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08.03.2022

Gestrichene Flüge lassen Russen in Phuket stranden

Russlands Regierung lässt ihre Bürger im Regen stehen - Thailand will helfen

Russische Botschaft in Bangkok

Das russische Konsulat in Phuket bietet russischen Staatsangehörigen, die auf der Insel gestrandet sind und nicht nach Hause fliegen können, “Hilfe“ an. Von einer finanziellen Hilfe, die viele Russen so dringend benötigen würden, war allerdings keine Rede. Gegenwärtig verbleiben 3.500-4.000 russische Touristen und 300-400 Reisende aus der Ukraine auf der Ferieninsel Phuket.

Durch Einstellung des SWIFT Auslandsüberweisungsverfahrens, die Blockierung aller internationaler Kreditkarten und die Einstellung von GooglePay und ApplePay gehen den russischen Gästen praktisch alle Möglichkeiten aus, digital zu bezahlen. Und selbst die, die sich mit russischem Bargeld eingedeckt haben, sind inzwischen ziemlich aussen vor.

Gab es gestern Morgen noch 435.- Baht für 1.000 Rubel, waren es heute nur noch 310 .- und das auch nur bei SuperrichThailand, dem Moneychanger mit den besten Kursen. Das Problem für russische Touristen auf Phuket ist allerdings, dass die Wechselstube von SuperrichThailand auf Phuket dauerhaft geschlossen wurde. Die Bangkok Bank zahlt nur noch 220.- Baht und die Siam Commercial-Bank oder die Kasikorn Bank kaufen gar keine Rubel mehr an.

Heimflüge

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Zwei große Fluggesellschaften (S7 und Aeroflot), die russische Touristen nach Phuket gebracht haben, haben alle Flüge von und nach der Insel eingestellt. Andere in Russland ansässige Fluggesellschaften haben ebenfalls beschlossen, alle Flüge außerhalb des russischen Luftraums einzustellen, da ein Großteil ihrer Flotte geleast ist und Flugzeuge bei der Landung im Rahmen der Sanktionen, beschlagnahmt werden könnten.




Wenn russische Touristen Schwierigkeiten haben, nach Russland zurückzukehren, sollen sie nun ein Feedback-Formular bei den staatlichen Behörden ausfüllen, heißt es in einer Mitteilung des russischen Konsulats in Phuket. In dem Formular werden Angaben zum Aufenthaltsort und zum Rückflugticket abgefragt, die es Rostourism und der Föderalen Agentur für Luftverkehr [Rosaviation] ermöglichen, die Listen der russischen Touristen zu korrigieren und ihnen bei der Rückkehr zu helfen, heißt es weiter.

Gemeinsam mit dem Verkehrsministerium, der Föderalen Luftverkehrsagentur [Rosaviation] und dem Außenministerium arbeite man weiterhin daran, die Rückkehr der Touristen täglich zu organisieren. Linien- und Charterflüge brächten täglich Touristen zurück, versicherte das Konsulat. Das russische Konsulat räumte jedoch ein, dass es für russische Staatsangehörige schwierig sein könne, in ihre Heimat zurückzukehren, selbst wenn sie von der russischen Regierung unterstützt werden.

Gestrandete russische Staatsangehörige, die nicht in der Lage seien, ihren Lebensunterhalt für einen längeren Aufenthalt zu bestreiten, während sie darauf warten, dass die russische Regierung einen Rückflug organisiert, müssten möglicherweise ihre eigenen Rückflüge über ein Drittland organisieren, räumte das Konsulat ein.

„Leider ist die Koordinierung von Sonderflügen ein langwieriger Prozess. Wenn Sie also die Möglichkeit haben und keine Zeit zum Warten haben, ist die schnellste und beste Option, ein Ticket durch Drittländer auf eigene Faust zu nehmen. Routenoptionen finden Sie in unserem Memo“, heißt es in der Mitteilung. - Blah blah blah…

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Auf gut Deutsch und zusammenfassend gesagt, die russische Regierung tut nichts, was ihren Landsleuten helfen könnte, die mittellos in Thailand festsitzen. Denn die Option über Drittländer auszureisen, dürfte schwierig werden, denn mit was sollen die Festsitzenden denn ihre teuren One-Way Tickets über beispielsweise China oder Kasachstan bezahlen, wenn sie nicht mal in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt auf der Insel zu bestreiten?




Weltweit haben zigtausend russische Touristen dasselbe Problem, ob in der Thailand, der Türkei oder in der Dominikanischen Republik. Vielleicht sollte der Imperator Putin sich besser um seine Landsleute kümmern, als in der Ukraine Menschen zu ermorden.

Thailand plant Hilfe

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Für Touristen, die aufgrund von Flugausfällen oder politischen Unruhen nicht nach Hause zurückkehren können und sich einen Aufenthalt in Thailand nicht leisten können, plant die Regierung, ihnen eine Unterkunft anzubieten. Mögliche Standorte sind Phuket und Pattaya, wie aus einer Umfrage hervorgeht, die die Reiseveranstalter diese Woche an ihre Gäste verschickt haben.

Was die Transaktionen über russische Banken und Kreditkarten betrifft, die blockiert sind, arbeiten die Reiseveranstalter mit UnionPay, einer Zahlungsplattform aus China, zusammen, um diesen Kanal für russische Besucher anzubieten. Tourismusverbände schlagen der Regierung außerdem vor, den Einsatz von Kryptowährungen im Notfall in Erwägung zu ziehen, damit Touristen in dieser Situation und bei ähnlichen Krisen in der Zukunft ein alternatives Zahlungssystem zur Verfügung steht.
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