08.01.2025
Elefanten-Auffangstationen - Die grosse Lüge der Sanctuaries!
Gibt es ethisch vertretbare, sogenannte Elefanten-Camps?
In vielen Elefantencamps werden die Tiere für touristische Zwecke eingesetzt, sei es für das Reiten oder für Unterhaltungsshows. Doch hinter den Kulissen dieses vermeintlichen Spaßes verbergen sich oft traurige Geschichten von Misshandlungen und unangemessenen Haltungsbedingungen. Elefanten sind wilde Tiere, die in freier Natur leben sollten und nicht für die Unterhaltung von Menschen eingesperrt werden sollten.
Immer noch werden in vielen sogenannten Elefanten-Camps Tiere genötigt, geschlagen und misshandelt. Historisch gesehen wurden viele dieser Tiere durch grausame Methoden wie das Brechen ihres Geistes - die Praxis des "Phajaan" in thailändischer Sprache - oder das Anwenden von Zwang und Gewalt auf sie "dressiert". Solche Praktiken sind nicht nur ethisch fragwürdig, sondern grausam und untragbar. Nach einem Aufschrei vieler Touristen wurde die Situation für die Dickhäuter mancherorten besser, aber sie ist immer noch weit weg, von dem, was sich Tierliebhaber unter artgerechter Haltung vorstellen. Und so gingen einige Menschen auf die Barrikaden, Tierschutzverbände machten Druck auf die Camp-Betreiber.
Als Reaktion wurden dann zahlreiche Camps der Einfachheit halber in „Sanctuarys“, also Auffang- oder Erholungsstation umbenannt, aber leider äusserst selten eine entsprechende Änderung im Verhalten der Camp-Besitzer gegenüber den wunderbaren grauen Riesen umgesetzt. Da der ausbeuterische Tourismus weltweit zunimmt, ist es wichtig zu wissen, welche Elefantenschutzgebiete oder Zufluchtsorte einen ethisch vertretbaren Tourismus praktizieren.
So nicht! Eine Qual für die Elefanten
Nicht nur in der Vergangenheit wurden Elefanten als Babys ihren Müttern weggenommen, um sie als Touristenattraktion zu nutzen. Bedauerlicherweise gehört es zum Anpassungsprozess an den Menschen, dass "Elefantenpfleger oder -trainer" weder artgerecht noch zimperlich mit den kleinen Elefanten umgehen, sondern sie häufig mit Stierhaken und anderen brutalen Methoden buchstäblich zur Unterwerfung schlägt.
Ethisch vertretbare Elefanten-Camps?
Elefantenstationen in Thailand, die den Zusatz "Zufluchtsort, Zuflucht, Rettung, Waisenhaus" oder eine andere fürsorglich klingende Bezeichnung hinzugefügt haben, sind weiterhin reine Elefantenquälstationen, die keine ethisch und moralisch vertretbare Elefantenpflege betreiben. Um festzustellen, ob ein Elefantenschutzcamp seine Elefanten ethisch korrekt pflegt, ist es wichtig zu wissen, was für die Elefanten kein natürliches Verhalten ist:- Reiten
Diejenigen, die Elefantenritte anbieten, fügen den Elefanten zweifellos irreversible Schäden zu, da ihre Wirbelsäule das Gewicht eines Stuhls und eines Reiters nicht tragen kann. Oft bemühen sich solche "Zufluchtsorte" jedoch sehr, die Misshandlungen der Elefanten zu verbergen, indem sie Narben und Wunden mit dekorativen Tüchern und den Stühlen selbst abdecken. - Malen
Dass Elefanten malen können, mag lustig sein, aber das würden Sie in freier Wildbahn natürlich nie tun. Dem Tier wird dies „beigebracht“ und das oft mit üblen und gewalttätigen Mitteln, da der Elefant sich natürlicherweise überhaupt nicht für Malfarben und Papier interessiert. - Baden
Das Baden ist für Elefanten eine überlebenswichtige Prozedur, die möglichst mehrmals am Tag unternommen werden sollte. Jedoch bitte ohne Touristen, die auf den Tieren rumklettern, rumschreien und immer wieder die äusserst empfindliche Haut der sogenannten „Dickhäuter“ mit ihren Händen, Füssen oder Knien malträtieren. - Shows
Die sogenannten Elefantenshows sind das Schlimmste. Hier müssen die Tiere auf Podeste klettern, Männchen machen, über debile, quietschende, auf dem Boden liegende Touristen steigen, oder sogar mit speziell gebauten dreirädrigen, stinkenden und lärmenden Dreirädern durch die Arena fahren. Dazu müssen sie in jahrelangem „Training“ gezwungen werden, denn der Elefant hasst Krach. Ausserdem sind die Arenen, oft mit hunderten Zuschauern gefüllt, die den Elefanten verängstigen, ihm in den Ohren wehtun. - Füttern
Nun das Füttern könnte man ja als was Nettes für den Elefanten betrachten, da gibt es das eine oder andere Leckerli. Allerdings aus völlig fremder, keinesfalls vertrauenswürdiger Menschenhand. Und diese Menschen lärmen, es sind zu viele Gesichter und Hände, die den Elefanten verunsichern und leiden lassen. Erdulden tut er das alle nur, weil er sich vor der, vom Mahut gerne eingesetzten "Elefantenhacke" fürchtet
Sollte in einem der Sanctuaries einer oder mehrere der obigen Punkte auf dem Programm stehen, kann man davon ausgehen, dass dem sogenannten Erholungszentrum die Erholung des eigenen Geldbeutels wichtiger ist, als die der Elefanten. Also unbedingt meiden und nicht irgendwelche geldgierigen Camp-Besitzer unterstützen.
Die richtige Wahl eines Elefanten-Camps
Die richtige Wahl einer ethisch vertretbaren Elefantenauffangstation sollte für jeden, der in der Welt der Tiere etwas Positives bewirken will, Priorität haben. Solche echten Auffangstationen kaufen, verkaufen oder handeln niemals mit Elefanten. Sie würden die Elefanten auch niemals zwingen, in engen Kontakt mit Menschen zu kommen, da dies nicht natürlich ist.Die Elefanten sollten ausreichend Platz haben, um sich zu bewegen und in der Gegenwart ihrer Artgenossen zu sein. Einrichtungen, die sich wirklich um Elefanten kümmern, sind normalerweise nicht jeden Tag für die Öffentlichkeit zugänglich. Wenn sie Führungen anbieten, sollten die Besucher auf Abstand gehalten werden, um diese sanften Riesen nicht zu stören.
Elefantenbaden - niemals!
Es gibt keine Handvoll, nach unserer Meinung gute Camps, in denen wirklich verletzte und misshandelte Elefanten gepflegt werden, die keine Zucht betreiben, die Besucher auf Anstand halten und sich liebevoll um die majestätischen Tiere kümmern. Positiv hervorzuheben ist da eigentlich nur der Elefant Nature Park bei Chiang Mai, der von der, für Ihre Zuneigung und Aufopferung weltbekannten Elefantenflüsterin Lek Chailert, betrieben wird.
Tödliche Zwischenfälle
Auch sollten die Besucher wissen, dass grundsätzlich ein Risiko für Gesundheit und auch das Leben besteht, wenn man sich Elefanten nähert. In den vergangenen Jahren kam es in Thailand, neben zahllosen Verletzungen, auch zu mehreren tragischen, tödlichen Vorfällen in Elefantencamps, bei denen sowohl Touristen als auch Einheimische getötet wurden. Ich erinnere mich an folgende traurigen Ereignisse:- Januar 2025:
Eine 22-jährige spanische Touristin wurde im Koh Yao Elephant Care Centre in der Provinz Phang Nga von einem Elefanten tödlich verletzt, als sie das Tier badete. Der Elefant geriet offenbar in Panik und erschlug die Frau mit seinem Rüssel.
⇒ Tragisches, tödliches Unglück in Elefantencamp - März 2016
Ein schottischer Tourist wurde in Thailand beim Elefantenreiten getötet, seine 16-jährige Tochter verletzt. Berichten zufolge rastete der Elefant nach Schlägen durch seinen Mahout aus. - August 2015
In Chiang Mai tötete ein Elefant seinen Trainer und floh mit einer chinesischen Touristenfamilie auf dem Rücken in den Dschungel. Die Familie blieb unverletzt, doch der Vorfall warf Fragen zur Sicherheit in Elefantencamps auf.
Als Reisende sollten wir uns bewusst sein, dass unsere Entscheidungen Auswirkungen haben. Wenn wir Elefantencamps besuchen, die nicht auf das Wohlergehen der Tiere achten, unterstützen wir indirekt gewalttätige und gruselige Praktiken.
Insgesamt sollten wir uns als Gesellschaft für den Schutz und Respekt vor Elefanten und anderen Tieren einsetzen. Die Förderung von nachhaltigem Tourismus und der Unterstützung von Organisationen, die sich für den Erhalt der Tierwelt einsetzen, sind entscheidende Schritte, um sicherzustellen, dass zukünftige Generationen die Schönheit und Einzigartigkeit dieser wunderbaren Tiere genießen können, ohne dass ihnen Schaden zugefügt wird.