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19.11.2023

Cannabis  

Kontrollierte Liberalisierung - Thailands Schritte zur Cannabis-Regulierung

Neuer Gesetzentwurf verwirft ein strenges Verbot des Freizeitkonsums

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Das thailändische Gesundheitsministerium hat den ersten Entwurf des neuen Cannabis-Hanf-Gesetzes fertiggestellt, mit dem die Vorschriften für den Konsum von Cannabis verschärft werden sollen. Der überarbeitete Entwurf, der rund 70 Abschnitte umfasst, ist eine Änderung der ursprünglichen Fassung mit 94 Abschnitten. Mit dieser Aktualisierung soll den Bedenken der Öffentlichkeit Rechnung getragen und Schlupflöcher geschlossen werden, die den Freizeitkonsum von Cannabis ermöglicht haben.

Nach dem neuen Gesetz wird Cannabis weiterhin als kontrolliertes Kraut anerkannt, und jeder Extrakt mit mehr als 0,2 % Tetrahydrocannabinol (THC) wird weiterhin als Betäubungsmittel eingestuft. Die Verwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken wird weiterhin unterstützt, vom Freizeitkonsum wird jedoch abgeraten. Einzelpersonen, die Cannabis anbauen möchten, auch für den Eigenbedarf, benötigen jetzt eine Genehmigung.

Nach der ursprünglichen Fassung durften Haushalte bis zu 15 Cannabispflanzen für den persönlichen medizinischen Gebrauch anbauen, indem sie lediglich die örtlichen Behörden informierten. Nach dem neuen Gesetz muss jedoch eine vorherige Genehmigung eingeholt werden. Zugelassene Cannabisläden können ihren Betrieb fortsetzen, müssen sich aber an strengere Vorschriften halten, wie das Verbot des Rauchens auf dem Gelände und des Verkaufs getrockneter Cannabisknospen.

Das Gesetz legt auch fest, an welchen Orten Cannabis nicht verkauft oder der Konsum von Cannabis nicht erlaubt werden darf. Obwohl das Ministerium nicht darauf abzielt, Cannabisläden zu schließen, ist die Einhaltung des neuen Gesetzes obligatorisch. Die Rechtmäßigkeit des Rauchens von Cannabis zu Hause bleibt unklar und ist Gegenstand weiterer öffentlicher Rückmeldungen.

Zur Unterscheidung zwischen Cannabis und Hanf sagte das Ministerium, dass das derzeitige Gesetz Hanf als eine Art von Cannabis mit geringem THC-Gehalt behandelt. Die Agentur plant nun, bis Mitte Dezember ein öffentliches Feedback zu dem Gesetzentwurf zu geben und zwei Wochen lang Stellungnahmen abzugeben, bevor der Entwurf fertiggestellt und dem Kabinett vorgelegt wird.

Quelle: NNT- National News Bureau of Thailand


Kommentar der Redaktion

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Die jüngsten Entwicklungen im Entwurf des Cannabis-Hanf-Gesetzes in Thailand zeigen, dass die Regierung zwar eine strengere Regulierung anstrebt, aber keine vollständige Prohibition des Freizeitkonsums von Cannabis verfolgt. Stattdessen wird von diesem abgeraten und der Zugang dazu minimal eingeschränkt. Die Tatsache, dass der private Anbau von Cannabis weiterhin zulässig bleibt, wenn auch unter strengeren Bedingungen, spiegelt einen Ansatz wider, der die potenziellen Vorteile von Cannabis anerkennt, gleichzeitig aber versucht, Missbrauch und negative Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit und Ordnung zu minimieren.

Indem das Gesetz den Freizeitkonsum von Cannabis nicht gänzlich verbietet, sondern eher einschränkt und kontrolliert, zeigt sich eine gewisse Flexibilität in der thailändischen Drogenpolitik. Dies könnte ein Versuch sein, einen Mittelweg zwischen den extremen Positionen der vollständigen Legalisierung und des strikten Verbots zu finden. Diese Vorgehensweise könnte es ermöglichen, den medizinischen Gebrauch von Cannabis zu fördern und gleichzeitig potenzielle Risiken im Zusammenhang mit seinem Freizeitgebrauch zu steuern.

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Es bleibt abzuwarten, wie effektiv diese Maßnahmen in der Praxis sein werden und inwieweit sie dazu beitragen können, einen verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis in Thailand zu fördern, ohne die Entwicklung eines legalen und regulierten Marktes für medizinisches Cannabis zu behindern. Scheinbar will man doch vermeiden, die seit etwas mehr als einem Jahr blühende Milliardenindustrie und zehntausende Jobs zu killen.
Man könnte fast vermuten: Es ändert sich nichts!

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