Chatuchak-Markt vor Umbruch: Hunderte Händler müssen weichen - Reisenews Thailand
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20.02.2025

Wirtschaft  

Chatuchak-Markt vor Umbruch: Hunderte Händler müssen weichen

Neugestaltung des Shopping-Hotspots als Touristenmagnet

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Der Chatuchak-Wochenendmarkt in Bangkok, einer der bekanntesten und beliebtesten Shopping-Hotspots der Stadt, steht vor einer tiefgreifenden Veränderung. Mit einer Fläche von rund 14 Hektar und über 15.000 Ständen ist er einer der größten Märkte der Welt.

Die Stadtverwaltung hat angeordnet, dass 529 Standbetreiber im Bereich des ikonischen Uhrenturms bis zum 30. April ihre Verkaufsflächen räumen müssen. Der Grund: Eine umfassende Neugestaltung dieses Bereichs soll das Markengelände attraktiver und moderner machen.

Die Entscheidung stößt auf erheblichen Widerstand der betroffenen Händler. Viele von ihnen haben ihre Sorgen und ihren Unmut bereits in Petitionen an Premierministerin Paetongtarn Shinawatra und Bangkoks Gouverneur Chadchart Sittipunt zum Ausdruck gebracht. Doch die Stadtverwaltung bleibt bei ihrem Plan. Der Leiter des Marktamtes der Bangkok Metropolitan Administration (BMA), verteidigte den Schritt in einer Pressekonferenz. Er betonte, dass die Umgestaltung dem Markt langfristig zugutekommen werde und kritisierte gleichzeitig den bisherigen Zustand der Verkaufsflächen: "Die Verkaufsbereiche entsprachen nicht mehr dem, was sich Touristen und Besucher wünschen."

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Ein zentraler Punkt der Diskussion sind die Mietverhältnisse und Gebühren auf dem Marktgelände. Obwohl die BMA den Markt betreibt, befindet sich das Grundstück im Besitz der State Railway of Thailand. Für die Nutzung zahlt die Stadtverwaltung jährlich rund 169 Millionen Baht (etwa 4,4 Millionen Euro). Während der COVID-19-Pandemie wurden die Standmieten vorübergehend gesenkt, um die Händler zu entlasten, was allerdings die Einnahmen der Stadtverwaltung drückte. Erst in den Jahren 2023 und 2024 konnten die Verluste teilweise durch zusätzliche Gebühren ausgeglichen werden.

Die Mieten der Stände variieren je nach Art: Permanente Stände kosten monatlich 1.800 Baht, grüne Stände 1.400 Baht und Verkaufsflächen für Pflanzen und Bäume 900 Baht. Doch nicht alle Händler haben ihre Mietzahlungen regelmäßig geleistet. Laut der BMA befinden sich derzeit 122 Standbetreiber in Mietrückstand, was zur Kündigung ihrer Verträge führen könnte. Im schlimmsten Fall drohen rechtliche Schritte zur Eintreibung der offenen Beträge.

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In den vergangenen Jahren gab es Vorwürfe, dass die Marktverwaltung die erhobenen Mietgebühren nicht ordnungsgemäß an die Stadt weitergeleitet habe. Suksan Kittisupakorn wies diese Vorwürfe entschieden zurück und erklärte, dass alle Zahlungen mit offiziellen Quittungen dokumentiert und an die Finanzabteilung überwiesen wurden. Zudem verteidigte er die Stadtverwaltung gegen Kritik an vermeintlich zu hohen Strafgebühren für verspätete Mietzahlungen. Diese seien keinesfalls überzogen, sondern notwendig, um Ordnung und Fairness auf dem Markt zu gewährleisten.

Um den betroffenen Händlern entgegenzukommen, hat die BMA alternative Marktflächen angeboten. Dort würden die Standmieten vorübergehend erlassen, um den Übergang zu erleichtern. Dennoch haben bislang nur 15 Händler dieses Angebot angenommen. Die Mehrheit scheint an ihrem angestammten Platz festhalten zu wollen, auch wenn die Zukunft dort ungewiss ist.



Neugestaltung als Touristenmagnet

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Mit der geplanten Umgestaltung des Bereichs rund um den Uhrenturm soll ein neuer Besuchermagnet entstehen. Die Stadtverwaltung von Bangkok verspricht sich davon nicht nur eine höhere Attraktivität des Marktes, sondern auch eine wirtschaftliche Belebung der gesamten Region. Ob und wie sich die Maßnahmen auf die Atmosphäre und das typische Flair des Chatuchak-Marktes auswirken werden, bleibt jedoch abzuwarten.

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Während also die Uhr für viele Standbetreiber am Chatuchak-Markt abzulaufen droht, hoffen Befürworter der Umgestaltung auf eine positive Zukunft. Klar ist: Ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte dieses legendären Marktes neigt sich dem Ende zu, während gleichzeitig ein neues beginnt.
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