08.09.2021
Wirtschaft
Hotelkrise in Thailand
Umfragen bezeugen erschreckende Fakten - Keine Reaktion der Verantwortlichen
Die Bangkok Post berichtet, dass die Umfrage zwischen dem 13. und 28. August durchgeführt wurde und 234 Hotelbetriebe teilnahmen. Nach Angaben des Präsidenten der THA lag die durchschnittliche Belegung im August landesweit bei nur 10,6 % und damit nur geringfügig höher als im Juli (9,6 %). Marisa Sukosol Nunbhakdi zufolge sagen 65 % der Hotels, dass sie aufgrund ihrer derzeitigen Liquidität weniger als drei Monate überleben werden.
PHUKET: 38 % der Betriebe auf Phuket gaben an, dass die Zahl der ausländischen Touristen, die auf die Insel kommen, geringer ist als erwartet. 35 % gaben jedoch an, dass die Zahlen ihren Erwartungen entsprechen. Die durchschnittliche Auslastung in Phuket liegt seit Beginn des Sandkastenprogramms bei etwa 15 %.
KOH SAMUI: In Surat Thani, wo das Samui-Plus-Wiedereröffnungsprogramm seit dem 15. Juli in Betrieb ist, sagen die Hotelbetreiber, dass die Touristenzahlen auf Samui erheblich niedriger sind als erwartet und die durchschnittliche Belegung nur 4 % beträgt. Die Hotels haben mit niedrigen Einnahmen zu kämpfen, und 58 % der Hotels geben an, dass ihre Einnahmen weniger als 10 % der vorherigen Einnahmen betragen.
Bislang wurden auf Samui nur 621 Touristen im Rahmen des Programms aufgenommen, während über 400 Touristen, die mindestens sieben Tage auf Phuket verbracht haben, anschließend nach Samui gereist sind. Seit dem Start des Programms am 15. Juli wurden 7.136 Zimmerübernachtungen für Samui Plus-Ziele gebucht und weitere 8.335 Zimmerübernachtungen wurden im Voraus gebucht. Im Gegensatz dazu wurden für Phuket im August 176.128 und im September 125.434 Zimmernächte gebucht.
Auf Samui haben die niedrigen Touristenzahlen jedoch zu der Forderung geführt, die Regeln für die Wiedereröffnung der Insel zu lockern. Ausländische Touristen, die im Rahmen des Samui-Plus-Programms einreisen, müssen derzeit noch in den ersten drei Tagen in einem Quarantäne-Hotel untergebracht werden, anders als bei dem Sandkastenprogramm auf Phuket.
Vielleicht sollten die Verantwortlichen auf Samui mal darüber nachdenken, dass alleine die 3 obligatorischen Tests mit 15.000 Baht (EUR 400.-) die Urlaubskassen der Touristen plündern. Rund 133.- EUR pro angeordnetem Pflichttest - eine ziemliche Frechheit und bei den stark gesunkenen Weltpreisen der Testkits, ein Absurdum. Das Geld, dass damit den Touristen aus der Tasche gezogen wird, kann anderswo nicht mehr ausgegeben werden, aber scheinbar haben die Beamten immer noch nicht verstanden, dass der normale Tourist keine unendlichen Geldmengen zur Verfügung hat. Der Begriff Budget scheint ihnen unbekannt zu sein.
Zu den horrenden Testkosten kommen rund EUR 200.- für die Inlandsflüge BKK-USM-BKK. Für 2 Personen fehlen dann schon mal 1.200.- Euro in der Kasse, von denen man absolut nichts hat und für die man auch einen kompletten schönen Urlaub auf Mallorca oder anderswo machen könnte. Als wäre der Thailand-Tourist durch die komplizierten Vorschriften und den enormen bürokratischen Aufwand, den das Programm auferlegt, nicht schon genug belastet. Diese Fakten gehen scheinbar an den Verantwortlichen völlig vorbei und anstelle die Preise der Tests zu deckeln, oder besser noch, zu subventionieren, als kostenlose Serviceleistung anzubieten und in den schwierigen Zeiten der Tourismusindustrie weltweit, mit einer günstigen Urlaubsmöglichkeit zu glänzen, hält man an einem offensichtlich nicht funktionierenden Samui-Plus-Model fest, zulasten der Hotels, der Restaurants und der kompletten Tourismuswirtschaft.
Gemäss dem Motto "Never change a not-working system"...
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