Selbstfahrer Thailand
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Selbstfahrer Thailand

Abenteuer Autofahren in Thailand

Dinge die man unbedingt beachten sollte, bevor man sich in Thailand ans Steuer setzt


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Zoom Selbstfahrer Verkehr + Reisen - 1

Zoom Selbstfahrer Verkehr + Reisen - 2

Das Autofahren in Thailand ist ein wahres Abenteuer, das selbst die abgehärtesten Abenteurer ins Schwitzen bringt - im wahrsten Sinne des Wortes, denn hier herrscht tropisches Klima und viele heisse Besonderheiten. Aber keine Sorge, Thailänder haben ihren eigenen humorvollen Ansatz für die Verkehrssituation. Und du wirst dich anpassen müssen – oder einfach Augen zu und durch.

Vergiss alles, was du über Verkehrsregeln gelernt hast. In Thailand sind Verkehrsschilder eher Empfehlungen als Vorschriften. Rot bedeutet manchmal grün, und grün bedeutet manchmal fahr schneller! Hupen ist unsere Art der Kommunikation. Ein freundliches Hupen kann bedeuten: "Hallo, ich bin hier!" oder "Achtung, ich überhole jetzt!" oder sogar "Danke für den Platz!". Ein bisschen wie Auto-Morsecode.

Und natürlich der Linksverkehr. Für die meisten Ausländer es einfacher, mit Stäbchen zu essen als auf der linken Seite der Straße zu fahren. Aber hey, wer braucht schon klare Fahrspuren? Die Straße gehört allen, von Tuk-Tuks über Roller bis hin zu Elefanten.

Aber zunächst neigt man dazu zu glauben, dass die Fabrikationsfehler der weltweiten Automobilhersteller in Thailand ihren Absatz finden. Bei allen Autos ist das Lenkrad auf der "falschen" Seite (rechts) angebracht. Und wenn man dann schon "falsch" sitzt, dann kann oder sollte man auch auf der "falschen" Seite fahren. Für Neulinge gibt es einige überraschende Herausforderungen, wie zum Beispiel das plötzlich doch erheblich kompliziertere Rechtsabbiegen. Oder Kreisverkehre…



Für Ungeübte ist Vorsicht angesagt.

Trotz des erheblichen Verkehrsaufkommens läuft der Verkehr ausserhalb Bangkos und von Phuket oder Pattaya abgesehen, zwar langsam aber flüssig. Manch Ampelschaltung (5min Takt) oder etwas befremdliche Fahrweise der Einheimischen können einen etwas nachdenklich stimmen, aber ärgern, sich aufregen oder schimpfen ist hier völlig unangebracht. Der Verkehr läuft oder er läuft nicht... ändern kann man es, wenn man sich darüber aufregt, sowieso nicht.

Nach den ersten Fahreindrücken bemerkt man schnell, dass die Fahrbahnmarkierungen nur eine untergeordnete bis gar keine Rolle spielen. 4-spurige Strassen werden gerne auch mal 6-spurig befahren, Ampeln oder U-Turns auf Autobahnen sind normal und selbst entgegenkommende Motorräder auf dem Highway sollten einen nicht aus der Ruhe bringen. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit liegt bei 120 auf Autobahnen und überholt werden darf wo Platz ist. Bei entgegenkommenden Überholern auf der eigenen Spur sollte man nicht den Kopf verlieren, sondern etwas weiter links fahren und etwas Platz lassen.

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Verkehrsschilder und Fussgängerüberwege sind zwar vorhanden - but nice to have. Es scheint ohnehin oft noch das Gesetz des Stärkeren zu gelten. Dazu kommen einige Markierungen, die es so in Europa nicht gibt. So sind beispielsweise blau angemalte Fahrbahnen für Fahrradfahrer reserviert und grüne Flächen an den Ampeln sind nur für Mopedfahrer und für Autos tabu.... eigentlich. Immer verboten und auch wirklich geahndet wird das Parken oder Halten an rot-weiss bemalten Bordsteinen.



Neue Regeln !

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Seit neuestem gibt es in Thailand theoretisch eine Art Punktesystem, wie das bereits aus Flensburg bekannt ist. Leider haben wir dieses System noch nicht ganz durchschaut, aber im Gegensatz zu unseren Punkten hat man die volle Punktzahl und von denen soll bei jedem Vergehen abgezogen werden. Nach unserer Rechnung und den Angaben der Behörden dürfte man jetzt nur noch 3 Mal im Jahr volltrunken Autofahren - ob das sein kann? Naja, in Wirklichkeit wurde das Punktesystem nun zum dritten Mal eingeführt, aber offensichtlich bisher nicht umgesetzt. Wir kennen zumindest bisher niemanden, der auch nur einen müden Punkt abgezogen bekommen hat.

Und ja, man braucht einen Führerschein, den normalen und dazu den internationalen Führerschein. Den bekommt man auf den Führerscheinstellen der Landkreise oder in den Gemeindeverwaltungen. Für Roller ist ein Motorradführerschein erforderlich, da diese motorisierten Zweiräder in Thailand normalerweise über 125 ccm haben und nicht mit dem Führerschein Klasse B gefahren werden dürfen. Viele tun es trotzdem, nur kann das im Falle eines Unfalles erheblich teuer werden. Wer keinen Führerschein für Motorräder hat, der hat aber noch die Möglichkeit, in Thailand einen zu machen: ⇒ Wie bekommt man einen thailändischen Führerschein?




Regeln an die sich der Selbstfahrer in Thailand unbedingt halten sollte:

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  • Der Fahrer braucht einen gültigen Pass oder Personalausweis
  • Er braucht einen gültigen Führerschein und Ausländer zusätzlich einen Internationalen Führerschein
  • Das Fahrzeug muss einen gültigen Registrierungs- und Steueraufkleber haben
  • Das Fahrzeug muss versichert sein (Überprüfe den Versicherungsvertrag)
  • Das Fahrzeug braucht ein Nummernschild
  • Motorradfahrer und Mitfahrer brauchen einen Helm, Autofahrer einen angelegten Sicherheitsgurt
  • Der Fahrer muss sich an die thailändischen Verkehrsregeln halten
  • Die Höchstgeschwindigkeit innerhalb von Ortschaften beträgt 80 km/h!, außerhalb 90 km/h, auf der Autobahn 120 km/h wenn sie sich denn Highway nennt.
  • Auch in Thailand ist die Nutzung des Handys ohne Freisprecheinrichtung, ja sogar das in die Hand nehmen des Gerätes verboten
  • Seit November 2022 gilt eine Anschnallpflicht, auch auf den hinteren Sitzen und auch für Kinder. Kinder bis 6 Jahre, müssen in einem Kindersitz untergebracht werden und darin angeschnallt werden.

Thailändische Fahrzeuge benötigen eine Versicherung und eine Registrierung. Für uns ist es etwas schwierig, herauszufinden ob diese noch gültig sind. Man kann die Plaketten für Versicherung und Registrierung an der Frontscheibe überprüfen, auf denen ein Datum vermerkt ist. Hier sollte man auf die Jahreszahl achten, die allerdings in Thai auf den Plaketten steht. Es gilt, die angegebene Jahreszahl minus 543...

Grundsätzlich ist es empfehlenswert, es im thailändischen Verkehr erst mal langsam angehen zu lassen... wer hier schnell fährt, der ist meist nicht schneller am Ziel, höchstens schneller im Krankenhaus oder tot. Jegliche Art von hektischen Fahrmanövern sollte unterlassen werden und es sollte immer mit allem Undenkbaren gerechnet werden - Passt auf Euch auf!



Autofahren in Bangkok?

Zoom Verkehr in Bangkok
Das sollte man unbedingt lassen, wenn man nicht schon reichlich Erfahrungen im thailändischen Strassenverkehr gesammelt hat, denn hier addieren sich für den Nicht-Thai die Faktoren Verkehrsdichte, die durchaus bemerkenswerte Fahrweise der Thais, fahren auf der falschen Seite, mangelnde Ortskenntnis und die Unfähigkeit die Verkehrsschilder zu entziffern. Vielleicht doch etwas zu viel?

Wir selbst hassen das Fahren in der Metropole immer noch und mieten dort auch keine Autos. Das Durchfahren auf den Higways, wenn man gar nicht in die Stadt muss, ist jedoch machbar. Für unsere Thailandtouren lassen wir uns normalerweise einen Mietwagen aus Bangkok nach Ayutthaya bringen, wo wir gerne unseren Urlaub beginnen. Dieser Service ist, bei Anmietungen bei den grossen internationalen Vermietern, meist kostenlos, wenn man eine Mietdauer von mindestens einer Woche vereinbart. Genauso, wie die Abholung des Fahrzeuges… egal wo. Beispielsweise auch im hunderte Kilometer entfernten Phuket. So spart man sich auch die langen Rückfahrten.




Navigation in Thailand

Zoom Navigation mit dem Handy in Thailand
Es gibt deutschsprachige Navigationssoftware für das Smartphone, es sollte aber darauf geachtet werden, dass die Kartendaten auf dem Handy hinterlegt sind, da man nicht überall Empfang hat und bei einer Online-Navigation es zwangsweise spätestens in den Bergen zu Problemen kommt.

Da die Sonneneinstrahlung extrem ist, könnte das Handy bei der Montage an der Windschutzscheibe wegen Überhitzung schnell den Geist aufgeben… da sollte man sich mit einem Stückchen Pappkarton oder etwas Alufolie eine Art Hitzeschild bauen, der dem Smartphone ein wenig Schatten verschafft.

Ein Ladekabel mit Stecker für den Zigarettenanzünder sollte man einpacken oder eine grosse Powerbank, da die Navi recht viel Strom braucht. Gut bewährt haben sich 2 verschiedene Apps, erstens die 3D Sygic App für Apple IOS oder für das Android Phone. Etwas einfacher ist die App „Here Map“ für Android oder IOS. Ansonsten geht natürlich auch die Navigation per Google Maps, allerdings muss man das irgendwie so einstellen, dass die Navigation und die Ortsangaben auf der Karte in Deutsch oder Englisch angzeigt wird - wir haben bisher allerdings noch nicht herausgefunden, wie das geht.

Auf den kleineren Inseln in den Touristengebieten würden wir empfehlen, zusätzlich einen Faltplan mitzunehmen, der im Allgemeinen an den Hotelrezeptionen ausliegt, denn da sind alle Attraktionen eingezeichnet und er verschafft eine Übersicht, die das Samrtphone eher nicht bietet.



Autobahnen und Highways

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Von den Autobahnen rund um und in Bangkok abgesehen, ist die Benutzung umsonst. In Bangkok gibt es die sogenannten Tollways, die geringe Gebühren verlangen, aber von Autofahrer fordern, immer eine grössere Menge an Kleingeld und kleinen Scheinen dabeizuhaben. Denn Rückgeld bei grösseren Scheinen ist nicht. Auf den Autobahnen gilt seit 2020 ein Speedlimit von 120km/h, vorausgesetzt, die Autobahn ist frei von Ampeln oder U-Turns (Nein, nicht Kopfschütteln, denn das gibt es zuhauf). Auf den Autobahnen, also denen mit diesen Hindernissen, gilt weiterhin Tempo 100.



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Achso, das 120 km/h Limit gilt aber nicht nicht für alle Fahrzeuge.
LKWs mit einem Gewicht von über 2.200 Kilogramm und Busse mit mehr als 15 Passagieren dürfen 90 km/h nicht überschreiten. Minibusse mit 7 bis 15 Personen an Bord können mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h fahren. Schulbusse, dürfen 80 km/h nicht überschreiten. Kleinere Motorräder dürfen nicht mehr als 80 km/h fahren. Bikes mit 400-cm3-Motoren oder ab 35 Kilowatt (47 PS) dürfen 100 km/h nicht überschreiten.

In der Zwischenzeit müssen Fahrzeuge auf der äußersten rechten Spur (Ja, auch die Überholspur ist auf der falschen Seite) eine Geschwindigkeit von mindestens 100 Stundenkilometern einhalten, das heisst, die rechte Spur wäre theoretisch für LKW, Mopeds.und Schulbusse tabu. Weiss aber keiner…

Theoretisch darf nur auf der rechten Spur überholt werden, was dann aber auch kaum jemanden interessiert, denn eigentlich wird da überholt, wo es schneller geht. Die meisten, die können, fahren zu schnell und bremsen auch dann nicht ab, wenn die Autobahn wie eine gewöhnliche Bundesstrasse durch einen Ort führt… die Fussgänger und anderen müssen halt aufpassen. Allerdings, auch wenn Thais zu schnell fahren, sie tun das meist in Maßen, so 10-30 km/h plus. Wer jetzt nur denkt, er könne auch mal mit 200 km/h (die Strafen sind ja gering) fahren, der gefährdet sich und andere extrem, weil niemand damit rechnet und solche Geschwindigkeiten für unmöglich gelten… Passt auf Euch auf im Verkehr.




Gefahren im Autoverkehr

Zoom Gefahren im thailändsichen Strassenverkehr
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Thailand ist bezüglich des Verkehrs eines der gefährlichsten Länder der Welt und hat jährlich rund zehnmal so viele Verkehrstote wie beispielsweise Deutschland. Von den rund 30.000 Verkehrstoten im Jahr, sind zwar rund 80 % Motorradfahrer, jedoch vergeht kein Tag an dem es nicht mehrere tödliche Autounfälle gibt.

Das hat verschiedene Gründe. Da ist einerseits völlige Selbstüberschätzung der Fahrer, mangelnde Fahrausbildung, technische Unkenntnis oder gerne auch Alkohol im Spiel. Andererseits aber auch eine gewisse, ich nenne es mal legere Grundhaltung, die thailändische Autofahrer zu allem macht, aber nicht zu sehr aufmerksamen und verantwortungsbewussten Verkehrsteilnehmern.

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Wir selbst haben schon Unfälle erlebt und waren als Ersthelfer zur Stelle, beispielsweise ein Pick-up Truck, der mit 14 auf der Ladefläche stehenden Personen auf der Autobahn mit rund 120 km/h in die Pampa schoss. Das Ergebnis war ein Schlachtfeld, mit acht Toten und neun Schwerstverletzten.

Wir haben gesehen, wie ein Lkw mit offensichtlich defekten Bremsen in eine Gruppe von Autos gekracht ist, Unfälle mit Rotlichtverstößen oder unachtsamen Abbiegern an U-Turns auf Autobahnen. Anstelle sich mit Verantwortungsbewusstsein zu schützen, kleben oder hängen sich viele Thais gerne ein paar Buddhas ins Auto, die die Schutzfunktion schon übernehmen werden...



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