27.03.2025
Bangkok
Handgreiflichkeiten mit Messereinsatz am Flughafen Suvarnabhumi
Streit zwischen Fahrdienstfahrern eskaliert wieder einmal zur Gewalt
Auslöser der Auseinandersetzung war offenbar ein riskantes Fahrmanöver auf der Zufahrtstraße „Suvarnabhumi Road 2“. Der 50-jährige Fahrer Natdanai berichtete in einem später geführten Telefoninterview, dass ihn der 46-jährige Fahrer Sukarn mit seinem Elektrofahrzeug während eines Überholvorgangs beinahe touchiert habe. Natdanai habe daraufhin in der Nähe des Busterminals geparkt, um die Situation zu klären – doch aus der verbalen Konfrontation wurde schnell ein körperlicher Konflikt.
Laut Natdanai näherte sich Sukarn mit einem Messer in der Hand. Im Glauben, angegriffen zu werden, habe er sich gewehrt. Erst durch das Eingreifen mehrerer Umstehender konnte der Streit unterbrochen werden. Das Fahrzeug von Natdanai gehört nach eigenen Angaben zum offiziellen Ride-Hailing-Dienst der Plattform, während Sukarns Wagen ein grün registriertes Elektroauto sei – eine Kennzeichnung, die oft auf Miet- oder Ride-Hailing-Fahrzeuge hinweist.
Sukarn wiederum widerspricht der Darstellung seines Kontrahenten. Er legte Dashcam-Aufnahmen vor, die zeigen sollen, dass er ordnungsgemäß auf der zweiten Spur von rechts fuhr, als Natdanais Fahrzeug versuchte, in seine Spur einzuscheren. Zwar konnte er laut eigener Aussage einen Unfall vermeiden, doch nach dem Beinahezusammenstoß sei er von Natdanai zur Rede gestellt worden.
Das Messer, so Sukarn, habe er lediglich gezeigt, um sich zu schützen – es befinde sich regelmäßig in seinem Wagen, um Obst zu schälen, und sei nie als Waffe gedacht gewesen. Seiner Darstellung zufolge habe ihn Natdanai anschließend sogar verfolgt und versucht, den Streit fortzusetzen, bis er schließlich Schutz bei Sicherheitskräften und Passanten im Parkplatzbereich suchte. Sukarn erstattete nach dem Vorfall Anzeige bei der Polizei und betonte, dass sich die Spannungen im Parkbereich erneut zuspitzten, als Natdanai eine weitere Konfrontation suchte.
Polizei ermittelt – Flughafenverband verurteilt Vorfall
Beide Fahrer haben mittlerweile Beschwerde bei der Polizeistation am Bangkok Flughafen Suvarnabhumi eingereicht. Die Polizei wertet nun Beweise wie Videoaufnahmen und Augenzeugenberichte aus, um weitere rechtliche Schritte einzuleiten. Der Fall wird unter besonderer Beobachtung geführt, da er exemplarisch für eine zunehmende Aggressivität im Bereich von Fahrdiensten steht.Der Vorsitzende der Transportvereinigung, bestätigte den Vorfall gegenüber der Presse. Seinen Angaben zufolge begann der Streit bereits außerhalb des Flughafengeländes mit gegenseitigem Schneiden im Straßenverkehr und setzte sich anschließend im Taxibereich fort. Er betonte, dass es sich nicht um einen Konflikt wegen Fahrgastkonkurrenz handele, sondern um eine persönliche Auseinandersetzung, die außer Kontrolle geraten sei. Die Transportvereinigung distanziert sich ausdrücklich von solchem Verhalten und kündigte an, beteiligte Fahrer bis zur endgültigen Klärung des Falls vom Betrieb auf dem Flughafengelände auszuschließen. Man arbeite kontinuierlich daran, Ordnung und Sicherheit durch klare Regeln und Fahrzeugüberprüfungen zu gewährleisten.
Konflikte unter Fahrern werfen Schatten auf Branche
Der Vorfall am Flughafen Suvarnabhumi reiht sich ein, in eine Serie von gewaltsamen Zwischenfällen im Bereich des Fahrdienstgewerbes in Thailand. Was als banales Fahrmanöver begann, endete in einer gefährlichen Auseinandersetzung mit körperlicher Gewalt und dem Einsatz eines Messers – in einem Bereich, der eigentlich Sicherheit und Struktur gewährleisten soll.Die Behörden stehen nun unter Druck, sowohl innerhalb der Ride-Hailing-Branche als auch auf dem Flughafengelände klare Standards durchzusetzen, um solche Eskalationen künftig zu vermeiden. Der Vorfall ist kein Einzelfall, sondern gehört zu einer Kette von immer wiederkehrenden Vorfällen - ein Alarmsignal für die gesamte Branche.
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