24.10.2024
Politik
Hin und Her: Die nie endende Geschichte der Tourismusgebühr
Neuer Minister, alter Plan: Wird die 300 Baht Gebühr diesmal Realität?
Was bisher geschah
Der von Anfang an umstrittene Vorschlag dieser Tourismusabgabe wurde zunächst vom Nationalen Komitee für Tourismuspolitik für das Jahr 2020 genehmigt. Die Einführung der Kurtaxe wurde dann zunächst auf den 1. Juli 2021 und später auf den 1. Januar 2022 verschoben. Als man feststellte, dass man die auf 300 Baht festgesetzte Abgabe einziehen müsse, ohne zu wissen wie, wo und wann, wollte man nach intensiven Überlegungen die Fluggesellschaften in die Pflicht nehmen, die die geplanten 300 Baht (EUR 8,-) auf den Ticketpreis aufschlagen sollten. Doch die Fluggesellschaften waren von der Idee gar nicht begeistert und sahen sich auch nicht in der Lage, das so schnell umzusetzen.Also wurde der Start der obligatorischen Gebühr noch einmal verschoben, und zwar auf den 1. April 2022 (kein Scherz). Aber auch das klappte nicht, und so wurde ein endgültiger, also wirklich letzter Termin festgelegt. Der 1. Juli 2023 sollte es sein, ganz sicher und endgültig. Nun ratet mal, was kommt... nein, nicht die Tourismusabgabe. Die wurde noch einmal verschoben, auf September 2023... aber jetzt ganz sicher. Nun, der September ist schon lange vorbei und es gibt - richtig - immer noch keine Einnahmen aus der „Kurtaxe“.
Die damals neue Tourismusministerin hatte dann wohl ein Einsehen, vielleicht auch, weil man nicht mehr so recht wusste, was man mit den 300 Baht anfangen sollte, und hatte die umstrittene Tourismusabgabe - also vorübergehend, solange sie Ministerin war - verworfen.
Neuer Minister, neuer Versuch
Nun gibt es also einen neuen Tourismusminister, der das Thema wieder aufgreift und die Touristensteuer wie folgt einführen möchte:Flugreisende, die rund 70 Prozent der internationalen Touristen ausmachen, sollen als erste von der neuen Steuer betroffen sein. Die Abwicklung der Zahlungen soll über ein von der Krungthai Bank entwickeltes Transaktionssystem erfolgen.
Die Touristen sollen ihre Zahlungen über eine spezielle Website oder App abwickeln, ähnlich dem Registrierungssystem K-ETA in Südkorea. Im Wesentlichen müssen sich die Besucher vor ihrer Einreise nach Thailand online registrieren und die Gebühr im Voraus entrichten. Ob dies eine separate Registrierung neben dem eVisum sein wird, bleibt abzuwarten. Oder ob das Verfahren komplizierter wird, ist noch nicht bekannt.
Ein zentrales Element der vorgeschlagenen Touristensteuer soll die Integration einer Versicherungsprämie sein, die auf maximal 60 Baht pro Person festgelegt ist. Diese Versicherung bietet einen Schutz von 30 Tagen, was der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von Touristen entspricht, und soll bis zu 1 Million Baht bei Unfalltod und 500.000 Baht bei Verletzungen abdecken.
In einer zweiten Phase soll die Versicherung auch auf Reisende ausgeweitet werden, die auf dem Landweg nach Thailand einreisen. Minister Thienthong erwägt auch die Möglichkeit, die Gebühr auf 300 Baht für alle Arten der Einreise zu vereinheitlichen, um Bedenken hinsichtlich einer Ungleichbehandlung zu zerstreuen, da frühere Pläne niedrigere Gebühren für die Einreise auf dem Land- und Seeweg vorsahen, so ein Bericht der Bangkok Post.
Für häufige Grenzgänger, insbesondere im Handel, wird es voraussichtlich eine Ausnahmeregelung in Form eines Grenzpasses geben, der sie von der Gebühr befreit. Nach der Genehmigung durch die Regierung wird das Ministerium damit beginnen, Softwareentwickler und Versicherungsgesellschaften zu rekrutieren, um das System zu unterstützen.
Die Einführung dieser Tourismusabgabe verspricht nicht nur erhebliche Einnahmen für Thailand, sondern soll auch den Touristen einen zusätzlichen Schutz während ihres Aufenthaltes bieten. Es bleibt jedoch fraglich, ob sie jemals kommt oder ob sie wieder nur angekündigt und dann wieder verschoben wird.
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