17.07.2024
Dengue-Fieber in Thailand: Ein eskalierendes Problem
Denguefälle in Thailand erreichen neuen Höhepunkt
Dengue-Fieber ist eine virale Infektion, welches durch Aedes-Mücken übertragen wird. Die Übertragung und Ansteckung des Dengue-Fiebers erfolgt durch den Stich einer infizierten Mücke. Wenn eine Aedes-Mücke das Blut einer Person saugt, die bereits mit dem Dengue-Virus infiziert ist, kann das Virus in die Mücke übergehen. Die infizierte Mücke kann dann, oft nach einer Inkubationszeit von 4-10 Tagen, das Virus auf einen anderen Menschen übertragen, indem sie ihn sticht. Direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist bei Dengue nicht dokumentiert.
⇒ Mückenstiche verhindern und behandeln
Wie schütze ich mich vor den thailändischen Moskitos
Dengue-Fieber, das insbesondere Kinder zwischen 5 und 14 Jahren betrifft, zeigt eine hohe Inzidenzrate in dieser Altersgruppe mit 12.953 gemeldeten Fällen. Gefolgt wird diese Gruppe von den 15- bis 24-Jährigen mit 9.601 Fällen. Die Sterblichkeitsraten sind jedoch in der älteren Bevölkerung am höchsten, was auf die erhöhte Vulnerabilität dieser Altersgruppe hinweist. Interessanterweise ist das Geschlechterverhältnis nahezu ausgeglichen, mit einem leichten Überhang bei den männlichen Patienten (50,4%).
Das Zentralgebiet Thailands, abgesehen von Bangkok, weist die höchste Fallzahl auf, gefolgt von der südlichen Region, die auch die höchste Inzidenzrate von 108,17 Fällen pro 100.000 Einwohner zeigt. Obwohl Bangkok vergleichsweise niedrigere Fallzahlen verzeichnet, erfordert die dichte Bevölkerung und hohe Mobilität besondere Aufmerksamkeit und strikte Kontrollmaßnahmen.
Die allgemeine Sterblichkeitsrate durch Dengue-Fieber bleibt mit 0,09% relativ niedrig. Dennoch variiert die Sterblichkeitsrate je nach Region und Altersgruppe erheblich, was gezielte Gesundheitsinterventionen und verbesserte medizinische Dienste erfordert, um die Ausbreitung der Krankheit zu bewältigen und ihre Auswirkungen zu minimieren.
Das thailändische Department of Disease Control (DCD) hat auf die steigenden Fallzahlen mit intensivierten Überwachungs- und Aufklärungsmaßnahmen reagiert. Die Bevölkerung wird besonders in Hochrisikogebieten über Präventionsmaßnahmen informiert, die unter anderem den Schutz vor Mückenstichen umfassen, da Dengue-Fieber durch das Dengue-Virus verursacht wird, das von Aedes-Mücken übertragen wird.
Zu den häufigen Symptomen des Dengue-Fiebers zählen hohes Fieber, starke Kopfschmerzen sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Gesundheitsexperten empfehlen den Einsatz von Mückenschutzmitteln, das Tragen langärmeliger Kleidung und das Vermeiden von stehendem Wasser, um die Brutplätze für Mücken zu reduzieren. Zudem wird betont, dass Personen mit hohem Fieber unverzüglich medizinische Hilfe suchen sollten.
Hinweise zur Behandlung von Dengue-Fieber
Es ist äußerst wichtig, bei Dengue-Fieber den Einsatz bestimmter Medikamente wie Aspirin, Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen und Diclofenac zu vermeiden. Diese enthalten Wirkstoffe, die das Blutungsrisiko erhöhen können.Da es keine spezifische Behandlung gibt, die das Dengue-Virus direkt angreift, konzentriert sich die medizinische Versorgung auf die Linderung der Symptome. Typischerweise werden Medikamente eingesetzt, die Fieber senken und Schmerzen lindern. Zudem ist es entscheidend, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um den Körper ausreichend hydratisiert zu halten. In ernsten Fällen, wie beim Dengue-hämorrhagischen Fieber oder dem Dengue-Schocksyndrom, ist eine stationäre Behandlung im Krankenhaus notwendig.
Im Dezember 2022 erhielt ein Lebendimpfstoff gegen Dengue-Fieber erstmals die Zulassung in der Europäischen Union. Dieser Impfstoff steht für Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab vier Jahren zur Verfügung und bietet Schutz vor einer Infektion sowie vor einem schweren Krankheitsverlauf, der einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen könnte. Seit November 2023 ist der Impfstoff unter dem Namen “Qdenga“ auch in Deutschland erhältlich.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut und die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG) haben ein epidemiologisches Bulletin dazu veröffentlicht.
Diese Seite verwendet
Stock images by Depositphotos
Stock images by Depositphotos