29.05.2023
Cannabis
Die Zeiten legalisierten Cannabis könnten ein Ende finden
Dem inzwischen riesigen Marihuana-Wirtschaftszweig droht das Aus
Seit der Legalisierung des Konsums und des Anbaus der Droge sind Tausende von Geschäften aus dem Boden geschossen. Zahlreiche Läden in Bangkok und anderen Touristengebieten bieten Touristen und thailändischen Rauchern "Best Buds" an.
Jetzt macht die Aussicht, dass eine neue Regierung den freien Markt wieder einschränken könnte, die Geschäftsinhaber nervös, obwohl die MFP versprochen hat, das Cannabisgeschäft zu schützen. Ein Gesetzesentwurf, der die Regeln festlegen sollte, scheiterte im Parlament, so dass ein riesiges Freizeit-Marihuana-Geschäft das Rechtsvakuum in Thailand ausnutzen konnte, das jahrelang den Ruf hatte, hart gegen Drogen vorzugehen.
Die MFP hat eine Koalition mit anderen Oppositionsparteien gebildet, darunter die Pheu Thai-Partei, die als Reaktion auf die Sorge um die Gesundheit und den Missbrauch durch Jugendliche im Wahlkampf versprochen hat, den Freizeitkonsum von Marihuana zu verbieten.
Die MFP und ihre Verbündeten haben in der vergangenen Woche ihre politische Agenda veröffentlicht, die einen Vorschlag zur "Neueinstufung von Marihuana als kontrollierte Substanz ... mit neuen Gesetzen zur Regelung und Unterstützung seiner nützlichen Verwendung" enthält. Das sorgt für Bestürzung in der Pro-Cannabis-Lobby, auch unter den progressiven jungen Leuten, die den Oppositionsparteien zum Sieg verholfen haben.
Die MFP scheint vorsichtig zu sein, wenn sie die Zukunft eines Geschäftsbereichs plant, der laut einer Prognose der Universität der thailändischen Handelskammer bis 2025 1,2 Milliarden US-Dollar wert sein könnte. Was dies für die Freizeit-Marihuana-Industrie in Thailand bedeutet, bleibt abzuwarten.
Zweifellos gibt es eine solche Industrie bereits und zwar im grossen Stil. Eine der schnellst wachsenden Industrien, die Thailand je gesehen hat. Nebenbei haben sich inzwischen rund 1,4 Millionen Cannabis-Freizeitfarmer, die bis zu 15 Pflanzen anbauen dürfen und damit einen satten Nebenverdienst erwirtschaften können, als solche registriert. Hunderte Hemp-Stores haben geöffnet und viele tausend Thais arbeiten inzwischen in der nun auf der Kippe stehenden Branche.
Am Donnerstag (25. Mai) verteidigte die Parteifunktionärin Sirikanya Tansakun den Plan, Marihuana neu zu klassifizieren, mit der Begründung, dies sei notwendig, um das rechtliche Vakuum zu beenden. Sie versprach jedoch, dass die Unternehmen Unterstützung erhalten würden, wenn die Partei die Regelung durch das Parlament bringe.
Mehr zum Thema Cannabis
⇒High-Flying College Fund - Gras-Koffer aus Thailand soll Karriere zünden 12.11.2024
Brite mit grünem Daumen? 33 kg Cannabis erfreuen Wiener Zöllner
⇒VW Manager reist mit thailändischem Cannabis im Blut nach China 23.10.2024
Verstoß gegen Drogen-Gesetze oder politisches Manöver?
⇒Cannabis in Thailand mit Fokus auf Medizin 23.09.2024
Neuer Gesetzentwurf schliesst Freizeitkonsum nicht aus
⇒Thailand: Cannabis für 3 Millionen geht voreilig in Rauch auf 16.09.2024
Der große Rauch von Srisoonthorn: Cannabislager beschäftigt die Feuerwehr 😜
⇒Cannabis in Thailand - wahrscheinlich bleibt alles, wie es ist 29.07.2024
Regierungsstreit - Wachstumswunder und regulativer Seiltanz
⇒Thailand und das lustige Hin und Her mit Cannabis 24.07.2024
Ein ironischer Blick auf die sich stetig beschleunigenden Kehrtwenden 😜
⇒Geplante Cannabisgesetze spalten Thailands Führung 10.07.2024
Anutins Kampf gegen die Rückkehr zur Cannabis-Prohibition
⇒Cannabis zwischen medizinischer Chance und Vorurteilen 02.07.2024
Medizinische Erfolge und politische Herausforderungen in Thailand
⇒Bedrohung für Thailands Cannabis- und Hanfindustrie 02.06.2024
Relisting als Betäubungsmittel könnte Milliardenverluste verursachen
⇒Ernüchterung nach Legalisierung - Cannabis in Thailand 01.06.2024
Dokumentation Tagesschau - ARD (6:23 min)
⇒ Mehr Reisenews Thailand zum Thema Cannabis