15.03.2025
Sport
Formel 1 in Thailand - F1-Boss zu Gesprächen in Thailand
Domenicali reist nach Bangkok • Rennen rückt näher
Formel-1-Chef Stefano Domenicali hat nach dem Großen Preis von Australien eine besondere Mission: Er reist nach Thailand, um dort mit Regierungsvertretern über ein mögliches Rennen zu sprechen. "Es gibt potenzielles Interesse der Regierung, dort etwas zu entwickeln", bestätigte er gegenüber Sky Sports F1.
Die Idee eines Stadtrennens in Bangkok ist nicht neu, doch in den letzten Monaten hat sie wieder an Fahrt aufgenommen. Besonders seit Thailands Premierminister Srettha Thavisin im vergangenen Jahr das Rennen in Imola besuchte und erklärte, er habe bereits Gespräche mit der Formel 1 geführt. "Wir wollen Thailand auf die globale Landkarte für internationale Events setzen", so der Premierminister.
Mit dem Großen Preis von Singapur gibt es derzeit nur ein einziges Rennen in Südostasien. Malaysia war bis 2017 Teil des Rennkalenders, danach zog sich das Land zurück. Auch Vietnam hatte einmal die Chance auf ein Rennen – der Große Preis von Hanoi sollte 2020 Premiere feiern, wurde aber wegen der Corona-Pandemie abgesagt und später endgültig gestrichen.
Jetzt rückt Thailand in den Mittelpunkt. Ein Rennen in Bangkok könnte die Formel 1 weiter in der Region etablieren und sowohl Fans als auch Sponsoren anlocken. Doch Thailand ist nicht die einzige Nation, die auf ein F1-Rennen hofft. Neben Bangkok gibt es auch in anderen Teilen der Welt großes Interesse, Teil des F1-Kalenders zu werden. 2026 wird Madrid ein neues Rennen austragen, und auch Afrika steht im Fokus. Besonders Ruanda zeigt Ambitionen – dort fand 2024 bereits die FIA-Gala statt. Zudem gibt es in Südamerika neue Bewerber.
McLaren-Boss Zak Brown sieht die Expansionspläne mit gemischten Gefühlen. "Mit 24 Rennen haben wir unser Limit erreicht", stellt er klar. Er bringt jedoch die Idee ins Spiel, dass nicht alle Rennen jährlich stattfinden müssen. "Vielleicht könnten wir 20 feste Rennen haben und acht, die alle zwei Jahre rotieren. So könnten wir in 28 Märkten präsent sein, ohne den Kalender auszuweiten."
Dieses Modell wird bereits teilweise umgesetzt: Der Große Preis von Belgien wurde zuletzt nur für zwei Jahre verlängert und wird ab 2027 nur noch im Wechsel stattfinden. 2028 und 2030 wird das Rennen in Spa trotz Vertrags bis 2031 nicht ausgetragen – stattdessen könnten neue Strecken eine Chance bekommen.
Ob und wann Bangkok ein Rennen bekommt, bleibt abzuwarten. Die Gespräche mit der thailändischen Regierung zeigen aber, dass die Formel 1 weiter expandieren will – auch wenn der Kalender bereits am Anschlag ist. Sollte sich Thailand durchsetzen, könnten bald Boliden durch die Straßen Bangkoks jagen – und Südostasien hätte endlich wieder ein zweites Rennen neben Singapur.
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