27.04.2025
Cannabis
BER wird High Society - Kräuterimporteure aus Thailand unterwegs
Deutschlands Flughafen entdeckt seine grüne Ader mit Rekordfund
Man muss ja auch mal mit den Traditionen brechen: Wo früher Reisende mit Duty-Free-Parfüm und Koffer voller Sonnencreme aus Bangkok am Berliner Flughafen BER ankamen, geht heute offenbar die große grüne Welle. 68 Kilogramm Cannabis fanden die Zollbeamten Anfang April in zwei harmlos wirkenden Koffern – der größte Gras-Fund in der Geschichte des BER.
Und natürlich kommt das edle Kraut nicht von irgendeiner thailändischen Garküche um die Ecke – nein, gleich fein vakuumiert, mehrfach verpackt und mit grauer Folie getarnt, als würde man die heißeste Ware aus „Breaking Bad“ importieren. Willkommen in der neuen, botanisch erweiterten Version der deutsch-thailändischen Freundschaft!
🛫 Bangkok – Doha – Berlin: Die neue Route der Träume?
Dass der Stoff von Bangkok über Doha nach Berlin kam, spricht für absolute Weltläufigkeit – oder für die Hoffnung, dass ein Zwischenstopp in Katar irgendwie sämtliche Drogenspürhunde ablenkt. Hat nicht geklappt. Schon am BER schnüffelten sich die Vierbeiner direkt zu den beiden 27-jährigen Japanern vor, die vermutlich plötzlich jede Erinnerung an ihre Koffer verloren hatten.Bangkok → Doha → Berlin scheint also die neue „grüne“ Route zu sein – eine Art moderner Gewürzhandel, nur mit THC statt Pfeffer. Wer früher Seide und Porzellan transportierte, bringt heute vakuumierte Entspannung im XXL-Format.
"Koffer? Was für Koffer?" – vermutlich die erste Reaktion, dicht gefolgt von einem „Kein Kommentar“ auf Anraten des Anwalts. Die Zöllner zeigten sich unbeeindruckt und packten die beiden kurzerhand ein – samt Koffern, samt Kräuter.
🍃 Mehr Gras, mehr Spaß? Deutsche holen auf!
Und als ob das noch nicht genug wäre: Zwei Wochen später schon wieder Alarm! Diesmal eine junge Deutsche, ebenfalls Bangkok, ebenfalls über Doha, ebenfalls ein Koffer, der verdächtig nach botanischem Großhandel roch. Sage und schreibe 91 Vakuumbeutel mit Cannabis – da wurde der Zoll vermutlich langsam misstrauisch, ob BER bald offiziell zum „Green Airport“ umbenannt werden sollte.Aber halt, es kommt noch besser: Am Ostermontag der nächste Fang – diesmal über 30 Kilogramm Cannabis, wieder hübsch verpackt, wieder Bangkok, wieder Doha. Die nächste Deutsche. Langsam fühlt sich das nach einem regelmäßigen Pendelverkehr für besonders leidenschaftliche Hobbygärtner an.
🚬 British Airways? Nö – jetzt German Highlines!
Nachdem die Briten ja schon fleißig vorgelegt hatten mit zehn - zumindest für die Zollbeamten - erfolgreichen Versuchen, Cannabis-Exportweltmeister zu werden, scheint jetzt auch der deutsche Markt Fahrt aufzunehmen.Qualitätsarbeit, könnte man sagen: Während die Briten noch in kleinen Sporttaschen reisten, fahren die Deutschen schon mit Koffern, die eher für Möbeltransporte geeignet sind.
Antwort auf deutsche Bürokratie
Wem das alles jetzt ein bisschen absurd vorkommt – willkommen in der Realität des Jahres 2025! Während am Flughafen BER tonnenweise Gras anlandet wie früher Duty-Free-Schokolade, scheitert der legale Cannabiskonsum in Deutschland immer noch an einem altbekannten Endgegner: deutscher Bürokratie.Zwar wurden Cannabis-Clubs offiziell erlaubt, theoretisch sollte das Land längst von einem sanften Kräuterduft umweht sein – doch praktisch? Fehlanzeige. Statt entspannter Vereinsabende im „Grünen Glück e.V.“ stolpern Initiatoren über endlose Antragsformulare, Brandschutzauflagen, Parkplatznachweise und ethisch korrekte Bodenbeläge für Clubräume. Wer wirklich einen Club gründen will, braucht heute mehr Geduld als ein BER-Bauleiter damals.
Und während sich in Deutschland also kiffbereite Bürger mühsam durch Amtsschimmel und Formularfluten kämpfen, liefern findige Reisende einfach weiter Nachschub aus Thailand – ganz ohne Vereinsgründung, Satzung oder Eintrag ins Vereinsregister. Man könnte sagen: Wo der deutsche Staat noch an der DIN-Norm für Growlampen scheitert, regelt Bangkok einfach per Koffer.
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Dokumentation Tagesschau - ARD (6:23 min)
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