15.09.2021
Kabinett beschließt Langzeitvisum für 10 Jahre
Wirtschaftsförderung durch wohlhabende Ausländer
Thanakorn, ein Sprecher der Regierung sagte, dass die neuen Visaregeln innerhalb von fünf Jahren mehr als eine Million ausländischer Investoren und Experten anlocken sollen, wodurch sich das in der Wirtschaft ausgegebene Geld um mehr als eine Billion Baht (23 Mrd. EUR) erhöhen soll. Darin enthalten seien 800 Milliarden Baht aus dem erwarteten Anstieg der Investitionen und 270 Milliarden Baht aus der erwarteten Erhöhung der Steuereinnahmen.
Die Vorteile der neuen Visaregeln umfassen:
- Ein 10-Jahres-Visum für einen langfristigen Aufenthalt, gültig auch für Ehepartner und Kinder
- Eine Arbeitserlaubnis
- Befreiung von der ausländischen Einkommenssteuer
- Land- und Immobilienbesitz und Mietrechte
- Keine Abgabe eines 90-Tage-Berichts erforderlich
- Keine Pflicht zur Einstellung von vier Thais pro ausländischem Mitarbeiter in Unternehmen
Nun das klingt ja alles recht erfreulich, aber leider hat die neue Regelung wie immer einen Haken, denn um in den Genuss des neuen Langzeitvisa zu kommen, braucht es eine recht kräftige Kapitaldecke, denn die vier Gruppen, die das Visum beantragen können, sind ausschliesslich:
- Wohlhabende Weltbürger:
Personen mit einem hohen Einkommen von mindestens 80.000 US-Dollar in den letzten zwei Jahren und einem Mindestvermögen von 1 Million US-Dollar - Wohlhabende Rentner:
Rentner im Alter von 50 Jahren und darüber mit einer stabilen Rente von mindestens 80.000 US-Dollar in den letzten zwei Jahren - Berufstätige, die von Thailand aus arbeiten:
Ausländische Arbeitnehmer mit Arbeitgebern außerhalb Thailands, mit mehr als fünf Jahren Berufserfahrung und einem Einkommen von mindestens 80.000 USD in den letzten zwei Jahren - Hochqualifizierte Fachkräfte:
Fachkräfte, die in bestimmten Branchen arbeiten, wie z. B. Zukunftsdienstleistungen, Infrastrukturbauten, logistische Systeme und digitale Systeme, und die in den letzten zwei Jahren mindestens 80.000 USD verdient haben.
Man werde mit dem Board of Investment of Thailand, dem Innenministerium, dem Arbeitsministerium, dem Finanzministerium und der Königlich Thailändischen Polizei zusammenarbeiten, um die Visaregelung zu klären und später weitere Einzelheiten bekannt zu geben. Die Maßnahmen sollen alle fünf Jahre neu bewertet werden, so der Regierungssprecher.
Die neuen Visa wurden von Rentnern und Ausländern mit thailändischen Familien, die bereits im Königreich leben und dort ihren Beitrag leisten, rundweg abgelehnt. Sie würden sich wegen Ihres dünneren Scheckbuchs denken, sie wären nicht nur Einwohner 2. Klasse, sondern nun 3. Klasse, nach den neuen Geldeseln, die angelockt würden. Sie hätten das Gefühl, dass sich die Regierung nicht um die Menschen kümmere, die sich seit Jahren in Thailand engagierten. Sie sagen, die Entscheidung des Kabinetts sei nur ein zynischer Trick, um an Steuergelder zu kommen - insbesondere von anderen Asiaten. Sie hätten das Gefühl, dass sie weiterhin durch lästige Hürden wie die 90-tägige Meldepflicht springen müssten, weil sie keine Million Dollar investieren könnten und nicht in Thailand arbeiteten.