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31.03.2025

Bangkok  

Gebäudeeinsturz: Ermittlungen, Aktenraub und internationale Hilfe

Nach Einsturz des Staatsgebäudes - Prestigeprojekt wird zum Skandalfall

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Nach dem schockierenden Einsturz des 30-stöckigen Neubaus der thailändischen Rechnungskontrollbehörde (State Audit Office) hat Innenminister Anutin Charnvirakul eine umfassende Untersuchung angeordnet. Ein Team erfahrener Bau- und Erdbebenexperten soll klären, warum ausgerechnet dieser hochmoderne Wolkenkratzer den Erdstößen nicht standhielt – während rundherum weit ältere Gebäude unversehrt blieben. „Dieses Gebäude war gerade erst errichtet worden und hätte erdbebensicher konstruiert sein müssen“, so Charnvirakul.

Der Gebäudekomplex, der künftig als Hauptsitz der SAO dienen sollte, war ein Prestigeprojekt – ein Gemeinschaftsbau des thailändischen Großunternehmens Italian-Thai Development Plc und der chinesischen China Railway No.10 Engineering Group, finanziert mit einem Budget von rund 2,1 Milliarden Baht. Dass ein solch kostspieliges Bauvorhaben so spektakulär versagt, sorgt nun national wie international für Aufsehen – und für Misstrauen.

Die chinesische Regierung reagierte prompt und entsandte einen auf Tunnel- und Erdbebenkatastrophen spezialisierten Experten nach Bangkok, um die thailändischen Behörden bei der Aufklärung zu unterstützen. Auch Chinas Botschafter Han Zhiqiang war persönlich vor Ort und bestätigte, dass der chinesische Baupartner bis auf Weiteres keinen Zugang zur Unglücksstelle erhält, um mögliche Beeinflussung der Ermittlungen zu vermeiden.

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Für zusätzliche Brisanz sorgte ein Vorfall am Rande der Trümmerzone: Vier chinesische Arbeiter, die zu einer Firma des Baukonsortiums gehören, versuchten, 32 Aktenordner aus einem Container zu entfernen, der sich hinter dem eingestürzten Gebäude befand. Die Männer gaben an, es handle sich um Versicherungsunterlagen, doch der Versuch löste Misstrauen aus.

Sie wurden von der Polizei gestoppt, verhört und schließlich freigelassen – die Dokumente jedoch wurden beschlagnahmt. Das Bezirksamt von Chatuchak kündigte an, eine offizielle Anzeige gegen die Beteiligten zu erstatten. Die Frage, was genau in diesen Unterlagen stand, bleibt vorerst unbeantwortet – wirft jedoch einen weiteren Schatten auf das ohnehin angeschlagene Vertrauen in das Projekt.

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