27.03.2025
Pattaya
Beinahe-Katastrophe vor Pattaya - Unfall mit Tanker
LPG-Tanker läuft vor Ko Larn unweit der Strände auf Grund
Der Vorfall ereignete sich gegen 2:00 Uhr morgens, als der mit LPG beladene Doppelrumpf-Tanker „NP Bangpakong“, im Besitz von SC Group Holdings, offenbar einem anderen Schiff ausweichen wollte und dabei auf eine Untiefe geriet. Die örtlichen Behörden – darunter Polizei und Meeresaufsicht – wurden umgehend informiert und begaben sich noch am selben Vormittag zum Unfallort, um mögliche Risiken wie Gaslecks oder Umweltgefahren auszuschließen.
Eine erste Inspektion ergab keine Hinweise auf austretendes Gas, jedoch blieb die Lage angespannt. Insbesondere wegen der Nähe zur stark frequentierten Urlaubsregion Pattaya hätte schon ein kleiner technischer Defekt oder ein Leck erhebliche Konsequenzen haben können. Der 100 m lange und 16 m breite Tanker aus 1991 fasst 3.205 Kubikmeter Flüssiggas.
Was wäre im schlimmsten Fall passiert?
LPG (Liquefied Petroleum Gas) ist ein hochexplosives, leicht entzündliches Gasgemisch – typischerweise bestehend aus Propan und Butan. Im Falle eines Lecks in Verbindung mit Funkenbildung oder Hitze hätte es zur Explosion oder einem Großbrand kommen können. Besonders riskant: LPG ist schwerer als Luft und sammelt sich bei ruhiger See in Bodennähe – wodurch auch verzögerte Zündungen möglich sind.Ein Unfall dieser Art hätte nicht nur Menschenleben gefährdet, sondern auch schwere Umweltschäden in der Meeresregion und ein massives Sicherheitsrisiko für die nahegelegenen touristischen Infrastrukturen bedeutet. Dass es nicht dazu kam, ist offenbar einem glücklichen Zusammenspiel technischer Sicherheitsvorkehrungen und schneller Reaktionsmaßnahmen der Behörden zu verdanken. Zum Glück ist alles nochmal gutgegangen...
Streit um Schuldfrage
Die Unfallursache ist noch nicht abschließend geklärt und wird derzeit untersucht. Laut dem Kapitän des LPG-Tankers sei das Unglück passiert, weil er sein Schiff außerplanmäßig manövrieren musste, um einer drohenden Kollision mit einem anderen Schiff zu entgehen.Der Kapitän des zweiten Schiffs widerspricht dieser Darstellung deutlich. Er beschuldigte den Tanker, zu schnell und unkontrolliert gefahren zu sein, was ihn selbst dazu zwang, hektisch auszuweichen – sein eigenes Boot sei dabei beschädigt worden. Diese widersprüchlichen Aussagen werden nun von den Behörden aufgearbeitet. Unklar ist auch, ob Seeverkehrsvorschriften verletzt wurden oder Kommunikationsfehler zur Beinahekollision geführt haben.
Der Eigentümer des verunglückten Tankers, SC Group Holdings, kündigte an, ein Schleppschiff zu entsenden, um das festsitzende Schiff freizusetzen und anschließend auf strukturelle Schäden zu untersuchen. In einer offiziellen Stellungnahme erklärte das Unternehmen, der Vorfall sei auf „menschliches Versagen eines Mitarbeiters“ zurückzuführen. Man übernehme die volle Verantwortung und entschuldige sich für die entstandenen Unannehmlichkeiten.
🌊 Ein Vorfall mit Signalwirkung
Dieser Beinahe-Zwischenfall wirft erneut ein Schlaglicht auf die Sicherheitslage im thailändischen Schiffsverkehr, insbesondere im Umgang mit Gefahrguttransporten in touristisch hochsensiblen Regionen. Die Nähe zu Stränden, Fährlinien und Hotels erhöht das Risikopotenzial enorm. Es bleibt zu hoffen, dass die zuständigen Behörden aus dem Vorfall klare Konsequenzen ziehen – sei es in Form von strengeren Tempolimits, verbesserten Lotsenservices oder verpflichtenden Sicherheitsbriefings für Gefahrgutschiffe in der Region.Mehr zum Thema Pattaya
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