Wat Pho - Bangkok
Der liegende Buddha und die Massageschule des Wat Pho
Mehr als nur ein Tempel – Eine goldene Lektion in Kultur, Körperkunst und Philosophie
Wat Pho, mit seinem vollständigen und zungenbrecherisch anmutenden Namen Wat Phra Chetuphon Wimon Mangkalaram Rajwaramaha Wihan, war einst ein Zentrum für Wissenschaft und Weisheit. Die Fächer? Ein bunter Mix aus Literatur, Archäologie, Astronomie, Geologie, Meditation und – ganz besonders weltberühmt – die traditionelle Thai-Massage. Wer hier einst lernte, bekam also sowohl den Kopf als auch die Hände geschult.
Der liegende Buddha
Doch kommen wir zum eigentlichen Publikumsmagneten: der kolossalen Statue des liegenden Buddha. Ganze 46 Meter lang und 15 Meter hoch, glänzt sie in satt-goldenem Gewand durch den Tempel – oder sagen wir: quetscht sich in diesen hinein. Denn das Gebäude wurde derart eng um die Figur herum konstruiert, dass ein vollständiges Foto schlichtweg unmöglich ist. Selfie-Freunde müssen sich mit Detailaufnahmen zufriedengeben – was angesichts der kunstvollen Perlmuttintarsien auf den Fußsohlen der Statue kein wirklicher Verlust ist.Wie viele Kilogramm Blattgold für diese ikonische Figur verarbeitet wurden, bleibt ein gut gehütetes Geheimnis. Aber angesichts ihrer Ausmaße dürfte es eine beachtliche Menge sein – irgendwo zwischen „opulent“ und „goldene Staatsreserve“.
Wat Pho - Temple of the declining Buddha
Doch Wat Pho ist weit mehr als nur die Heimat des „Sleeping Buddha“. Die Anlage selbst besteht aus zahlreichen kleineren Tempelbauten, kunstvoll gestalteten Chedis, bunten Mosaiken und ruhigen Höfen. Wer sich etwas umsieht und ein wenig Glück hat, trifft auf freundliche, englischsprachige Studenten, die kostenlos durch die Anlage führen und ihr Wissen über Geschichte, Architektur und Symbolik großzügig teilen – ganz ohne den obligatorischen Souvenirverkaufs-Zwang, den man sonst so oft in Touristenfallen erlebt.
Und dann wäre da natürlich noch die Thai-Massage – nicht irgendeine, sondern die offiziell gelehrte Form, direkt an der renommierten Massageschule im Wat Pho. Für ein paar Baht bekommt man hier nicht nur einen Einblick in die philosophischen Wurzeln der Körperarbeit, sondern auch eine Behandlung, die Knochen knacken lässt – auf wohltuende Weise natürlich. Wer körperlich verspannt, mental überhitzt oder spirituell dehydriert ist, kommt hier garantiert wieder ins Gleichgewicht.
Der Eintritt zur Anlage kostet derzeit 200 Baht – ein absolut fairer Preis für das, was man zwischen 8:00 und 17:00 Uhr geboten bekommt: Historie, Ästhetik, Spiritualität und Erholung. Und wer am Ende des Besuchs immer noch gestresst ist, der hat schlichtweg nicht richtig hingeschaut – oder zu wenig massieren lassen.
Wat Pho (Temple of the Reclining Buddha)
Massageschule Wat Pho
Wo Drücken, Ziehen und Knacken zur Kunst wirdZwischen goldenen Buddha-Statuen und duftenden Räucherstäbchen verbirgt sich eine Institution, die ebenso legendär ist wie der Tempel selbst: die traditionelle Massageschule von Wat Pho. Seit 1955 bildet sie Masseurinnen und Masseure aus aller Welt aus – und zwar nicht für Kuschelkurs-Wellness, sondern für echtes Handwerk mit Geschichte.
Hier basiert jede Berührung auf uraltem Wissen über Energiepunkte und Körperlinien. Und wer sich in die Hände der Therapeuten begibt, bekommt keine Ölschlacht mit Spa-Flair, sondern eine fundierte Thai-Massage, die auch mal an die Schmerzgrenze geht – und dabei Wunder wirkt.
Für ein paar hundert Baht gibt’s im angeschlossenen Massageinstitut eine einstündige Behandlung, die Verspannungen löst und Jetlag hinwegfegt wie ein Monsun die Straße. Gelernt wird hier übrigens auch: Die Schule bietet englischsprachige Kurse, von Schnuppereinheiten bis zur Profi-Ausbildung.
Kurz gesagt: Wer Wat Pho besucht und keine Massage ausprobiert, hat das Beste schlicht verpasst – oder mindestens den entspannendsten Grund, zurückzukehren.
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