13.11.2020
Covid-19
Neues Visum wird kaum mehr Touristen bringen
Warum das von der thailändischen Regierung beabsichtigt sein dürfte
Für Langzeiturlauber auf den ersten Blick vielleicht attraktiv, denn die obligatorische alternative staatliche Quarantäne (ASQ), ein 14-tägiger Zwangsaufenthalt, in einem vom Besucher gewählten Hotel, macht 3 oder 4 wöchige Urlaube völlig sinnlos. Nun das neue Visum gilt 60 Tage und kann auf 90 Tage verlängert werden, wenn von 90 Tagen 15 für die Quarantäne abgehen, kann man in den verbliebenen 2 ½ Monaten doch noch einiges erleben.
Das Problem sind allerdings die kleinen Bedingungen, die erfüllt werden müssen, um überhaupt das Visum zu bekommen. Denn beispielsweise die Auflage, dass der geneigte Tourist in den letzten 6 Monaten mindestens 15.000.- EUR (1/2 Millon Baht) ununterbrochen auf dem Konto gehabt haben muss, ist für viele schwerlich nachzuweisen, und die, die es nachweisen könnten, werden kaum große Lust verspüren, ihre gesammelten Kontoauszüge des letzten Halbjahres an die thailändische Botschaft zu schicken. Selbiges gilt natürlich für eine Bankbestätigung und die ganzen anderen Auflagen. Einen TIPP für die Bestätigung findest Du unten…
NEU NEU NEU + + + Nach unbestätigten Meldungen wird ab dem 15. November kein Finanznachweis mehr gefordert. + + +
Warum macht das die thailändische Regierung?
Es ist ja offensichtlich und auch sehr verständlich, dass in einer Zeit, in der sich täglich rund eine halbe Million Menschen mit dem Covid-19 infizieren, man keinen Massentourismus im Land haben möchte, unkontrollierbare Mengen von Besuchern und damit auch ein unkontrollierbares Risiko von Neuinfektionen. Am liebsten wäre es den Regierenden natürlich, gar keine Touristen ins Land zu lassen, aber das ist natürlich denen, die ihr Auskommen mit den Gästen bestreiten, nur schwerlich zu vermitteln. Also öffnet man sich nun für den Tourismus, man kann vom neuen Visum erzählen, mit dem ja nun jeder nach Thailand einreisen könnte und damit die Reisebranche des Landes wieder ein wenig hinhalten.Natürlich hat man mit dem Visum die Tür nur um so viele Zentimeter geöffnet, dass nach Möglichkeit kein Tourist durchpasst. Und die Touristen, die durchpassen sollen natürlich möglichst viel Geld ausgeben, damit zumindest ein bisschen Umsatz für die leidenden Regionen wie Phuket, Krabi oder Koh Samui zusammenkommt. Deshalb auch der Passus mit den 15.000.- Euro auf dem Konto, denn wer 15.000 länger als 6 Monate auf dem Konto hat, der kann sie auch ausgeben – bestenfalls in Thailand.
Warum öffnet sich Thailand nicht einfach?
Es gibt viele Stimmen, vor allem unter Steintischbeisitzern, die meinen Thailand müsse aus wirtschaftlichen Gründen unbedingt die Grenzen öffnen, um den Tourismus und damit die Gesamtwirtschaft zu retten. Allerdings würde eine Öffnung das Risiko eines Lockdowns mit sich bringen und den kann sich das Land überhaupt nicht leisten. In Thailand werden zwar rund 17-20% des BIP im Tourismus generiert, jedoch kommen knapp 35% dieser Einnahmen von thailändischen Touristen, die weiterhin verreisen und somit nur rund 12-14%, die effektiv verlustig gehen.Bei einem Lockdown wäre jedoch das Kerngeschäft bedroht, die Produktion von Auto-, Computer- und technischen Teilen in Zentralthailand. Das wissen nur wenige Touristen, aber Thailand ist der grösste Hersteller von Computerfestplatten, einer der grössten Automobilzulieferer und der 5.grösste Motorradproduzent weltweit, produziert für Maschinenbaukonzerne, Chemieunternehmen uvam. dringend benötigte Teile. Und hier besteht zur Zeit ein ziemlicher Boom und die Auftragsbücher sind zum Platzen voll.
Nun sind wir nicht wirklich Fans der wirtschaftlich nur mittelbegabten Regierung, aber leider hat sie kaum eine Alternative. Die einzige Zukunftsperspektive ist, dass möglichst bald ein Impfstoff verfügbar ist und dann die Touristen, unter Vorlage eines Impfzeugnisses, wieder nach Thailand einreisen dürfen. Impfgegner und Corona-Leugner werden wohl noch viele Jahre warten müssen, bis sie wieder einen Fuss ins Land des Lächelns setzen dürfen.
Inoffizieller Tipp für Bankbestätigung
Papier ist geduldig und wer noch so eine echte Bank hat zum Anfassen und einen richtigen Berater, der kann sich beispielsweise eine Bestätigung ausstellen lassen, die da in etwa lautet:
„Herr/Frau XXXXX konnte in den letzten 6 Monaten ständig über mehr als 15.000.- Euro frei verfügen.“ Das bringt den Bankberater nicht in die Bredouille und sollte als Bestätigung genügen.
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