorte als geeignet angesehen worden, so Frau Kessara. Nach Abschluss der Auswahlkriterien würde sich das Rathaus mit Anbietern und Grundstückseigentümern zu weiteren Gesprächen treffen.
Sie hätten sich einige vorläufige Kriterien überlegt. Zum Beispiel dürften die Verkäufer nicht mehr als 360.000 Baht pro Jahr oder etwa 30.000 Baht pro Monat verdienen, um sich zu qualifizieren. Außerdem müssten sie die Hygienevorschriften einhalten. Sollte die Nachfrage nach den Verkaufsflächen jedoch größer sein als deren Verfügbarkeit, könnte das Los entscheiden, wer sie bekommt.
Dies seien jedoch nur vorläufige Pläne und es wäre noch etwas Zeit nötig, um weitere Untersuchungen zu machen, um sicherzustellen, dass echte Verkäufer die Plätze bekommen und nicht Vertreter, die im Namen anderer handeln würden.
Frau Kessara sagte weiterhin, dass auch Gespräche mit Banken und Finanzinstituten geführt werden, um sicherzustellen, dass die Verkäufer Zugang zu Krediten haben, um ihre Geschäfte zu betreiben, denn viele Händler würden sich sonst Geld von Kredithaien leihen, was sie finanziell stark belasten würde und verwies auf die hohen Zinssätze. Verkäufer, die von ihren bisherigen Standorten umgesiedelt wurden, sollten zuerst Rechte erhalten.
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