Unterwasser Gefahren Thailand
Sicher Schwimmen, Schnorcheln und Tauchen in Thailand
Unterwasser-Sicherheit - Wichtige Infos zu Meeresbewohnern und Gefahren
Haiattacken
Quallen
Fische
Seeschlangen
Pracht- und Kegelschnecken
Empfindliche Strafen
Rote Flaggen
Bootsfahrten
Es gibt ab und an einige sehr giftige Spezies in den tropischen Gewässern Thailands, einige bissige und sogar ein paar tödliche, aber wer sich an ein paar grundlegende Regeln hält, wird völlig unbeschadet herrliche, unvergessliche Tauch- oder Schnorchelgänge erleben und Schwimmen am Strand ist sowieso - zumindest tagsüber - überhaupt kein Problem.
Grundsätzliche Vorsichtsmassnahmen sollen sein, nicht in der Dämmerung oder Dunkelheit zu schwimmen, Schmuck und glänzende Accessoires zu vermeiden, da das Glitzern und Funkeln Raubfische neugierig machen könnte, besser nicht allein zu schwimmen, besonders in tieferen oder wenig besuchten Gewässern und vor allem, nichts anfassen, keine Fische, keine Korallen - Nichts!.
Haiattacken in Thailand
Haiangriffe sind in Thailand extrem selten, der einzig bekannte, allerdings mit tödlchem Ausgang, war im Jahr 2000 bei einem Tauchgang ohne Buddy nördlich von Samui. Angegriffenen Schwimmer oder strandnahes Auftauchen eines Haies ist extrem selten. 2 Fälle ereigneten sich in den Jahren 2022 am Kamala Beach und 2024 vor Phang-Nga, die aber beide glimpflich ausgingen.. Normalerweise greifen Haie, wenn sie es mal tun, meistens nachts an und so sollte man vor einem nächtlichen Bad an der Küste evt. absehen. Dafür gibt es ja noch den Hotelpool, in dem Haie noch seltener anzutreffen sind.Haie, wie Schwarzspitzen-Riffhaie, die in Thailand häufig vorkommen, gelten im Allgemeinen als ungefährlich und sind Menschen gegenüber wenig aggressiv. Doch gelegentliche Bisse passieren, meist aus Versehen, wenn Haie den Unterschied zwischen Menschen und Beute nicht klar erkennen.
Quallen in Thailand
Ab und an tauchen - vor allem zu Beginn der Monsunzeit - Würfelquallen auf, 2008 vor PhiPhi Islands und Krabi, und dann 2014 vor Koh Phangan, das letzte Mal sogar mit tödlichem Ausgang für einen kleinen 5-jährigen französischen Jungen und dann im Okt. 2015 vor Samui als eine 20 jährige deutsche Abiturientin nach der Berührung beim nächtilichen Baden an einem allerischen Schock verstarb.Im August 2021 ist ein kleiner 9-jähriger Junge nach dem Kontakt mit einer Würfelqualle auf Koh Phangan verstorben... ⇒ wir hatten berichtet.
Normalerweise werden mehrsprachige Warnschilder aufgestellt, wenn Würfelquallen gesichtet werden und man schützt die Schwimmer mit Netzen, deren eingegrenzten Bereich man dann nicht verlassen sollte. Ebensowenig wie gehisste rote Flaggen.
Der „Box Jellyfish“ (Würfelqualle) ist eine der giftigsten Quallenarten und verursacht Lähmungen bei seinen Opfern mittels eines starken Nervengiftes. Deshalb ist es immer gut entweder an belebten Stränden mit Strandguards zu schwimmen, oder sich per Taucher- bzw. Schwimmbrille einen kurzen Überblick über die Unterwassersituation zu verschaffen.
Was tun nach dem Kontakt mit Quallen?
Von den gerne gegebenen "Profi-Tipps", dass man nach einer Berührung durch eine Qualle die Stelle mit Süsswasser abwaschen solle, die verletzte Haut mit den Tentakeln abzukratzen, oder die Wunde mit Eis zu kühlen, sollte man unbedingt absehen. Nach Laborversuchen hat sich bestätigt, dass die Quallen bei einer Berührung nur etwa ein Prozent der Nesselzellen abfeuern und beim Versuch Tentakeln zu entfernen würden auch die restlichen Nervenzellen ihr Gift injizieren.Deshalb soll man die Wunde mit reichlich Essig spülen, denn dieser verhindert, dass die Nervenzellen ihr Gift weiterhin in die Wunde abgeben. Sollte kein Essig zu Hand sein, dann hilft auch Zitronensaft. Die Tentakelstückchen könnten vorsichtig mit einer Pinzette entfernt werden, keinesfalls mit den Fingern. Die Kühlung der Wunde ist ebenfalls eher kontraproduktiv, denn genau wie bei Mückenstichen kann nur starke Wärme das Gift zersetzen und Aktivität des Giftes bremsen. Von irgenwelchem Einreiben mit Cremes ist ebenso abzuraten.
Tauchen in Thailand
Für Taucher und Schnorchler gilt natürlich das Übliche, nichts anfassen, nicht drauftreten, einfach nur anschauen und geniessen. Der mutige Griff eines Schnorchlers in eine Felsspalte hat schon manche harmlose Muräne ihre Harmlosigkeit vergessen lassen und manchen übermütigen und ignoranten Taucher das Essen einhändig zu sich nehmen lassen.Wer auf einen Seeigel tritt, der hat zwar kein wirklich gefährliches, aber ein ausgesprochen lästiges Problem. Es gibt zwar giftige Seeigel, aber das äussert sich hauptsächlich dadurch, dass der Schmerz erheblich höher ist. Giftige Fische, wie Feuerfische und Steinfische sind in Strandnähe nur extrem selten anzufinden und wenn, dann greifen sie ohne Bedrohung auch niemanden an.
Auch manche harmlos aussehende Fische, wie beispielsweise Drückerfische können, wenn man ihnen auf die Pelle rückt, heftig zubeissen und da sie mit ihrem Kiefer Muscheln und Hartkorallen zermalmen, kann das weit mehr als nur wehtun. Drückerfische können aggressiv werden, wenn man sich ihrem Nest nähert. Sie verteidigen ihre Eier energisch und scheuen sich nicht, auch Taucher zu vertreiben. Taucher und Schnorchler sollten bei der Beobachtung von Drückerfischen stets ausreichend Abstand halten und plötzliche Bewegungen vermeiden, um einen Angriff zu verhindern.
Grundsätzlich gilt, wer sich Unterwasser durch einen Biss, Stich oder gröbere Kratzer verletzt, der sollte nach dem Tauchgang einen Arzt aufsuchen, denn oft entzünden sich Wunden.
Seeschlangen
Es gibt in Thailand mehrere Arten der Unterwasserreptilien, die als äussert giftig gelten. Einige sind giftiger, andere weniger, wenige ohne Gegenbehandlung tödlich, aber eines ist ihnen allen gemein, sie sind ausgesprochen beissfaul. Einige sind sehr neugierig und wollen sich Schwimmer oder Taucher auch mal aus der Nähe ansehen, aber das ist, solange man das Tier nicht provoziert oder stark verschreckt, kein Anlass zur Sorge.Selbst ruhige Bewegungen auf die Seeschlange zu, machen sie nicht aggressiv, denn sie kennt keine Fressfeinde oder bedrohliche Arten. Die sehr raren Berichte über Wasserschlangenbisse, sind allesamt von Fischern, die zur Bereicherung ihres Speiseplans die Reptilien mit der Hand fangen und dabei unachtsam vorgehen.
Pracht- und Kegelschnecken
Pracht- und Kegelschnecken zählen zu den faszinierendsten Meeresschnecken weltweit. Ihre auffälligen, kunstvoll gemusterten Gehäuse machen sie zu begehrten Sammlerstücken, doch Vorsicht ist geboten: Besonders die Kegelschnecken gehören zu den giftigsten Tieren der Ozeane. Sie besitzen einen mit Gift gefüllten Stachel, den sie zur Jagd und Verteidigung einsetzen. Ein Stich kann für Fische tödlich sein und auch für Menschen ernsthafte Folgen haben. Trotz ihrer Gefährlichkeit beeindrucken Kegelschnecken durch ihre Jagdtechnik – mit ihrem giftigen Harpunenzahn lähmen sie ihre Beute blitzschnell. Die faszinierende Schönheit der Pracht- und Kegelschnecken und ihre Rolle im marinen Ökosystem machen sie zu besonderen, wenn auch gefährlichen Bewohnern der Meere.Es gibt wunderschöne Wasserschnecken, die in prachtvollen Farben leuchten, sich elegant mit Anmut im Wasser bewegen und mit unglaublichen Formen den Schnorchler oder Taucher begeistern. Aber die prächtigen Farben sollten als Warnung und nicht als Streicheleinladung verstanden werden, denn manches Exemplar ist hochgiftig.
Die Kegelschnecke, deren Gehäuse wunderschön strukturiert ist, könnte den einen oder anderen Lebensmüden dazu verleiten könnte, sie Unterwasser aufzuheben, weil er denkt, das Gehäuse wäre leer. Die Kegelschnecke, die sich nur zurückgezogen hat, weiss allerdings sich zur Wehr zu setzen und schiesst ein starkes, lähmendes Gift unter die Haut des Angreifers. Nach einigen Stunden können die Lähmungen zum Tode führen. Eine schnelle ärztliche Behandlung ist unbedingt erforderlich.
Empfindliche Strafen
Gefahr droht vor allem den Tauchern oder Schnorchlern, die der Meinung sind, sie müssten sich irgenwo draufsetzen, so wie ein Tourist, der eine Steinkoralle als Sitzplatz für Fotos missbrauchte. Oder Menschen, die Unterwasser etwas anfassen, oder als Andenken mitnehmen. Es handelt sich nach thailändischem Recht um ein schwerwiegendes Verbrechen, das nach mehreren Artikeln strafbar ist, die 2019 zum Schutz der natürlichen Ressourcen Thailands erlassen wurden.Theoretisch können solche Straftäter mit bis zu zehn Jahren Gefängnis und/oder einer Geldstrafe von einer Million Baht (ca. 26.000.- EUR) bestraft werden. Vor ein paar Jahren wurde ein in Thailand lebender Ungar ausgewiesen, weil er vor Koh Phangan eine Meeresschnecke angefasst hatte. Ein Italiener - ein Taucherkollege - geriet ebenfalls in erhebliche Schwierigkeiten.
Rote Flaggen
Die meisten Unfälle, von denen auch sehr viele tödlich ausgehen, droht nicht durch "Unterwassermonster" jeglicher Art, sondern durch den lebensmüden Leichtsinn einiger Touristen. Niemand stellt in Thailand rote Strandflaggen auf, weil es ihm Spass macht, sondern um Menschen zu warnen, wenn erhebliche Gefahr droht. Diejenigen, die die Flaggen aufstellen, kennen ihr Meer, seit Jahren, seit Jahrzehnten. Und anhand der Wasseroberfläche, des Windes und der Wellen, wissen Sie genau, wenn heftige Oberflächen- oder Unterströmungen das Schwimmen lebensgefährlich machen.Doch wissen es einige Touristen besser, denken, sie könnten sooo gut schwimmen, dass ihnen nichts passieren kann. Jedem anderen, aber mir nicht... Dabei ist selbst ein Weltrekordschwimmer nicht mal annähernd in der Lage, den Stömungen irgendetwas entegegenzusetzen. Und so bringen sie nicht nur sich selbst, sondern auch die Lebensretter, deren Aufgabe nun mal die Rettung solcher (sorry) Deppen ist, in höchste Gefahr.
Jedes Jahr sterben, vor allem während der Monsunzeit zahllose Touristen, an Sebstüberschätzung, an Ignoranz und Dummheit, weil sie denken "Ich geh ja nicht so tief rein und ich kann das". Eine starke Strömung in über 60-80 cm Wassertiefe kann jeden problemlos ins tiefere Wasser ziehen. Wenn du nicht in der Zinksargklasse im Flieger nachhause willst, dann ist ein rot beflaggtes Meer für dich Tabu!
Bootsfahrten in Thailand
Es ist meist eine Freude, mit den schnittigen, tuckernden Longtail-Booten, oder in atemberaubendem Tempo mit den Speedbooten, die einen von einer Insel zur anderen bringen, zum nächsten noch schöneren Strand, zu fahren. Ein wenig Eigenverantwortung ist allerdings sinnvoll. Thailands Kapitäne neigen dazu, die Gewissheit, es ist bisher ja immer gutgegangen, als Gewissheit zu nehmen und mit Buddhas Hilfe geht das schon.Und so werden Wetterwarnungen oft nicht sonderlich ernst genommen, selbst wenn das Wetteramt vor 2-3 m hohen Wellen warnt. Das Problem? Sowohl die Longtails, als auch die Speedboote sind für solche Bedingungen völlig ungeeignet und jedes Jahr saufen zig solcher Boote ab. Es gab zwar die letzten 2 Jahre keinen Toten, aber der Gedanke bei hefigem Sturm, Starkregen über längere Zeit in den Wellen auf Rettung zu warten, ist wenig erfrischend.
Deshalb zwei Dinge, die unbedingt - vor allem in der Monsunzeit - beachtet werden sollten:
- Vor dem Start der Tour selbst auf der Seite des Wetterdienstes nach den Wetterbedingungen schauen und bei angesagten Wellenhöhen, die 1-1,5 m überschreiten, auf die Tour verzichten.
- Wenn man an Bord geht, nach Rettungswesten schauen und falls welche vorhanden sind, sich von dem Zustand derselben überzeugen. Uralte, ausgeblichene „Lebensretter“ zerfallen bei kräftigem Anfassen gerne mal in Pulverform, was nicht wirklich zielführend ist.
Fazit:
Unterm Strich lauern also einige potentielle Gefahren, allerding nur für die, denen Sehen mit den Augen nicht ausreicht, sondern die ihre Hände dazu benutzen. Und für die, denen Warnungen der örtlichen Behörden, des Rettungspersonals oder der Tauchlehrer irgendwo vorbeigehen. Als Taucher lernt man in der Ausbildung, dass man nichts anfassen soll und nirgendwo drauftreten.Und wer um die Korallen schnorchelt, der sollte dieselben Verhaltensregeln einhalten, wie die Taucher. Dann kann man völlig relaxt die herrliche und eindrucksvolle Unterwassernatur Thailands geniessen. Am Sandstrand kommen die oben genannten Spezies praktisch nicht vor und wenn doch, dann wird im Allgemeinen gewarnt.
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