Phukets Strassengemetzel - Keine Änderung in Sicht - Reisenews Thailand
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20.07.2024

Phuket  

Phukets Strassengemetzel - Keine Änderung in Sicht

Behörden starten weitere, immergleiche Verkehrssicherheitskampagnen

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Die Polizei von Phuket hat mal wieder eine neue Verkehrssicherheitskampagne gestartet, die sich an den Hauptursachen für Verkehrsunfälle mit Touristen orientiert. Diese Initiative, in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, zielt darauf ab, die hohe Anzahl von Verkehrsunfällen in der Region zu reduzieren.

An der Veranstaltung nahmen Botschafter, Honorarkonsuln und Fahrzeugvermietungsunternehmen teil, die sich alle darauf konzentrierten, dieses drängende Problem anzugehen und praktikable Lösungen vorzuschlagen. Thailand hat die höchste Anzahl von Verkehrsunfällen unter den ASEAN-Nationen, mit einer Rate von 36,2 Todesfällen pro 100.000 Einwohner.

Suraphong sieht die Hauptursache vieler Verkehrsunfälle als selbst verschuldet an, was zu direkten und indirekten Verlusten führt. In der Provinz Phuket lagen die Sterberaten bei Verkehrsunfällen zwischen 2019 und 2023 jeweils bei 44,02, 32,83, 21,82, 32,84 und 40,93 pro 100.000 Einwohner. Ein wesentlicher Faktor für diese Unfälle sei das mangelnde Bewusstsein und die Regulierung unter ausländischen Touristen, die Fahrzeuge mieten.

Nach unserer Meinung liegt es eher daran, dass Touristen, die weder einen Motorradführerschein haben, noch irgendwelche Erfahrungen, von den Vermietern widerrechtlich Motorräder und Roller vermietet bekommen.

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Viele Touristen seien sich aufgrund fehlender klarer Anweisungen von Vermietern der lokalen Verkehrsregeln nicht bewusst, stellte Suraphong fest. Das neu gestartete Projekt ziele darauf ab, dies zu korrigieren, indem Daten von Vermietern gesammelt und Touristen geschult würden. Die Initiative umfasse die Erstellung eines großen Datenrepositorys, um Verkehrsprobleme effektiv zu analysieren und anzugehen.

Suraphong bemerkte den besorgniserregenden Anstieg von Unfällen unter Touristen, die oft Motorräder als Transportmittel mieten. „Die Statistiken zeigen einen Anstieg von Unfällen, die Touristen mit Motorrädern in Phuket betreffen. Um dieses Problem anzugehen, haben wir eine Partnerschaft mit dem Netzwerk Pakfang geschlossen und Finanzmittel vom Fonds für Verkehrssicherheit erhalten, um das Problem sofort zu bekämpfen.“

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Während der Veranstaltung verteilte Suraphong Bildungsmaterialien an die Kommandeure aller 11 Polizeistationen in Phuket. Die Materialien betonen die Wichtigkeit eines gültigen Führerscheins, die Einhaltung eines Geschwindigkeitslimits von 40 km/h, den Verzicht auf Alkoholkonsum, das Tragen von Helmen sowie das Vorhandensein von Versicherungen und Fahrzeugregistrierungen.

Wenn man das nun liest, kommt einem das alles bekannt vor. An derselben Problematik ist man seit Jahren dran, oder redet zumindest immer dann darüber, wenn die neusten Opferzahlen veröffentlicht werden. Schauen wir doch mal, was die letzte anderthalb Jahre geschah:


Februar 2023
Mitte Februar 2023, das Jahr war nicht mal 7 Wochen alt, meldete die Polizei Phukets 500 Motorradunfälle von Phukets Touristen.
Es wird festgestellt, dass es notwendig sei, einen Ausschuss, die die Ursachen von Verkehrsunfällen in der Provinz Phuket analysiere.

Juli 2023
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Der Ausschuss für Straßensicherheit in Phuket stimmte nun der Umsetzung eines standardisierten Mietvertrags für Auto- und Motorradvermietungen zu, die Fahrzeuge an Touristen vermieten. Als wichtigste Richtlinie wird angegeben, der Mieter muss ein gültigen Führerschein vorweisen und Motorrad oder Rollerfahrer brauchen einen Motorradführerschein.

September 2023
Die Unfallstatistik für Januar - August 2023 wird veröffentlicht.
15.033 Personen wurden wegen Verletzungen bei Straßenverkehrsunfällen im Krankenhaus behandelt. Und in diesen 8 Monaten sind bereits 119 Verkehrsopfer zu beklagen. Statistisch gesehen also alle 2 Tage ein tödlicher Verkehrsunfall.
Bei einem eilig einberufenen Treffen wurde versprochen, dass man die Vermieter in die Pflicht nehmen würde, die motorisierte Zweiräder an Touristen vermieten würden, falls diese nicht über die erforderlichen Fahrerlaubnisse verfügen.

Dezember 2023
Der im Juli gegründete Ausschuss bekräftigt erneut seine Richtlinien für Auto- und Motorradvermieter, die für folgende Punkte einstehen müssen:
- Das vermietete Fahrzeug muss gemäß dem Gesetz über den Opferschutz von Straßenunfällen, B.E. 2535, versichert sein.
- Die Person, die das Fahrzeug mietet, muss über einen gültigen und geeigneten Führerschein verfügen.
- Personen, die Motorräder mieten, müssen stets einen Helm tragen, wenn sie das Motorrad fahren.
- Auto- und Motorradvermieter müssen den körperlichen Zustand des Mieters vor der Vermietung des Fahrzeugs überprüfen.

Mai 2024
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Nach Veröffentlichung der erschreckenden Verkehrsopferzahlen besucht Pol Lt Gen Saksira Phueakum Phuket. Sein Besuch zielt darauf ab, sicherzustellen, dass ausländische Besucher über gültige Führerscheine verfügen und dass die lokalen Auto- und Motorradvermietungen alle gesetzlichen Anforderungen erfüllen.
Ein zentraler Punkt war die Zusammenarbeit mit Konsulaten, um Touristen über die Notwendigkeit gültiger Führerscheine aus ihren Heimatländern aufzuklären und ihnen den Prozess zur Erlangung eines thailändischen Führerscheins zu erläutern. Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens lag auf den lokalen Auto- und Motorradvermietungen. Diese müssten sich darüber im Klaren sein, welche Führerscheine in Thailand gültig sind.


An der Problematik wir seit Jahren rumgedoktort, immer wieder mit denselben Versprechungen und Maßnahmen. Nur leider stehen diese wunderbar auf Papier, aber anscheinend ist der Wille, widerrechtlich handelnde Motorradvermietungen zur Rechenschaft zu ziehen, äusserst gering. Bisher gab es nicht eine Meldung, dass Vermieter bestraft wurden oder, wie angesagt, die Lizenz entzogen wird.

Wir würden davon ausgehen, dass nicht mal 20 Prozent der Mieter über eine gültige Fahrerlaubnis, geschweige denn über Erfahrungen verfügen. Denn nicht nur in Deutschland gibt es auf 125 ccm beschränkte Führerscheine, die nicht für die thailändischen Mietfahrzeuge gültig sind, sondern auch in Russland, China oder Indien. Die Anzahl der „offenen“ Motorradführerscheine, die man für die 150 ccm bis 180 ccm Roller braucht, ist weltweit verschwindend gering. Und so werden weiter 150-200 Motorradfahrer auf Phuket jährlich den Verkehrstot erleiden - Tendenz steigend.

Nun werden einige anmerken, dass in Thailand auch sehr viele Fahrer keinen Führerschein haben, aber die haben zumindest den Vorteil, dass sie von klein auf mit den Rollern grossgeworden sind, bei Mama, Papa oder den Geschwistern gesehen haben, wie das geht und aufgrund der gemachten Erfahrungen, viele Situationen besser abschätzen können. Die thailändischen Mopedfahrer wissen eben eher, was Rollsplit in Kurven, ein zu steiler Berg, nasse Kanaldeckel, grosse Schlaglöcher für Auswirkungen haben und vor allem, wie man sich im thailändischen Verkehr und im Linksverkehr bewegt.



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