Klimawandel in Thailand: Eine Bedrohung des Tourismus - Reisenews Thailand
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10.08.2024

Politik  

Klimawandel in Thailand: Eine Bedrohung des Tourismus

Auswirkungen des Klimawandels: Von Dürren bis zu Überschwemmungen

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Thailand steht vor ernsthaften Herausforderungen durch den Klimawandel, die nicht nur die Umwelt, sondern auch die Wirtschaft, Landwirtschaft, den Tourismus und die Fähigkeit des Landes, auf Naturkatastrophen zu reagieren, betreffen. Obwohl das Land weniger als 1% der weltweiten Treibhausgasemissionen ausstößt, gehört es zu den zehn Ländern, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit für die Thais, sich aktiv mit globalen Klimaproblemen auseinanderzusetzen.

Laut Globalem Klimarisiko-Index 2021 steht Thailand auf Platz neun der am stärksten betroffenen Länder, was die Auswirkungen auf den Menschen und die direkten wirtschaftlichen Verluste durch wetterbedingte Schadensereignisse im Zeitraum 2000-2019 angeht. Überschwemmungen sind die bei weitem größte Naturgefahr, der sich Thailand in Bezug auf die wirtschaftlichen und menschlichen Auswirkungen gegenübersieht, und Thailand wird als eines der 10 am stärksten von Überschwemmungen betroffenen Länder der Welt genannt.

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Besonders betroffen von den klimatischen Veränderungen ist der Tourismussektor. Während einige Regionen wie die Andamanenküste von kürzeren Regenzeiten kurzfristig profitieren und längere Touristenaktivitäten ermöglichen könnten, stehen andere Gebiete wie der Golf von Thailand vor zunehmenden Niederschlägen und längeren Regenzeiten, die Küstenerosion und andere negative Auswirkungen nach sich ziehen könnten.

Allerdings wirkten sich die höheren Temperaturen und ausbleibender Regentage im Süden 2023 und 2024 erheblich auf die Trinkwasserversorgung aus, Staussen und Reservoirs in Krabi, PhiPhi, Hua Hin und Koh Samui lagen trocken und die Bewohner, Touristen und Hotels mussten mit Tankwagen beliefert werden. PhiPhi war kurz vor dem Zusammenbruch.

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In Nordthailand wird eine Reduktion der kühlen Tage erwartet, was die Attraktivität der Region für inländische und andere südostasiatische Touristen verringern könnte, da kühles Wetter dort ein wesentlicher Anziehungspunkt ist.2023 und 2024 gab es im eigentlich kühlen Norden und Nordosten in Folge, die jemals höchsten gemessenen Temperaturen. April 2023, mit 13 Tagen in Folge mit über 40 Grad, war schon erschreckend, wurde aber 2024 mit 32 Tagen in Folge über 40 Grad nochmals heftig getoppt.

Die östliche Region des Landes wird voraussichtlich die höchsten Temperaturen erleben, was ein erhöhtes Risiko für Waldbrände in Nationalparks und Schutzgebieten zur Folge haben könnte. Zudem zählt Bangkok zu den zehn Provinzen mit dem höchsten Überschwemmungsrisiko, verstärkt durch zunehmende Niederschläge und Bauprojekte, die den natürlichen Wasserfluss stören.



Klimaschutzpläne Thailands

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Thailand hat ambitionierte Klimaziele gesetzt: Bis 2050 soll das Land CO2-neutral sein und bis 2065 keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr verursachen. Diese Ziele wurden von Premierminister Prayut Chan-o-cha auf der UN-Klimakonferenz 2021 in Glasgow bekannt gegeben. Das Land setzt auf internationale Zusammenarbeit und Unterstützung, um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen.

Allerdings bleiben Thailands Pläne zur Bekämpfung der globalen Erwärmung vage, und es mangelt an umfassenden Anreizen für Produzenten und Verbraucher, sich anzupassen. Letztlich hängt der Kampf gegen die Erwärmung nicht nur von staatlichen Maßnahmen ab, sondern auch von Verhaltensänderungen der Verbraucher, die Marktmechanismen in Richtung Umweltfreundlichkeit lenken können. Jeder kann heute durch bewussteren Energieverbrauch, verbesserte Abfallentsorgung und nachhaltiges Haushaltsmanagement dazu beitragen, die Auswirkungen der globalen Erwärmung und den Verbrauch fossiler Energien zu mindern.

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Jedoch sind die staatlichen Anreize kaum vorhanden. Thaiand wäre wegen der intensiven Sonneneinstrahlung in der Lage, mit Photovoltaik einen grossen Teil seines Stromes selbst zu produzieren, vor allem da der höchste Verbrauch von Klimaanlagen verursacht wird, die eben genau dann auf Höchstleistung laufen, wenn die Sonne scheint.

Es gibt wohl einige beachtenswerte Insellösungen, aber die Bevölkerung, die unter hohen Energiepreisen leidet, bleibt aussen vor. Fast in edem Haushalt wäre es möglich mittels PV einen Grossteil des benötigten Stroms selbst zu produzieren, jedoch gibt es keine Vergütung für die Einspeisung ins Netz - noch problematischer, es ist, obwohl die staatliche Elektrizitätsbehörde das seit langem zusagt, nicht mal möglich, überhaupt Strom einzuspreisen.

Effektive Maßnahmen, Integration und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Sektoren und den Bürgern, sowie die Förderung von modernen Umwelttechnologien sind entscheidend für eine nachhaltige Entwicklung und zur Minderung der Auswirkungen des Klimawandels. Die Dezentralisierung der Macht hin zu lokalen Regierungen könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen, um effektive Klimaanpassungsstrategien zu entwickeln.

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