Das thailändische Nachtleben ist ein echter Schmelztiegel der Kulturen und so vielfältig wie die Playlist eines DJs auf einer Welttournee.
Du kannst an einem Abend von einer gemütlichen Bar mit Live-Thai-Musik zu einem Club hüpfen, wo der Bass so stark ist, dass dein Drink zu tanzen beginnt. Das Programm so gemischt, dass du nach einer traditionellen Tanzshow auch problemlos in eine Schaumparty in der Karaoke-Open-Air Bar stolpern könntest. Wenn du eher der kulturelle Typ bist, bieten sich dir vielfältige Shows, die so bunt sind wie das Angebot auf einem thailändischen Markt. Von faszinierenden Thai-Tänzen bis zu glitzernden Cabaret-Vorstellungen – hier erlebst du Geschichte live und in Farbe.
Besonders lässig wird’s in den Strandbars. Dort kannst du den Tag entspannt an- und ausklingen lassen – Barfuß im Sand, Drink in der Hand und vielleicht noch ein kleines Tänzchen unter den Sternen. Musikalische Untermalung gibt’s oft gratis dazu vom DJ oder einer Live-Band.
Kurzum: Das Nachtleben in Thailand ist wie eine große, exotische Party – man weiß nie genau, was passieren wird, aber langweilig wird es bestimmt nicht!
Der weit verbreitete, aber völlig falsche Gedanke, der bei Angesprochenen oft aufkommt, wenn man sie mit den Worten Thailand und Nachtleben konfrontiert, ist der, an anrüchige GoGo-Bars, an Prostitution und andere Dinge. Außerhalb der Touristengebiete wie Pattaya, Phuket und Bangkok wird ein Besucher solche Etablissements eher selten finden, aber dafür umso mehr tolle Lokale, Clubs und Discotheken mit hervorragendem Unterhaltungswert, modernster Technik und - zumindest im Vergleich zu europäischen Clubs - halbwegs moderaten Preisen. Und wer statt einzelnen Getränken Flaschen mit hochprozentigem Inhalt bestellt, der kommt preislich ganz gut weg.
Nightlife
Da nach unseren Erfahrungen Thais sich nicht unbedingt an feste Schlafenszeiten gebunden fühlen, könnte man mancherorts glauben das Land erwache erst bei Einbruch der Dunkelheit. Der Trubel, der hier allnächtlich spät in den Geschäften und auf den Strassen herrscht, erinnert an den letzten verkaufsoffenen Samstag vor Weihnachten in Deutschland. Das mag zum einen daran liegen, dass die 35 Stundenwoche für die arbeitende Bevölkerung noch nicht mal ein Traum ist, dass auch derjenige, der bis 21.00 Uhr arbeitet, noch etwas Zeit zum Einkaufen oder Weggehen braucht, oder aber daran, dass die Temperaturen abends etwas erträglicher werden.
Also, gegen 19.00 Uhr tauchen unendliche Neonreklamen und bunte Lichtchen die Städte in ein prächtiges Licht. Zahllose Essens- und Verkaufsstände werden aufgebaut, die Nachtmärkte öffnen, in Restaurants, Bars und Bierlokalen füllen sich die freien Plätze und der Start ins Nightlife kann beginnen. Und das gilt nicht nur für die Touristengebiete, denn das "grosse Erwachen" findet in jedem mittelgrossen Städtchen und auch in der Provinz statt.
Natürlich ist das nicht vergleichbar mit dem überwältigenden Angebot, welches die Metropole Bangkok allabendlich bietet, aber für manchen Besucher ist die Überraschung groß, wenn er mal in einer Provinzstadt einen der Tanz-Clubs, Karaokebars oder eine der Discos besucht. Denn die sind meist ultramodern, auf neustem technischen Stand und im Gegensatz zu DACH auch unter der Woche - proppenvoll. Nicht vergessen sollte man seinen Ausweis, denn der Einlass in Clubs ist für unter 20-Jährige tabu, wobei den Türstehern egal ist, ob man mit schlohweissen Haaren und reichlich altersgefaltetem Gesicht an der Tür steht, ohne Ausweis ist nicht. In den Strandorten drückt man ab und an ein Auge zu.
Sperrzeiten
Bis vor ein paar Jahren war es kein Problem, alle schönen Dinge die sich in Thailand so bieten einfach zu verschlafen. Man konnte seinen Tag abends um 7 beginnen und bis weit nach Sonnenaufgang feiern. Nach eifrigen Regierungswechseln wurde dann zuerst eine Sperrzeit um 2:00 Uhr, nach der Pandemie um 24:00 Uhr eingeführt. Wer denn da nachts noch das dringende Bedürfnis eines Barwechsels oder des Besuches einer Disco verspürt, der könnte auf kleinere Probleme stoßen. Viele Discotheken waren zu der Zeit, als sich früher die meisten Gäste eingefunden haben, bereits zu. Einige Lokalitäten die den neuen Vorschriften nicht entsprochen hatten, waren flugs sogar ganz zu.
Der Ruf des Aufenthaltsortes für Nachtschattengewächse und Sextouristen musste weg, und eine neue Touristengeneration, bestehend aus Familien und Pärchen musste her. Dass die Rechnung nicht aufging war klar und so wurden die Schliesszeiten in den Urlaubsorten zuerst auf 2:00 Uhr später in einigen auf 4:00 Uhr erhöht. Wer dann noch nicht nachhause will, sollte mal ganz lieb jemanden vom Service oder der Bar fragen... es wird sich sicher noch die ein oder andere Möglichkeit für 3-5 Absacker auftun.
Auf dem Land ist das Ganze etwas anders. Hier gilt, je nach Art der Gastronomie, Schluss ist um 24:00 oder um 2:00 Uhr. Gerüchte besagen jedoch, wenn die kontrollierenden Beamten mittrinken, kleine Zuwendungen aus der Trinkgeldkasse erhalten, oder die Verwandtschaft in betreffenden Etablissements beschäftigt ist, dass sich das Ende der Party doch recht weit nach hinten verschieben kann. Sehr weit... Und oft gibt es auch einen Frühmarkt, der neben dem Essen, Obst und Gemüse, wo dann auch thailändische geistige Getränke hinter der Theke hervorgezaubert werden.
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