Einkauf + Tüten Thailand
Minishops, die Kommunikationszentralen und Tüten für alles
Manche Dinge sind einfach anders in Thailand, verwunderlich und erstaunlich
Minishops in Thailand
Für den durchschnittlichen Nichtthai etwas schwierig zu verstehen, wie die Unzahl von winzigen Geschäften und Geschäftchen eine Überlebenschance haben können. Doch diese kleinen Supermärkte, die trotz minimaler Stellfläche alles, was man täglich braucht, in Ihrem Sortiment führen, haben durchaus Ihre Existenzberechtigung.Zum Ersten sei bemerkt, dass Thais für europäische Vorratshaltung wenig Verständnis aufbringen, sowie auch allgemeine Gedanken an die Zukunft nicht zu viel verschwendet werden.
Zum Zweiten gibt es in den einfachen Haushalten kaum Lagerungsmöglichkeiten, geschweige denn Gefriertruhen oder grosse Kühlschränke. So hat man also den Kühlschrank, die Gefriertruhe und auch alle anderen Vorräte in seinem Minishop nebenan. Hier wird gegenüber dem weit entfernt gelegenen Supermarkt nur ein geringer Preisaufschlag erhoben. So geht Thaimann oder Thaifrau mal eben eine Zigarette (in Zahlen:1) kaufen oder eine Zwiebel oder etwas Babypuder oder eine Kopfschmerztablette oder auch einen halben Liter Benzin.
Zum Dritten hat der Minishop die Aufgabe einer Kommunikationszentrale für wichtige Informationen aus Stadt, Strasse oder sonstigem. Hier trifft man sich zum Smalltalk und tauscht ungeheuer wichtige Informationen aus, zum Beispiel über die neue Frisur von Lek oder den Bierkonsum von Somchai. In den engen Gassen oder belebten Stadtteilen werden sie zum Treffpunkt für Nachbarn, wo sie über das Tagesgeschehen plaudern, Neuigkeiten austauschen und den neuesten Klatsch und Tratsch teilen. Der Besitzer eines Mini-Shops wird oft zum Ohr der Gemeinschaft und kann Geschichten erzählen, die das Leben der Nachbarschaft widerspiegeln. Sie sind nicht nur Wirtschaftszentren, sondern auch soziale Knotenpunkte.
Minishops, Minimart...
Verpackungen - das Thai-Tüten-Syndrom
Wir als Europäer, die sich schon schämen, wenn sie beim Einkaufen mal wieder Ihren Einkaufskorb vergessen haben und darauf hin gezwungenermaßen zur kostenpflichtigen Papptüte greifen müssen, werden hier wieder ein ganz neues Verhältnis zu dem verhassten Packbeutel bekommen. Eigentlich sind sie ja seit 2020 verboten, aber seit Beginn der Covid-Pandemie geriet das wohl in Vergessenheit...In einem Einkaufszentrum in Thailand an 8 verschiedenen Kassen 8 verschiedenen Kleinartikel gekauft? Dann hat der Käufer 8 Plastik oder Papiertüten mit sich herumzuschleppen, obwohl alles auch in eine passen würde, denn die Tüten werden mit Heftklammern verschlossen. Gut, das hat schon was, denn so sieht der nächste Verkäufer gleich wieder einen potenziellen Kunden, denn wer Geld für 8 Tüten hat, der hat es auch für 9.
Platiktüten zuhauf
An allen Strassenständen wird das Essen in Plastiktüten verpackt. Thai-Tüten sind wirklich wasserdicht, belastbar und auch hochtemperaturfest.
So bestellt man Reis, eine Portion Fisch, einmal Huhn, dazu kommen zwei verschiedene Sossen. Der Verkäufer füllt den Reis in eine Tüte, Gummi drum - zu, das Fleisch, Gummi drum - zu, das Huhn, Gummi drum - zu, die erste Sosse Gummi drum - zu, die zweite Sosse Gummi drum - zu. Fertig ?
Nein, denn zu zwei Hauptgerichten gehören auch zwei Portionen Reis, also noch mal Reis, Gummi drum - zu und dann die bisherigen gepackten Tüten in eine weitere grössere Tüte und zur Sicherheit dann noch mal in eine.... Wer jetzt mitgerechnet hat, kommt zu der Erkenntnis, dass zu einer kleinen Mahlzeit mindestens 8 Plastiktüten und 6 Gummis benötigt werden.
Bei einem kleinen Familienessen kommen da locker 30-40 Tüten zusammen.
Nun hatte man im Jahr 2020, kurz vor dem Beginn der Corona-Pandemie diese Eintüterei verboten. Man kam mancherorten auf traditionelle Verpackungsmöglichkeiten (z.B. in Bananenblättern) zurück. Da es aber Ausgangssperren gab, die Lokale schliessen mussten und das Essen ja in noch grösseren Mengen nachhause transportiert werden musste, tütet man heute schlimmer als je zuvor.
Softdrinks aus der Tüte
Getränke:Für Softdrinkflaschen wie Cola oder Ähnliches zahlt man auch in Thailand Pfand. Ausserdem sollte ein Getränk stets mit Eis getrunken werden, denn das Eis ist günstig, verlängert das Getränk und hält lange kühl.Da es in Minishops oder an Strassenständen keine Gläser gibt, füllt man eine Plastiktüte mit Crasheis, steckt einen Strohhalm hinein und füll die Tüte dann mit Cola auf. Hat auch viele Vorteile, erstens lässt sich die Tüte bei Bedarf verschliessen und zweitens überall hinhängen, z.B. an den Lenker vom Moped. Geht übrigens auch mit gesüsstem Café... sehr lecker.
Wie man in Thailand im Minishop seine Pepsi bekommt.
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